Halloween 4: The Return of Michael Myers (1988 - Dwight H. Little)
"Halloween 4" schließt an die Ereignisse von Teil 2 an. Allerdings wird Laurie für tot erklärt und es geht nun um ihre kleine Tochter Jamie. Michael erwacht nach 10 Jahren aus dem Koma, um nach Haddonfield zurückzukehren und Jamie zu töten. Dr. Loomis versucht verzweifelt Michael aufzuhalten.
Wie genau Dr. Loomis und Michael überleben konnten wird nicht geklärt. Über Lauries mysteriösen Tod erfährt man auch nichts genauers. Aber das ist auch nicht wirklich wichtig, denn der Film funktioniert wunderbar mit den neuen Protagonisten. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt daran gestört und nach möglichen Erklärungen gesucht. Der Film schafft es gleich zu Beginn eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Das fängt schon mit dem imo sehr gelungenen Vorspann an. Diese "Halloween-Deko-Landschaft" hat bei mir schon für Gänsehaut gesorgt!
Das Halloween Theme wird nicht so oft eingesetzt, kommt aber immer an den richtigen Stellen und sorgt somit für ordentlich Halloween Stimmung. Überhaupt kommt der Score sehr düster daher. Das kalte, herbstliche Wetter wurde schön eingefangen und wirkt auch richtig schön dreckig. "Halloween 4" ist der erste Halloween Film, der in 1.85:1 gedreht wurde. Jedoch hat der Kameramann ganze Arbeit geleistet und den Film schön eingefangen. Die ein oder andere Einstellung sorgt schon für Spannung und Gänsehaut. Das Geschehen wird überwiegend von sehr starken Blautönen beherrscht. Der Film spielt ca. 2/3 bei Nacht. Imo passt das alles sehr gut zusammen. Auch der Einsatz von Nebel und Rauch tragen stark zur Atmosphäre bei.
Ein großer Kritikpunkt ist imo Michaels Maske. Die sieht echt lächerlich aus. Michael hat es auch nicht nötig Schulterpolster zu tragen. Dadurch wirkt Michael leider nicht ganz so furchteinflößend wie in Teil 1 & 2. Eher wie ein blasser Chinese auf Steroide. Hätte man das Kostüm inkl. Maske aus den Vorgängern übernommen, hätte Michael hier für ordentlich Angst und Schrecken sorgen können. So aber leider nicht. In einer Szene hat Michael sogar eine andere Maske auf. Diese hat blonde Haare. Immerhin agiert Michael weiterhin als der "Shape". Die Rednecks/Bürgerwehr fand ich auch unnötig. Wirkte zu aufgesetzt (aber längst nicht so überspitzt und lächerlich wie der Mob in "Kills").
Wie ich schon schrieb, konnte ich von Anfang an gut mit den neuen Charakteren leben. Das liegt vor allem daran, weil sie gut besetzt worden. Danielle Harris stiehlt hier schon mit 10 Jahren allen die Show. Auch Ellie Cornell gibt eine super Heldin ab und ist klar eine Sympathieträgerin. Donald Pleasence schlüpft wieder in die Rolle von Loomis und spielt sie genau so fabelhaft wie in den beiden Vorgängern. Doch auch der Rest des Casts kann imo überzeugen. Alle geben eine solide Leistung ab.
Ich schätze "Halloween 4" funktioniert so gut, weil er den Geist des Originals gut wiederspiegelt und selbst auch neue Elemente wunderbar mit einfließen lässt. Es gibt wirklich sehr viele kleine Anspielungen an die ersten beiden Teile. Selbst Lindsey aus dem Original taucht hier als Freundin von Rachel auf und fährt sie und Jamie zum Drugstore. Jamie sucht sich das Kostüm aus, das Michael in der Halloween Nacht 1963 getragen hat. Loomis hat in etwa dieselben Dialoge wie im Original und auch einige Situationen wurden übernommen (Loomis geht mit dem Sheriff in Jamies Haus und findet einen toten Hund. Loomis: "He's been here!"). Doch all das wirkt nicht billig abgeguckt oder kopiert, denn es wurde an den richtigen Stellen und wohl dosiert und die Handlung mit eingebaut. Die Mischung aus Alt-Neu ist einfach hervorragend gelungen. Auch wirken viele Aktionen oder Details immer clever eingebaut und nicht einfach so an den Haaren herbeigezogen. So z.B. die Szenen, in denen Michael seinen Overall bekommt, oder seine Maske. Das macht das ganze noch glaubwürdiger. Das Ende ist bitterböse und absolut genial.
7/10
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Halloween: The Curse of Michael Myers (1995 - Joe Chappelle)
Der mittlerweile 6. Teil der Reihe schließt an die Geschehnisse der Teile 4 & 5 an. Der Thorn-Kult versucht das pure Böse (Michael Myers) zu kontrollieren und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Doch wir alle wissen, wie das ausgeht... das absolut Böse lässt sich nicht kontrollieren!
Der Film strotzt nur so vor Logiklöchern. Immer wenn eine neue Nebenhandlung eingeführt wird, wird sie gleich wieder verworfen. Da fragt man sich als Zuschauer doch was das alles soll. Man kann - wenn man will - den Film total auseinander nehmen und schlecht machen. Bei dem Drehbuch, falls es so etwas überhaupt gab, absolut berechtigt. Wodurch er aber besticht ist seine enorm intensive Atmosphäre. "Curse" ist der erste Film in der Reihe, der tatsächlich im Herbst gedreht wurde und das resultiert in einer prachtvollen und auch unheilvollen Optik. Gepaart mit der legendären Musik, den starken Blautönen in den Nachtszenen und einem ordentlich zulangendem Michael Myers kann man durchaus seinen Spaß mit diesem Film haben.
Auch in Sachen Gore wurde die Schraube ordentlich angezogen. Leider hat man viele Szenen mit Dr. Loomis raus geschnitten. Das ist sehr schade, denn er war irgendwie immer das Herzstück der Reihe. Ohne Loomis, kein Michael. Ohne Michael, kein Loomis. Diesen Vibe haben die Filme mir irgendwie immer vermittelt. Das ein oder andere spannende Set Piece hat der Film ebenfalls zu bieten.
Für mich ist "The Curse of Michael Myers" einer der unterhaltsamsten Teile der Reihe. Sehr kurzweilig und reich an Atmosphäre. Habe echt einen Softspot für den Streifen.
7/10