AW: Zuletzt gesehen
Halloween Original
wer hat Angst vorm schwarzen Mann? In diesem Fall: ich!
der absolute Wahnsinn....
ach ja, bevor ich es vergesse, es gibt ein paar Spoiler
ich weiß jetzt nicht, ob es ein Novum war, daß gezeigt wird, wie ein Kind zum Killer wurde und tötet...
Haddonfield, Halloween 1963
...kurz nach dem Filmbeginn wird gezeigt, wie eine Kinderhand ein Küchenmesser aus der Schublade holt. Weiter verfolgen wir nun aus der Sichtweise dieses Kinds, wie es im Haus umherstreift und die Treppe zu dem Zimmer seiner Schwester emporsteigt. Bevor er in das Zimmer eintritt, streift es sich noch eine Maske über, wobei wir hier nun aus den Sehschlitzen der Maske das weitere tun des Kindes beobachten müssen. Und das ist alles andere womit sich die Kleinen so ihre Zeit vertreiben sollten. Klein Michael, grade mal 6 Jahre alt, bringt seine Schweter um und wird kurz danach mit dem Messer in der Hand vollkommen desillusioniert und gefühlskalt vor dem Haus von seinen Eltern entdeckt.
15 Jahre später ist es wieder Halloween. Michael kann aus der Anstalt entfliehen und kehrt nach Haddonfield zurück. Und was nun folgt ist...
...kein brutaler Slasher-Streifen, sonder einer wenn nicht gar DER atmosphärischte und spannungsgeladenste Horror-Streifen aller Zeiten.
1978 von John Carpenter mit einem mit einem minimalsten Budget von 325 000 produziert. Carpenter läßt seinen Killer in einer düsteren Atmosphäre los und steigert die permanente Spannung von Anfang an bis zum einsetzen des Finale in eine fast schon unerträglichen Spannung, die den Puls regelrecht rasen läßt. Das ganze meisterhaft, absolut grandios optisch und soundtechnisch untermalt. Der geniale Score trägt enorm viel zu der Atmosphäre und Spannung bei, wobei hier insbesondere das "Halloween-Theme" zu erwähnen sei, bei dem ich, wenn es eingespielt wird, jedesmal direkt laut losgröhlen könnte oder auch einfach nur das angsteinflößende Atmen des Killers. Das Bild ist absolut genial arrangiert. Zeigt es Michael doch fast nie komplett. Grade in der Anfangszeit wird er nur flüchtig gezeigt oder ist nicht komplett zu sehen oder man hört nur, wie er atmet. Wenn er dann mal gezeigt wird, dann auch meist nie in der Bildmitte, wo der Blick ja zunächst zentriert wird, sondern meistens am Rande. Beispiele sind hier z. B. im "Waschhaus", wo von vorne das Opfer im Fenster gezeigt wird, im Hintergrund auf der anderen Seite des Hauses steht Michael etwas links davon vor dem Fenster. Eine Szene zum Ende ließ einen dann einen regelrechten Schauer verspüren, als Laurie, kurz nachdem sie das "Grab-Arrangement" sah, aus dem Zimmer lief und vor einer Wand kauerte. Rechts neben ihr, ca. in der Bildmitte Dunkelheit, aus der dann langsam die Maske von Michael sichtbar wurde. Sensationell! Aus der Eingangs geschilderten Sichtweise versteht es Capenter, daß man diese Sichtweise im Verlauf des weiteren Films beibehält. Ständig denkt man, daß man durch Michaels Augen sieht, auch oft dann, wenn er gar nicht in der Nähe ist.
„Ich habe acht Jahre lang versucht, mit ihm Kontakt zu bekommen, dann nochmal sieben Jahre, um zu verhindern, dass er jemals wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Ich wusste zu gut, was sich hinter diesen Augen verbirgt, das absolut … Böse.“
Dies kann man wohl so stehen lassen, wurde hier doch eine absolute Ikone des Horrors geboren. Die des düsteren, unmenschlichen und unaufhaltsamen Killers, der völlig gefühllos alles tötet, was sich ihm in den Weg stellt. Diese Idee fand fand viele Nachahmer, aber keiner/kaum einer konnte Michael das Messer halten
Als bekennender bigger, better, mehr Gekröse-Fan repränsentiert dieser Film das, was viele andere Filme vergeblich versuchen: Den "wahren" Horror. Eine Wertung für dieses Meisterwerk zu vergeben, wäre schon fast vermessen. Dennoch schreibe ich mal Zahlen nieder
5/5 Kürbissköpfe