AW: Genre- und allgemeine Filmdiskussionen
So jetzt gebe ich auch endlich meinen Senf dazu.
Ich hatte die Diskussion damals nur sporadisch gelesen, da ich kaum Zeit für's Forum hatte und habe mich dementsprechend noch nicht beteiligt.
Die Frage nach dem Unterscheidungskriterium zwischen Thriller und Kriminalfilmen habe ich mir auch schon öfters gestellt. Auf mich wirkt der Begriff des Kriminalfilms ein wenig veraltet und könnte auch einfach nur eine deutsches Pendant zum amerikanischen Thriller sein - ohne große Unterscheidungen.
So wurde der Begriff „Schlager" damals in Deutschland auch nicht nur auf volkstümliche Feiermusik angewendet, sondern umfasste damit eigentlich alle verschiedenen (auch amerikanische) Popsongs. So wurde der Begriff „Schlager" zumindest in einem Trivial-Pursuit-Spiel aus dem Jahre 1984 verwendet. So könnte es doch durchaus der Fall sein, dass damals amerikanische Thriller beispielsweise in den ersten deutschen Fernsehzeitungen noch unter Krimis gefasst worden sind, da dieser Begriff im deutschen Sprachraum geläufiger war. Mit den Jahren hat sich der Einfluss der englischen Sprache und des amerikanischen Films erhört und somit war der Thriller das Hauptgenre und als Krimis wurden zumeist nur noch deutsche Fernsehfilme bezeichnet.
Ich könnte mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass die Differenzen zwischen
Kriminalfilm und
Thriller erst später künstlich gebildet worden sind und dann auf die jeweiligen Filme übertragen worden sind, sodass schlussendlich herauskristallisiert worden ist, dass bei Krimis mehr die Ermittlungsarbeit und bei Thrillern mehr das Verbrechen im Fokus steht. Das wiederum kann aber auch länderspezifische Ursachen haben (In Europa zum Beispiel der starke Einfluss von Arthur Conan Doyle und Edgar Wallace).
Passgenaue Definitionen wird man zumindest nicht ermitteln können und auch bei der einzelnen Komponenten von crizzo wird es eigentlich immer Gegenbeispiele geben.
Das Genres nicht eindeutig definiert werden können und die Grenzen zwischen den einzelnen Spielarten fließend sind, wurde mir in den letzten Jahre sogar bei den beiden Genres
Komödie und
Dokumentarfilm sehr bewusst, die ich früher immer für recht eindeutig hielt.