Ich hatte es ja bereits angekündigt das ich auch mal wieder im Halloween Fieber bin und die Reihe, wenn auch in meiner ganz persönlichen Reihenfolge, nochmal sichten werde. Die neue Trilogie habe ich mit
Halloween 2018 und
Halloween Kills ja ganz frisch begonnen und werde, sobald
Halloween Ends ins Kino kommt, bestimmt beide vorher nochmal sichten.
Bevor ich dann jedoch mit meiner persönlich favorisierten Trilogie - Halloween, Halloween 2 und Halloween H20 komme, habe ich mir vorgenommen diesmal nochmal die Teile 4-6 erneut zu sichten. Diesmal bewusst, bevor ich mir die Perlen der Reihe anschaue, damit sie eine faire Chancebekommen.
Gestartet habe ich dann mit
Halloween 4: The Return Of Michael Meyers und ich muss sagen, er hatte mich ja schon bei meiner letzten Sichtung gut abgeholt, aber die aktuelle Sichtung hat diesen positiven Gesamteindruck nochmal bestärkt! Regisseur
Dwight H. Little hat hier vieles richtig gemacht und auch das Drehbuch von
Alan B. McElroy ist wirklich perfekt für eine Fortsetzung der Geschehnisse aus Teil 2. Was mir wirklich garnicht mehr so bewusst war, mir aber schlagartig, gerade weil ich diesen Aspekt in
Halloween Kills so mochte, ist die Tatsache das bereits in dieser Verfilmung die Story sich dahingehend weiterentwickelt hat das man Michael Myers nicht mehr als normalen Menschen betrachtet, sondern als das Böse bezeichnet, die Ausgeburt der Hölle und man es quasi als eine Art Flucht verstehen muss der seit seiner Kindheit in der besagten Halloween Nacht auf dem kleinen Michael liegt. Dieser Aspekt wird dann auch perfekt in Teil 4 in der Szene als Dr. Loomis per Anhalter unterwegs ist aufgegriffen und im Finale, also Michael zunächst einmal besiegt wurde dieser Fluch auf die kleine Jamie überging. Übrigens ist das Ende immer noch bärenstark und ist absolut eine Verneigung gegenüber dem Original von
John Carpenter.
Wie genau Dr. Loomis und Michael überleben konnten wird nicht geklärt. Über Lauries mysteriösen Tod erfährt man auch nichts genauers. Aber das ist auch nicht wirklich wichtig, denn der Film funktioniert wunderbar mit den neuen Protagonisten. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt daran gestört und nach möglichen Erklärungen gesucht.
Das ging mir auch so. Klar hätte man dies noch etwas tiefer ausbauen können, aber wäre der Film dadurch besser gewesen? Ich glaube nicht. Im Grunde tut es dem Film glaube ich sogar gut das er, eben weil man solche Details nicht in epischer Breite ausformuliert bekommt, mit knapp 90 Minuten Laufzeit im Slasher Genre sich perfekt eingliedert. Natürlich hätte man Lauries Tod mehr thematisieren können, aber dazu hätte man damals definitiv
Jamie Lee Curtis für das Projekt gewinnen müssen und wahrscheinlich war sie zu dem Zeitpunkt mit
Ein Fisch namens Wanda beschäftigt, was höchstwahrscheinlich für ihre persönliche Karriere auch die bessere Entscheidung gewesen ist, also für eine kleine Nebenrolle zum Halloween Franchise zurückzukehren. Falls man sie überhaupt gefragt hat? Aber ich habe es auch nicht vermisst.
Der Film schafft es gleich zu Beginn eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Das fängt schon mit dem imo sehr gelungenen Vorspann an. Diese "Halloween-Deko-Landschaft" hat bei mir schon für Gänsehaut gesorgt!
Absolute Zustimmung! Bereits die Eröffnungssequenz in der Anstallt als Michael Myers abgeholt wird um verlegt zu werden hat mich definitiv abgeholt und ich war sofort in der richtigen Stimmung. Lustigerweise passt Deine Bezeichnung "Halloween-Deko-Landschaft" sehr gut auf die Produktion. Auf der Blu-ray von Concorde ist ein kleines 20 Minütiges Special wo die Macher und Darsteller über den Film sprechen, allerdings einige Jahre später da hier
Danielle Harris schon deutlich älter als 10 war
. Jedenfalls wurde dort erwähnt das der Film im Frühling gedreht wurde, also sie extra Laub importieren mussten um es auf den Straßenzügen zu verteilen. Da dachte ich nur sofort okay da hat man es sich mal extra schwer gemacht. Aber toll das man es gemacht hat! Heutzutage würde so ein "kleines unwichtiges Detail" einfach mittels CGI korrigiert. Früher mussten Filmemacher wirklich noch kreativ sein. Ich liebe solche Details und pracktische "Effekte" da sie zeigen das man mit einfachen Mitteln in der Filmwelt Dinge anders wirken lassen kann ohne großes Budget. Dasselbe war übrigens auch bei den Kürbisen der Fall, die wurden auch künstlich erzeugt, was man im fertigen Film finde ich aber nicht sieht!
Das Halloween Theme wird nicht so oft eingesetzt, kommt aber immer an den richtigen Stellen und sorgt somit für ordentlich Halloween Stimmung. Überhaupt kommt der Score sehr düster daher. Das kalte, herbstliche Wetter wurde schön eingefangen und wirkt auch richtig schön dreckig.
Man merkt hier deutlich das
Alan Howarth mit an Bord war der hier einen tollen Job gemacht hat! Mir hat es in der Eröffnungssequezn sehr gut gefallen wie lange er es herausgezögert hat bevor dann endlich das allseitsbekannte geniale Halloween Theme erklingt!
"Halloween 4" ist der erste Halloween Film, der in 1.85:1 gedreht wurde. Jedoch hat der Kameramann ganze Arbeit geleistet und den Film schön eingefangen. Die ein oder andere Einstellung sorgt schon für Spannung und Gänsehaut. Das Geschehen wird überwiegend von sehr starken Blautönen beherrscht. Der Film spielt ca. 2/3 bei Nacht. Imo passt das alles sehr gut zusammen. Auch der Einsatz von Nebel und Rauch tragen stark zur Atmosphäre bei.
Der Look des Filmes hat mir auch sehr gut gefallen. Diesmal konnte ich ihn auch viel besser genießen, da ich ihn damals nur auf DVD gesehen hatte. Meine DVD VÖ war zwar uncut, aber technisch nicht sehr gut und das Bild sah wirklich nicht gut aus. Da war jetzt die Blu-ray von Concord wirklich eine Offenbarung für mich! Du hast Dir die Filme ja sogar in 4K von Scream Factory gekauft. Würde mich mal interessieren wie Du das 4K Master hier bewertest! Wenn es wirklich gegenüber des HD Masters eine Offenbarung wäre und es auch in Deutschland raus käme, könnte ich hier nämlich bei Teil 2 - 5 echt schwach werden. Teil 1 habe ich schon auf 4K von Concorde, aber kann "noch" nichts zu der Bildqualität sagen, wird aber demnächst nachgeholt.
Ein großer Kritikpunkt ist imo Michaels Maske. Die sieht echt lächerlich aus. Michael hat es auch nicht nötig Schulterpolster zu tragen. Dadurch wirkt Michael leider nicht ganz so furchteinflößend wie in Teil 1 & 2. Eher wie ein blasser Chinese auf Steroide. Hätte man das Kostüm inkl. Maske aus den Vorgängern übernommen, hätte Michael hier für ordentlich Angst und Schrecken sorgen können. So aber leider nicht. In einer Szene hat Michael sogar eine andere Maske auf. Diese hat blonde Haare. Immerhin agiert Michael weiterhin als der "Shape".
Das war mir bei meiner letzten Sichtung absolut negativ aufgefallen und bei meiner aktuellen Sichtung auch! Ich finde es auch sehr schade das man das man hier nicht das Maskendesing aus den Vorgängern verwendet hat, was aber garnicht geht und für mich immer noch vollkommen unverständlich ist das er relativ zum Schluss des Filmes in der Szene in der Grundschule plötzlich eine Maske mit blonden Haaren trägt. Ernsthaft ist das wirklich niemanden aufgefallen? Wenn es ein Nebencharakter gewesen wäre, okay Fehler passieren aber wenn einer der Hauptcharaktere plötzlich mit einer falschen Maske am Set auftaucht muss das doch jemanden auffallen. Und gerade weil bei der Produktion auf so viele schöne Details geachtet wurden stößt dies halt etwas sauer auf. Ist aber auch tatsächlich der größte Kritikpunkt den ich an dem Film habe!
Wie ich schon schrieb, konnte ich von Anfang an gut mit den neuen Charakteren leben. Das liegt vor allem daran, weil sie gut besetzt worden. Danielle Harris stiehlt hier schon mit 10 Jahren allen die Show. Auch Ellie Cornell gibt eine super Heldin ab und ist klar eine Sympathieträgerin. Donald Pleasence schlüpft wieder in die Rolle von Loomis und spielt sie genau so fabelhaft wie in den beiden Vorgängern. Doch auch der Rest des Casts kann imo überzeugen. Alle geben eine solide Leistung ab.
Auch hier stimme ich Dir gerne zu. Unfassbar welche Präsenz hier
Danielle Harris mit gerade einmal 10 Jahren hatte. Sie hat deutlich mehr gemacht als das hysterische schreiende Kind zu verkörpern! Klar diese Szenen gehörten auch dazu, aber sie hat hier wirklich eine tolle Leistung geboten.
Ellie Cornel hat mir auch sehr gut gefallen, da sie auch so herrlich normal war. Sie hat hier, wie ich finde, eine recht glaubhafte Darstellung einer Teenagerin abgeliefert. Der Film spielt 1988, zu dem Zeitpunkt war ich erst 8, aber im Grunde war es zu meiner Teenager Zeit ein paar Jahre später auch noch so das Mädchen genau so aussahen, also auch im Herbst/Winter noch Pullover getragen wurden die nicht bauchfrei und hauteng anliegen. Da fand ich den Charakter Kelly schon wieder zu Klischee haft. Klar nett anzusehen, aber sorry so sahen damals keine Teenager aus, zumindest nicht in meiner Jugend. Keine Ahnung wie es zu dem Zeitpunkt damals in den USA war, aber in Deutschland sahen so keine Mädels aus und irgendwie glaube ich war dies auch nur eine Wunschvorstellung der damaligen Popkultur das Mädels so aussehen sollten. Daher fand ich den Chrakter Rachel defintiv glaubhafter und auch symphatischer! Das man auch
Donald Pleasence auch wieder gewinnen konnte war definitiv eine Bereicherung für den Film, der er natürlich ein bekanntes Element aus den Vorgängern wieder mit reinbrachte. Klar hätte man auch mit einem "neuen Doktor" regeln können oder einfach einen Recast für den Charakter des Dr. Loomis gemacht, aber so war es definitiv besser!
Ich schätze "Halloween 4" funktioniert so gut, weil er den Geist des Originals gut wiederspiegelt und selbst auch neue Elemente wunderbar mit einfließen lässt.
Eine wirklich sehr schöne Umschreibung für den Film und eine tolle Erklärung dafür warum
Halloween 4 eine tolle Fortsetzung der Story innerhalb der Filmreihe ist!
Wertung:
7/10