Augen ohne Gesicht
In unserer Tageszeitung las ich einen Bericht über ein Theaterstück, welches auf dem Film basiert, wobei er als für das Entstehungsjahr (1960) außergewöhnlich beschrieben wurde und damals für Ohnmachtsanfälle bei Kinozuschauern gesorgt haben soll. Der Film wird wohl als Klassiker gehandelt, was mein Interesse weckte. Den Film gibt’s im Angebot von „amazon prime“, wo ich ihn jetzt sah. (Demnächst erscheint er im limitierten Mediabook.)
In Deutschland lief der Film im Kino unter dem Titel „Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff“. Es handelt sich um einen französisch-italienischen S/W-Film.
Zur Handlung will ich hier gar nichts schreiben. Nur soviel, dass man ihn im Horrorgenre ansiedeln kann. In unserer Zeitung stand leider schon zuviel, so dass ich die Grundzüge der Handlung kannte. Wenn man den Film „blind“ anschaut, wirkt er sicher noch interessanter, besonders im ersten Drittel. Ich finde, man sollte ihn mal gesehen haben, wenn man wie wir hier (
) ein Faible für‘s Kino hat.
Auf mich wirkte er sehr morbide, in manchen Momenten aber auch melancholisch schön. Die Musik stammt von Maurice Jarre. Diese finde ich im wiederholt laufenden Hauptthema etwas zu locker fröhlich, in anderen Szenen aber sehr gut gelungen. So gibt es z.B. eine schöne längere Szene, die nur durch die Bilder, untermalt durch ein kpl. Musikstück auskommt. Da an dem Film früher einiges rumgeschnippelt wurde, sind manche Szenen in der vorliegenden Komplett-Fassung nicht synchronisiert, sondern in Französisch mit Untertiteln.
Insgesamt ein interessantes Filmerlebnis. Und die oben beschriebene Wirkung auf die Zuschauer im Jahre 1960 kann ich aus heutiger Sicht verstehen. Hitchcock überraschte im gleichen Jahr die Zuschauer ja auch nochmal ….
7-8/10