Sichtungen im Oktober - Part 2
Berberian Sound Studio (OmU)
Zweitsichtung
Bereits zum zweiten Mal im Kino und weiterhin sowohl verstörend als auch faszinierend. 8/10
Jimmy's Hall
Bei der diesjährigen Berlinale habe ich einige tolle filmische Entdeckungen aus dem Werk von Regisseur Ken Loach gemacht und nun war ich schon sehr gespannt auf seinen vermutlich letzten Film. Bereits die digitale Ästhetik stand in ein einem starken Kontrast zu seinen früheren Filmen aus den 1960er und 1970er Jahren, aber damit hätte ich mich noch arrangieren können. Schwieriger war für mich dagegen Loach sentimentaler Touch bei der Erzählung der Geschichte. Irgendwie hat der Film auch seinen eigenen Fokus verloren und zeigt zu jedem Thema (Entwicklung des Hauptcharakters, Politische Situation des Landes und Bedeutung des Tanzsaals) nur Ausschnitte, ohne aber wirklich Transparenz zu schaffen und Hintergründe zu liefern. Vielleicht habe ich aber auch zu viel erwartet. Erste Einschätzung: 6/10
Who Am I
Sehr guter deutscher Genrefilm. 7/10 Mehr dazu gibt es
hier.
Matrix (OmU)
Nach vielen Jahren erneut im Kino. Noch immer der bedeutsamste Film in meinem Leben. 10/10
Verliebt und ausgeflippt
Alternierend wird das Aufwachsen von zwei Teenagern gezeigt, die sich zu unterschiedlichen Zeiten in den jeweils anderen verlieben. Auf diese Weise wird jede Handlung aus zwei Sichtweisen geschildert, sodass der Zuschauer durch diese auktoriale Erzählweise den kompletten Überblick bekommt. Das Prädikat „nett“ (ohne weitere Konnotationen) passt sehr gut zum Film und unterstreicht ein weiteres Mal Rob Reiners („An deiner Seite“, „Stand by Me“) Affinität für familiäre und jugendliche Themen. Dennoch für mich bislang der schwächste Film von ihm. 6/10
Horrorfilmnacht im Kino
The Texas Chainsaw Massacre (OmU) und Tucker and Dale Vs. Evil (OV)
Das war eine gelungene Mischung an einem Abend. Zunächst gab es den Begründer von vielen ikonischen Horrorfilmmotiven zu sehen und im Anschluss eine noch recht aktuelle Parodie bzw. Satire auf diese Themen. Vor allem die Kettensägeszene aus „Tucker and Dale Vs. Evil“ führte zu vielen Lachsalven im Kino. Ich hab schon lange nicht mehr so viel gelacht in einer Kinovorstellung.
Es war ein großer Unterschied TCM beim Cinestrange Filmfestival mit vielen Fans des Films zu sehen oder ihn in einer Horrorfilmnacht in Paderborn, wo das Publikum größtenteils aus 18 - 27-Jährigen bestand, von denen viele den Film anscheinend noch nicht kannten. Ein weiteres Mal zeigte es mir den Einfluss des Publikums auf die Filmrezeption und -wirkung.
TCM: 7/10
Tucker and Dale Vs. Evil: 8-9/10