Maciste gegen die Hexenjäger
Was zum Geier war das denn? Ich hatte italienischen Gothic-Horror der alten Schule erwartet. Und eigentlich startet der Film auch trashig-verheißungsvoll mit einer zünftigen Hexenverbrennung. Doch irgendwann taucht quasi aus dem Nichts ein Lendenschurz tragender Muskelprotz auf (in Schottland!), um die vom Lynchmob wegen Hexerei eingekerkerte holde Maid (glücklich verheiratet!) vor dem Scheiterhaufen zu retten. Okay, wenn der Mann gerade Zeit hat... Nach gut einer Dreiviertelstunde erfährt man, dass es sich bei diesem wortkargen Bodybuilder um den titelgebenden Maciste handelt. Nachdem er gefühlt zehn Minuten lang den bösen Hexenbaum (Pappmaché!) aus dem Boden gerupft hat, findet er sich plötzlich in der Unterwelt wieder. Dort bearbeitet er bevorzugt Felsen (noch mehr Pappmaché!) und ringt unbeholfen mit menschlichen und tierischen Gegnern. Die abstürzenden Kühe, die Würgeschlange und der eindeutig unter Drogen stehende Löwe haben dabei bestimmt ziemlich gelitten. Aber so waren sie halt, die Sechziger...
Einen Spannungsbogen sucht man vergebens, es werden einfach nur Szenen aneinandergereiht, die mit Müh' und Not eine hirnrissige Schmalspurhandlung ergeben. Sehr unterhaltsam ist auch die manchmal mehrere Sekunden hinterherhängende deutsche Müllsynchro. Mehr Trash geht kaum.
Ein paar Nachforschungen haben ergeben, dass es eine ganze Reihe von Maciste-Filmen gibt, wohl allesamt auf selbigem No Budget-Level. Die werde ich mir ersparen. Dagegen ist Arnie als Conan ein würdiger Oscar-Kandidat.
1/10 Punkte (könnte sich nach Genuss diverser alkoholischer Getränke erhöhen)