AW: Watchmen - Die Wächter
Watchmen mit 2001-Odyssee im Weltraum gleichzustellen, ist meiner Meinung, nach lächerlich.
2001 ist ein Meilenstein der Filmgeschichte, vor allem was die Ausarbeitung von Special Effects in der damaligen Zeit angeht.
2001 ist langatmig und braucht überaus lange, um mal in Schwung zu kommen. Dennoch entsprach dies genau der Intension des Künstlers und kann durchaus als Kunst bezeichnet werden.
Watchmen ist kein Meilenstein der Filmgeschichte, schon gar nicht, was die Ausarbeitung von SFX angeht. Hier haben sich die Filmemacher beispielhaft schamlos an bereits vorhandenen Techniken bedient. Das allein ist ja noch nachvollziehbar. Nicht aber die dumpen "Mickey-Maus-Kostüme", auch wenn diese den Originalen aus dem Comic entsprechen. Das führt uns gleich zu diesen talentfreien Schauspielern, deren Leistungen allesamt sogar noch die Darstellung der primitiv einfältigen Beate Uhese Porno Darsteller in den entsprechenden Hardcore-DVDs unterbieten.
Um beim Thema Sex zu bleiben. Gerade junge, männliche Zuschauer inmitten der Pubertät sollen mit der explizitien Darstellung nackter Haut, einer durchaus attraktiven und beischlafwilligen Protagonistin, so erregt werden, dass deren Gehirn auf Happy Hour schaltet. Das Ziel: eine völlige Differenzierungslosigkeit in den Köpfen der pubertierenden Jungs zu erzielen, damit die Einfältigkeit der nun folgenden pseudo Phylosophien eines blauen Energiewesens nicht als solche enttarnt werden.
Diese pseudo phylosophischen Exkurse bewegen auf dem Niveau kleiner Grundschüler, die gerade das Kitaalter hinter sich gelassen haben und nun in den ersten beiden Jahren ihrer Schulzeit Lesen und Schreiben erlernen.
Noch nicht einmal von einer künstlerischen Intension des Regisseurs kann ausgegangen werden. Die in Deutschland erschienende Fassung ist gekürzt - leider nicht stark genug.
Ich bin froh, mir niemals die rund 20 Minuten längere Fassung des Regisseurs angesehen zu haben - und beabsichtige dies auch nicht tun. Um zu wissen, dass Scheiße nicht nach Kürbiskernkuchen schmeckt, muss ich sie nicht probieren.
Wenn das Studio konsequent gewesen wäre, hätten sie den Film auf 90 Minuten gekürzt. Ach was schreibe ich... 60 Minuten hätten gereicht. Dann wären auch Zuschauer im Alter der FSK-Freigabe adäquat unterhalten worden und hätten sich nicht diesem Schulhofphylosophiegesabbel kleiner Kinder aussetzen müssen.
So zeigt Nenas "99 Luftballons" doch deutlich auf, welche Zielgruppe angesprochen werden soll - und offensichtlich auch erreicht wurde.
... und insbesondere dieser allkluge blaue "Energieklops" wird von seiner Logik nicht behindert, völlig dusselige Entscheidungen zu fällen.
Allerdings ist nicht alles schlecht an diesem Film, das gebe ich zu. Das Sounddesign gefällt, die Schauwerte sind oftmals als grandios zu bezeichnen und ... äh, ja... das war es dann auch schon.
Wenn Watchmen etwas für das Kino der Zukunft erreicht hat, dann die Beantwortung der Frage, wie Zuschauer trotz ohrenbetäubender Lautstärke einiger weniger Actionsequenzen, die komplett in einen 2,5 Minuten Trailer passen würden, einzuschläfern sind - und das meine ich wörtlich. Da bedarf es keiner Schlaftabletten mehr. Einfach die Scheibe Watchmen einlegen und - Gute Nacht, schöne Reise in die Traumwelt...
Mein Tipp:
Wer mal wirklich anspruchsvolle (für Erwachsene) Phylosophie sehen will, die in einer guten Geschichte verwoben sind, sollte mal einen Blick auf MAN FROM EARTH, THE SECRET und GESPRÄCHE MIT GOTT riskieren.