Aus dem Archiv... #3
10.12.2015
Im Zeichen des Bösen – Director's Cut (Academy ratio)
Auf Blu-ray | Englische Originalfassung mit dt. Untertiteln | Erstsichtung
Bei den vielen unterschiedlichen Fassungen, Versionen und Formaten auf der Blu-ray musste ich mich vor dem Film erst einmal beschäftigen, was denn in meinen Augen die beste Fassung ist. Koch Media rechne ich es aber trotzdem hoch an, dass sie auf ihrer Blu-ray alle Fassungen anbieten, sodass der Zuschauer entscheiden kann, in welcher Version er/sie den Film sehen möchte. Ich habe mich für den Director' Cut in Academy ratio (4:3) entschieden, weil es der Fassung von Orson Welles Intention wohl am nächsten kommt. Der Film selbst hat mir sehr gefallen, vor allem die Inszenierung und Kameraführung ist stark, aber noch sehe ich für mich persönlich kein Meisterwerk. Manche Filme werden aber auch mit den zunehmenden Sichtungen wachsen und so ein Kandidat ist auch „Im Zeichen des Bösen“.
Wertung: 8/10
11.12.2015
Ewige Jugend
Im Kino | Deutsche Fassung | Erstsichtung
Regisseur Paolo Sorrentino hat bereits mit seinem vorherigen Werk „La Grande Bellezza“ für viel Aufsehen gesorgt und ihn so manchen Vergleich mit Federico Fellini eingebracht. Diesem Vergleich geht er auch nicht bei einem englischsprachigen Debüt „Ewige Jugend“ nicht aus dem Weg. Mit Michael Caine und Harvey Keitel großartig besetzt (in Nebenrollen nicht minder großartig Rachel Weisz, Paul Dano und Jane Fona besetzt), schildert er den Aufenthalt in einem Wellness-Hotel / luxuriösen Seniorenheim in der Schweiz. Mit sehr viel Feingefühl porträtierte er die Freundschaft zwischen einem alten Filmregisseur und einen Komponisten und spart auch nicht mit den einen oder anderen phantastischen Moment. Ich habe mich im Kino königlich amüsiert!
Wertung: 9/10
Mistress America
Im Kino | Englische Originalfassung mit dt. Untertiteln | Erstsichtung
Noch ganz begeistert von „Ewige Jugend“ ging es im Anschluss direkt in die neue Zusammenarbeit von Regisseur Noah Baumbach und Greta Gerwig. Nach ihrem Indie-Hit „Frances Ha“ setzen sie bei „Mistress America“ auf eine ähnliche Mischung aus Komik, Drama und kleinen Lebensweisheiten und das durchweg in einem Stil, der stark von Woody Allen beeinflusst worden ist. Nur kopieren sie Allen keineswegs, sondern wie viele Kritiker schreiben, machen sie aktuell sogar die besseren Woody-Allen-Filme. Ob das stimmt, muss jeder für sich entscheiden. Anders als bei „Frances Ha“ steht Greta Gerwig aber nicht alleine im Mittelpunkt, sondern die Hauptrolle hat die junge Lola Kirke (was für eine Entdeckung!) inne. Da ich den Film in der Originalfassung gesehen habe, war es zwischenzeitlich schwer die vielen und schnellen Dialogen zu folgen (selbst mit Untertiteln), was dazu führte, dass ich es zuweilen als anstrengend empfunden habe den Film zu sehen. Es wurde einfach so viel geredet, dass ich der eigentlichen Geschichte manchmal überdrüssig geworden bin. Andererseits schafft der Film eine großartige Wende von seiner klassischen Thirtysomething-ich-weiß-nicht-was-ich-in-der-Welt-machen-soll-Handlung zu einem irrwitzigen Kammerspiel, dass seine Theatralik nicht leugnet.
Wertung: Erst einmal vorsichtige 6/10 mit Tendenz nach oben