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Blues Brothers (OV)
Nach dem ersten Anschauen war ich von diesen häufig als „Kultfilm“ bezeichneten Film enttäuscht. Woran das genau lag, konnte ich damals nicht genau eruieren. Daher musste eine weitere Begutachtung des Films erfolgen und dieses Mal erschließt sich mir der ausgelöste Kult des Films wesentlich mehr. Die Musiknummer sind toll inszeniert, zeigen verschieden Spielarten und Übergänge in der Musik und bieten einfach eine enorme Abwechslung.
Was mir vollkommen entfallen ist, sind die vielen exzessiven und absurden Zerstörungsorgien (u.a. bei den Verfolgungsjagden), die wohl in dieser Form nicht mehr überboten worden sind. Dennoch bin ich persönlich diesem Film noch nicht „verfallen“, da ich wohl eine zu große Distanz zu den beiden Hauptakteuren habe. Sie wirken lässig, cool und dieses wird auch häufig vom Film ironisch gebrochen, aber sie bleiben für mich stets auf Distanz, was vielleicht dem rudimentären biographischen Hintergrund oder schlicht den Sonnenbrillen geschuldet ist. Des Weiteren haben bei mir nur wenige Witze des Films funktioniert, vieles war im Ansatz gut, aber irgendwie reichte es doch meistens nur zum einem Schmunzeln. Wenn ich den Film aber nicht als Komödie, sondern viel mehr als ein Musikfilm betrachte, gefällt er mir recht gut. Knappe 7/10
Radio Rock Revolution (OmU)
Von dem Film habe ich wesentlich mehr erwartet. Die wahre Geschichte bietet eine wunderbare Basis für einen tollen Musikfilm, aber leider legt Drehbuchautor und Regisseur Richard Curtis einen zu großen Fokus auf Beziehungen und verliert sich in Nebenplots. Das Drehbuch ist einfach unglaublich schwach und selbst große Schauspieler wie Philip Seymour Hoffman können nicht dagegen anspielen. Auch die immer gleichen Anordnung und Montage der „abrockenden“ Radiozuhörer langweilt zunehmend und trägt nur marginal zur Stimmung des Films bei. Knappe 5/10
Hitchcock (OmU)
Die Kritiken fielen unterschiedlich aus und ich war sehr gespannt, wie mir der Film gefallen wird. Da direkt zu Beginn des Films deutlich wird, dass der Film in der Tradition der Selbstinszenierung Alfred Hitchcocks steht, sollte man den Film auch viel mehr als nur einen möglichen Blick hinter die Kulissen von „Psycho“ auffassen und die Hintergründe nicht als absolute Wahrheit deklarieren. Ähnlich wie bei „Saving Mr. Banks“ wird das Thema „Filmproduktion“ nur als ein Hintergrund für ein tolles Schauspielkino verwendet und in diesem Film harmonieren Anthony Hopkins und Helen Mirren ähnlich gut wie Tom Hanks und Emma Thompson in „Saving Mr. Banks“. Knappe 8/10
Die Frauen von Stepford (Oz) (OmU)
Da ich das Original nicht kenne, kann ich schlecht einen Vergleich ziehen, aber ich gehe davon aus, dass das Original noch wesentlich unaufgeregter ist und mir besser gefallen wird. Bemerkenswert ist die Stardichte des Ensembles, wo für mich vor allem Bette Midler heraussticht. Ansonsten bietet der Film eine nette Unterhaltung für zwischendurch, aber die eigentliche Idee der Geschichte verliert sich ein wenig in der hochpolierten Optik des Films. 5/10
Lebenskünstler (OmU)
Gegenentwürfe und Kritik zum Kapitalismus sind in der Filmographie von Frank Capra anscheinend häufiger zu finden. Die naive Weltsicht in Capras Filmen hat aber in Anbetracht der Entstehungszeit einfach Charme. 7/10