Heute habe ich dann endlich auch Rogue One gesehen. Leider hatte ich es ins Kino nicht geschafft, aber mir war klar das ich ihn sofort bei VÖ sehen muss. Und welcher Tag passt da besser als der internationale Star Wars Day
Sehr schön das es von Dir Count Dooku schon eine KK zu dem Film gab!
Meienrseits blieb sie bisher leider unbeachtet weil ich den Film spoilerfrei und unvoreingenommen erleben wollte, was mir auch gelungen ist! Aber jetzt konnte ich mir Deine sehr schöne KK durchlesen und werde auch gerne drauf eingehen!
Imo ist "Rogue One" leider "nur" ein solider Beitrag für das "Star Wars"-Universum.
Ich denke ich weiß was Du meinst. Bisher gab es ja im Bereich Star Wars einiges an Literatur in der die Story alternativ oder einfach so weiter erzählt wurde. Und es gab animiete Serien. Aber ansonsten gab es halt immer nur dir Star Wars Filme. Zuerst die Ur-Trilogie, dann die Prequell Trilogie und jetzt gerade aktuell die Sequell Trilogie. Aber sie haben alle, mehr oder weniger, einen roten Faden der ein ganzes ergibt.
Rogue One war somit der erste Spielfilm, welcher ohne die großen alt bekannten Helden auskommen musste und zwar auch ein Stück Star Wars ist, aber sicherlich losgelöster als die Trilogien insgesamt. Daher war ich sehr gespannt ob Disney hier einfach nur die Kuh Star Wars melken wollte, oder ob es wirklich ein sinniger Beitrag im Star Wars Universum ist den man sich auch Jahre später noch genauso gerne anschauen wird, wie die einzelnen Episoden.
Im Moment bin ich noch sehr zwiegespalten. Es gab eine Menge Eye Candy, jede Menge Fan Service und eine recht solide Story.
Aber...
Von der technischen Sicht her ist "Rogue One" großartig. Vor allem die Raumschlacht ist weitaus besser inszeniert als bei "Das Erwachen der Macht", auch wenn sie genauso wenig an EP IV und VI rankommt.
Das CGI ist sehr gut, bis auf zwei Ausnahmen, wenn per CGI alte Darsteller in den Film geholt werden.
... genau das Gefühl hatte ich auch. Natürlich ist aus CGI Sicht der Film fast perfekt (dazu später mehr) aber gerade die Weltraumschlachten und auch die legendäre Schlacht auf Hoth in Episode V sind für mich einfach legendär. Natürlich steckt da auch eine Menge Kult und Fan Bonus mit drin, aber dennoch würde ich einmal behaupten das es hier ein sehr deutlicher Indikator ist das damals George Lucas Special Effects Firma nicht nur State of the Art war, sondern der Konkurenz meilenweit vorraus war. Sowas vermisse ich heutzutage im Kino einfach. Man sieht in fast jedem Film sehr gute CGI, wird aber auch sehr sehr selten total überwältigt davon. Mir fällt in den letzten Jahren spontan kein Film ein bei dem ich nach der Sichtung sagte "Wow was für tolle CGI Effekte". Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Klar vieles sieht gut bis sehr gut aus, aber wenn man mal ehrlich ist das Wort genial kommt einem dabei selten über die Lippen. Und wieso schaffen es dann gerade ältere Kultfilme wie z.B. die Episoden IV - VI uns immer noch zu begeistern, obwohl die dort verwendenten Special Effects weit ab von den heutigen CGI Standarts sind. Aus meiner Sicht ist hier ganz klar das fehlende Herzblut der Faktor, welcher zu nennen ist. Früher haben Leute "gebrannt" für Dinge. Sie haben all ihre Leidenschaft hineingelegt. Heute hat man den Eindruck, gibt es bei vielen nur einen Motor der alles antreibt, Geld. Ich will den Machern nicht komplett fehlendes Herzblut unterstellen, dafür gibt es sehr viele gute Szenen und gerade das Finale ist wirklich sehr gut inszeniert, aber dennoch muss es sich im direkten Vergleich mit solchen epochalen Schlachten wie aus der Ur-Trilogie vergleichen. Und wenn jeder man ganz ehrlich mit sich ist, wenn man wirklich irgendwann mal auf die besagte einsame Insel geschickt würde, würde man dann eher die Finale Schlacht von
Rogue One mitnehmen, oder z.b. die Schlacht von Hoth? Ich für meinen Teil wüsste die Antwort ohne groß Überlegen zu müssen.
Aber aus technischer Sicht war die CGI fast perfekt und bei beinem ganzen "nörgeln auf hohem Niveau" muss ich leider zwei Punkte erwähnen welche wirklich für mich unvorstellbar sind. Zum einen die Animation von
Peter Cushing (Tarkin) und zum anderen die Animaton von
Carrie Fisher (Leia). Hier bin ich mir nicht sicher ob die Macher es bewusst nach Computer Animation haben aussehen lassen oder ob sie es einfach nicht besser hinbekommen haben. Den hier muss ich ganz ehrlich sagen erwarte ich im Jahr 2017 bzw. 2016 (Erscheinungsjahr) einfach mehr und besseres. Und um hier weit vor der Konkurenz zu sein hätten einfach ein viel größeres Wow Erlebnis da sein müssen. Bei beiden Darstellern war jedoch klar, dass sie nicht mehr für diese Szenen in dieser Form zur Verfügung gestanden haben.
Carrie Fisher lebte zwar noch zu dem Zeitpunkt der Dreharbeiten, aber sah natürlich nicht mehr so aus wie damals. Und selbst wenn der großartige
Peter Cushing noch gelebt hätte, er hätte nicht mehr in die Rolle schlüpfen können. Daher könnte es natürlich auch sein, das die Macher aus Respekt vor den originalen Darstellern bewusst diese Animatonen so computermäßig haben aussehen lassen. Den eigentlich könnte man da heutzutage mehr erwarten. Ich habe mal zu dem Thema einen Artikel gelesen. Da ging es um die Schluss Szene in
Fast & Furious 7 in der man nochmal mit Würde und Anstand abschied von dem Chrakter aus der Reihe nehmen wollte, den
Paul Walker verkörperte. Und da hatten sich auch ein paar Fans "beschwert" das diese Szene sehr computermäßig und künstlich rüberkam und man genau gesehen hat das es nicht der echte
Paul Walker ist der dort nochmal ein letztes mal im Auto sitzt. Und da haben halt die Macher ganz klar argumentiert das sie es besser hätten animieren können, aber aus Respekt vor den hinterbliebenen und zur Ehrung von Walker es eben bewusst wie animiert haben aussehen lassen. Und auch wenn es hier im Falle von Star Wars etwas störend ist, muss ich sagen das ich hoffe das es daran lag den seien wir mal ehrlich ich fände eine Zukunt sehr beängstigend in der alte Kult Schauspieler nochmal digital zum Leben erweckt würden und man dann z.B. sehen würde wie sie in einem aktuellen Film die Hauptrolle übernehmen. Oder das man nie wieder ältere Schauspieler sehen würde sondern immer nur eine digitale nachbearbeite Version, das wäre für mich grauenvoll. Daher wäre mir meine persönliche Theorie in Bezug auf Respekt und würdigung der beiden Darsteller lieber, als das es wirklich noch nicht besser ginge und es nur eine Frage der Zeit ist bis ganze Filme nur noch aus digital nachbearbeiteten Personen bestehen und man irgendwann nicht meh weiß wie Schauspieler XY real aussieht, weil man immer wieder das digitale Ich von vor 20 Jahren zu Gesicht bekäme.
Interessant ist beim Finale, dass Edwards nicht verwendete Darsteller-Shots aus EP IV verwendet hat.
Der Score von Michael Giacchino ist sehr gut geworden und passt stimmig ins "Star Wars"-Universum.
Ein sehr interessanter Aspekt. Ich habe dazu direkt mal etwas gegooglelt und bin auch schnell fündig geworden welche Szenen es im einzelnen sind und wie es, der "legende" nach dazu kam das Edwards an diese Filmrollen herangekommen ist. Ich habe das bewusst in Anführungszeichen gesetzt weil ich solche Geschichten das man zufällig irgendwo ein paar alte Filmrollen findet und diese nach all den Jahren auch noch immer brauchbar sind, obwohl sie irgendwo lieblos in einer Ecke rumstanden, doch immer sehr romantisch finde. Ich persönlich glaube da eher an gut archiviertes original Material welches
Gareth Edwards auf Anfrage hat gesichtet und dann brauchbares Material verwendet hat. Den ich bin mir sicher das der gute George ein sehr gut sortiertes Archiv hatte welches auch bei dem Verkauf an Disney 1:1 mit rübergewandert ist. Ich mag mich zwar täuschen, aber irgendwie glaube ich mehr an meine Version der Dinge
. Dennoch finde ich es super und zeigt für mich, das sich
Gareth Edwards sehr mit der Materie hat beschäftigt und unter dem Strich ein solider Beitrag im Star Wars Universum bei rumgekommen ist!
Jetzt kommt leider das große Aber.
Die Charaktere funktionieren für mich nicht. Sie sind imo zu oberflächlich geraten, als dass ich mit ihnen mitfiebern könnte. Die Darsteller können aus den eindimensionalen Figuren nicht viel rausholen. Der ansonsten großartige Forest Whitacker ist eine totale Witzfigur. Apropos Witz: Der Droide K-2SO soll im Film wohl für den Humor sorgen, aber wirklich lachen konnte ich über seine Sprüche nicht wirklich.
Das ist leider ein Punkt bei dem ich Dir vollkommen recht geben muss. Nicht weil ich Dir ungerne recht gebe
, aber ich hatte gehofft das es bei Rogue One anders wäre. Leider war dem nicht so. Ich fand neben
Forest Whitacker auch
Mads Mikkelsen total verheitzt. Natürlich ist es schwierig nur innerhalb eines Filmes zu Charakteren großen Bezug aufzunehmen und dann auch noch mit ihnen mit zu fiebern. Aber es gibt genügend Filme die es schaffen in denen man schon nach 5 Minuten eine Bindung zum Hauptcharakter hat und alles was passiert wirklich intensiv mitfühlt. Das ist auch ein Punkt den ich vielen aktuellen großen Blockbuster Projekten unterstelle. Es wird auf so vieles geachtet und in sovieles Geld gesteckt, aber ich habe den Eindruck das kaum bzw. garnichts in Charakterentwicklung gesteckt wird. Jeder Darsteller bekommt wahrscheinlich nur eine grobe Beschreibung des Charakters und welche Rolle er im Gesamtfilm spielt, aber einen Hintergrund bzw. Eckpunkte die einem den Charakter näherbringen sucht man vergebens. Ich mache mal das Fass auf an Hand des Beispiels von Jyn Erso.
Felicity Jones ist eine tolle junge Schauspielerin die ich persönlich sehr gerne sehe. Aber seien wir mal ehrlich was hätte sie bei der Rolle mehr rausholen können. Man sieht sie zunächst als kleines Mädchen, dann einen Cut und 15 Jahre später als junge Frau. Was genau in den Jahren dazwischen passiert ist bleibt der Interpretation des Zuschauers überlassen und man erfährt auch nicht wirklich ob sie das Ganze nur macht um Ihren Vater wieder zusehen oder ob sie es der Sache wegen tun. Andeutungen und Interpretationen gibt es natürlich, aber für mich war das alles viel zu schwammig. Und so könnte man das bei jedem Charakter einzeln auflisten. Manche sind sogar noch extremer da sie einfach da sind ohne das man erfährt wer sie überhaupt sind. Und das ist leider ein Trend der bei vielen großen Produktionen immer häufiger statt findet. Ob die Macher hier wirklich denken das es reicht ein bombastisches Actionfeuerwerk zu liefern ohne Tiefgang?
Naja aber ich bin jedenfalls froh nun auch diesen Teil von Star Wars gesehen zu haben und werde ihn mir mit Sicherheit nochmal anschauen. Unter dem Strich fand ich ihn sogar etwas besser als Episode VII und daher bin ich gespannt wie es mit den losgelösten Filmen im Star Wars Universum weitergeht.
Wertung:
8.5/10