"What kind of a monster are you?" - "The Wolverine!"
"Wolverine - Weg des Kriegers" (Langfassung)
Zu 2/3 (überwiegend) gut bis richtig gut, leider im Finale ziemlich daneben. Zum Glück durfte James Mangold nochmal ran.
"X-Men: Zukunft ist Vergangenheit"
Da der Film von vornherein darauf hinarbeitet, mit einem "Alles zurück auf Werkseinstellungen"-Finale jegliche Bedrohung zu beseitigen und mal eben so ziemlich alle bisherigen Teile zu negieren, kommt erwartungsgemäß null Spannung geschweige denn auch nur Interesse für die Ereignisse auf, die Bryan Singer da gähnend langweilig inszeniert hat.
"Hey, ich habe schon Superman verkackt. Darf ich das auch mit meinen X-Men machen? Matthew Vaughn hat's eh nicht drauf." - "Klar, Bryan, du bist der King."
Also dümpelt das Filmchen höhepunktlos vor sich hin, bis Magneto die Schnauze voll hat und ein Sportstadion auf Nixon schmeißt. Logo, was sonst?
Mittendrin sind ein paar verlorene Darsteller, von denen sich Hugh Jackman souverän und James McAvoy richtig gut schlägt, während Fassbender auf Autopilot ist und es irgendwann schon niemanden mehr interessiert, was eigentlich Patrick Stewart und Gandalf in ihrem Handlungsstrang treiben, in dem auch
en passant ein über die Jahre liebgewonnener Charakter das Zeitliche segnet (andererseits: die drei einsilbigen Dialoge hätte auch irgendein Statist von sich geben können - unglaublich, was man hier aus dieser Figur gemacht hat
). Soll mir ja nochmal einer drüber meckern, daß Cyclops in "The Last Stand" off-screen aus dem Leben scheidet. In "Zukunft ist Vergangenheit" ist das viel, viel schlimmer, da es letzten Endes ohne Konsequenzen bleibt, weil am Ende ja alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Warum Kitty, die erst noch tönt, daß sie niemanden weiter als einen Monat in die Vergangenheit schicken kann (wieso kann sie das
überhaupt? Ist ihr Ding nicht das Laufen durch Wände???? Ach, egal, wen interessiert`s: die Autoren sicher nicht), buchstäblich 30 Sekunden später Wolverine 50 Jahre zurück in die Vergangenheit den Dr. Sam Beckett machen lässt, ist da nur eines der dezenten Probleme, die diesen Haufen Pferdemist, das sich Drehbuch schimpft, ausmachen. Ich mag es nicht, wenn der Zuschauer für blöd verkauft wird.
Dem gegenüber steht eine tolle Optik (gerade die Szenen in der dystopischen Zukunft sehen richtig gut aus - warum auch immer diese Zukunft so mir nichts, dir nichts aus dem Hut gezaubert wurde, nachdem Wolverines Rekrutierung in "Weg des Kriegers" zwei Wochen zuvor noch nichts davon erahnen ließ) und hier und da ein paar vereinzelt gute Darsteller, die so tun, als wüßten sie nicht, in was für einem Mumpitz sie mitspielen. Und hier und da ein blöder Spruch, der mich schmunzeln ließ.
Der Rest: setzen, Sechs. "Apocalypse", den ich sicher heute abend sichten werde, tut wenigstens erst gar nicht so, als wäre er ein guter Film. Ich frage mich, ob es unter Vaugh auch zu diesem Totalausfall gekommen wäre. Warum die Fans diesen Teil besonders mögen, mag sich mir nicht erschließen. Ein "Treffen der Generationen", das mal so richtig in die Hose ging. Aber das kennt man von Patrick Stewart ja leider.