David Fincher hat einen sehr guten Film inszeniert, aber aus qualitativer Hinsicht gab es für mich keine große Unterschiede.
Oha, für mich schon. Recht deutliche sogar.
Der Vorspann war grandios und ich bekam beinahe schon die erste Gänsehaut, aber im Verhältnis zum restlichen Film war es vollkommen unpassend und wirkte im Nachhinein fehl am Platz und harmoniert nicht mit dem restlichen und vor allem ruhigen Film.
Das sehe ich nicht so. Er greift metaphorisch vor und deutet auf künstlerische Weise an, was kommt. Ich finde das einfach nur ästhetisch und wertvoll.
Ich kenne die Buchvorlage nicht, aber Noomie Rapace hat für mich eine viel intensivere Vorstellung als Lisbeth abgeliefert. Sie wirkte in ihrem Auftreten extremer, authentischer und hat sich auch optisch mehr abgehoben.
Das halte ich für ein Gerücht. Ausgegrenzter wirkt eindeutig Rooney Mara, nicht nur optisch. Auch von ihrem gehemmten Spiel her. Ich kaufe Mara die katastrophale Vergangenheit mehr ab als Rapace. Auch wenn Rapace schon klasse war, setzt Mara für mich mit ihrer Interpretation der Rolle noch eins drauf.
In der Langfassung gibt es diese Szene. Lisbeth kommt nochmal zum Millennium Verlag und sieht dann wie Mikael zusammen mit Erika aus dem Büro kommt. Man sieht aber keine Andeutung das sie ihm was schenken wollte bzw. das sie sich in ihn richtig verliebt hat. War also eher was "nüchterner" inzeniert.
Die letzte Szene ist auf keinen Fall schmalzig inszeniert. Sie glaubt auch nur, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Sie denkt nicht, dass sie ein Paar sind oder jetzt bald heiraten. So intelligent ist Lisbeth Salander schon, dass sie nach ein bißchen Rumvögeln nicht gleich zu träumen beginnt. Sie mag Mikael, ja, und sie wollte ihn mit etwas beschenken, was ihm (und ihr) gefallen könnte. Sie ist ohnehin steinreich und muss nicht auf die Knete schauen, von daher ist diese Geste bei allem, was die beiden durchgemacht haben, fast schon standesgemäß. Nur dann sieht sie eben, dass er an diesem Abend bereits vergeben ist, dass die Chefin immer noch eine Konkurrentin darstellt, wenn es um Mikaels Aufmerksamkeit geht. Aber nirgends ist etwas schmalzig oder gar romantisch. Sie ist anschließend logischerweise sauer und enttäuscht, dass sie heute Abend wohl nicht befriedigt wird, und dampft halt ab. Ich fand das absolut stimmig.