Watchmen - Die Wächter

Cable

Filmvisionaer
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AW: Watchmen - Die Wächter

Danke für die Info deadly.
Das las sich gerade alles als wenn es sich um total verkompliziertes Kopfkino für angehende Philosopiestudenten handelt.

Kommt darauf an, auf welcher Metaebene du den Film betrachtest. Aber als Popcorn-Kino würde ich den nicht bezeichnen, ein bisschen Kopf machen sollte man sich darüber schon. Und wenn man sich mit der US-Geschichte auskennt hilft es dem Verständnis ungemein.
 

crizzero

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AW: Watchmen - Die Wächter

Kommt darauf an, auf welcher Metaebene du den Film betrachtest. Aber als Popcorn-Kino würde ich den nicht bezeichnen, ein bisschen Kopf machen sollte man sich darüber schon. Und wenn man sich mit der US-Geschichte auskennt hilft es dem Verständnis ungemein.

Na, da kommen wir doch noch irgendwo auf einen Nenner. Hier muss ich Cable glasklar zustimmen. :)
 

deadlyfriend

Casting
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AW: Watchmen - Die Wächter

Ich finde der Film kann ohne Probleme als Popcorn dienen. Muß er aber nicht, da er auch auf einer anderen Ebene funktioniert. Das ist das Interessante. Er kann Leuten gefallen die sich auf die reine Optik spezialisiert haben, aber auch denen die gerne etwas mehr verlangen. Ähnlich wie bei Blade Runner in den 80ern. Der funktionierte bei Leuten die einen Sci-Film sehen wollten, in dem ein Bulle irgendwelchen Androiden den Arsch aufreißt, aber eben auch bei Menschen die gesehen haben was alles hinter dieser Fassade liegt.
Watchman funktioniert da recht ähnlich, da er die Fähigkeit besitzt mehrere Klientel zu bedienen. Ich persönlich hätte ihn halt ohne die Ausflüge in den Mainstream besser gefunden, aber man kann ja nicht alles haben.
 

Russel Faraday

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AW: Watchmen - Die Wächter

[...]Ähnlich wie bei Blade Runner in den 80ern. Der funktionierte bei Leuten die einen Sci-Film sehen wollten, in dem ein Bulle irgendwelchen Androiden den Arsch aufreißt, aber eben auch bei Menschen die gesehen haben was alles hinter dieser Fassade liegt. [...]

den "blade runner"-vergleich wollte ich schon lange anbringen, habs dann aber doch nicht getan. ist aber gut, daß ich nicht der einzige bin, der das so sieht. :)
 

dax

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AW: Watchmen - Die Wächter

So, jetzt habe ich es übestanden und den Film gesehen.

Da zum Filminhalt schon alles 2000 x durchgekaut wurde, gebe ich mal nur meine subjektive Meinung wieder.

Nach dem Opener und dem Vorspann hatte mich der Film schon in der Tasche, leider aber nicht sehr lange.
Ich war und bin begeistert von den Kulissen, den Darstellern, der grandiosen Optik, die aber leider so distanziert daher kam, das der Film immer weiter von mir wegrückte.
Statt, wie es andere Filme bei mir schaffen, mich immer mehr in den Bann zu ziehen, hatte hier ich das das Gefühl von "nur Gucken nicht Anfassen".
Der Regisseur hat es nicht verstanden den Zuschauer zu fesseln, sondern hat ihn als neutralen Beobachter aus der Ferne zugucken lassen.
Ihm schien es auch egal zu sein, ob den Leuten der Film gefällt oder nicht, solange er nur ihm selbst gefällt.
Kompromisslos ist das ja, aber stellenweise wirklich kaum zu ertragen.
Zu selbstverliebt war er mir in seinem ethisch-moralischem Philosophiegeschwafel, das jeglichen Anflug von Interesse an den handelnden Personen in Langeweile erstickte.
Zwischendurch wollte ich schon aus dem Fenster sehen um zu gucken wieviele Wechsel der Jahreszeiten ich schon verpasst habe, so öde war dieser Film.
Und wenn ich dann höre, das noch ein 25 Minuten längerer DC kommen soll, empfinde ich das persönlich als Drohung.
Mir wäre es lieber man würde den Film auf 90 Minuten runterschneiden, dann könnte er interessant werden.
Aber mich wie gestern 155 Minuten totquatschen zu lassen, das ertrage ich nicht nochmal.
Und wenn der Film so dicht an der GN ist wie es heißt, bin ich froh die nicht gelesen zu haben.
Die FSK 16-Freigabe ist allerdings wirklich verwunderlich.

4/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Louis Cyphre

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AW: Watchmen - Die Wächter

So, jetzt habe ich es übestanden und den Film gesehen.

Da zum Filminhalt schon alles 2000 x durchgekaut wurde, gebe ich mal nur meine subjektive Meinung wieder.

Nach dem Opener und dem Vorspann hatte mich der Film schon in der Tasche, leider aber nicht sehr lange.
Ich war und bin begeistert von den Kulissen, den Darstellern, der grandiosen Optik, die aber leider so distanziert daher kam, das der Film immer weiter von mir wegrückte.
Statt, wie es andere Filme bei mir schaffen, mich immer mehr in den Bann zu ziehen, hatte hier ich das das Gefühl von "nur Gucken nicht Anfassen".
Der Regisseur hat es nicht verstanden den Zuschauer zu fesseln, sondern hat ihn als neutralen Beobachter aus der Ferne zugucken lassen.
Ihm schien es auch egal zu sein, ob den Leuten der Film gefällt oder nicht, solange er nur ihm selbst gefällt.
Kompromisslos ist das ja, aber stellenweise wirklich kaum zu ertragen.
Zu selbstverliebt war er mir in seinem ethisch-moralischem Philosophiegeschwafel, das jeglichen Anflug von Interesse an den handelnden Personen in Langeweile erstickte.
Zwischendurch wollte ich schon aus dem Fenster sehen um zu gucken wieviele Wechsel der Jahreszeiten ich schon verpasst habe, so öde war dieser Film.
Und wenn ich dann höre, das noch ein 25 Minuten längerer DC kommen soll, empfinde ich das persönlich als Drohung.
Mir wäre es lieber man würde den Film auf 90 Minuten runterschneiden, dann könnte er interessant werden.
Aber mich wie gestern 155 Minuten totquatschen zu lassen, das ertrage ich nicht nochmal.
Und wenn der Film so dicht an der GN ist wie es heißt, bin ich froh die nicht gelesen zu haben.
Die FSK 16-Freigabe ist allerdings wirklich verwunderlich.

4/10
Geile Kritik dax,herlich.:hoch:
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Watchmen - Die Wächter

Der Regisseur hat es nicht verstanden den Zuschauer zu fesseln, sondern hat ihn als neutralen Beobachter aus der Ferne zugucken lassen.
Ihm schien es auch egal zu sein, ob den Leuten der Film gefällt oder nicht, solange er nur ihm selbst gefällt.
Kompromisslos ist das ja, aber stellenweise wirklich kaum zu ertragen.
Zu selbstverliebt war er mir in seinem ethisch-moralischem Philosophiegeschwafel, das jeglichen Anflug von Interesse an den handelnden Personen in Langeweile erstickte.

Genau diese Kritikpunkte wurde damals (und auch heute noch) Kubricks „2001 - Odyssee im Weltraum" vorgeworfen, wobei der Film heute in der Öffentlichkeit als Meisterwerk tituliert wird. Das „Problem" bei beiden Filmen ist einfach, dass man sich als Zuschauer auf den Film richtig einfühlen muss und manchen gelingt es und manchen eben nicht.
 

MiriQ

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AW: Watchmen - Die Wächter

@dax: Danke! Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es ausdrücken könnte. Das hat sich jetzt erledigt, denn du sprichst mir aus der Seele.

Ich habe ebenfalls keinen Zugang zu dem Film gefunden. Die einzige Figur, die bei mir Interesse wecken konnte, war Rorschach. Die Szenen mit dieser Figur haben mir gefallen (u.a. auch weil er nicht so ein lächerliches Kostüm anhatte - ja ja, ich weiß, das ist eine Comicverfilmung, aber trotzdem fand ich das teilweise total peinlich und ich konnte diese Tatsache auch nicht ausblenden). Alle anderen blieben mir total fern.
Was mir auch aufgefallen ist, dass die Musik irgendwie gar nicht gepasst hat. Wohlgemerkt, das ist mein ganz subjektiver Eindruck. Irgendwer hier hatte das auch schon mal erwähnt. Oft ist es so, dass die Musik eine Szene erst perfekt macht - hier war das eher das Gegenteil.
 

Dwayne Hicks

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AW: Watchmen - Die Wächter

@dax: Danke! Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es ausdrücken könnte. Das hat sich jetzt erledigt, denn du sprichst mir aus der Seele.

Ich habe ebenfalls keinen Zugang zu dem Film gefunden. Die einzige Figur, die bei mir Interesse wecken konnte, war Rorschach. Die Szenen mit dieser Figur haben mir gefallen (u.a. auch weil er nicht so ein lächerliches Kostüm anhatte - ja ja, ich weiß, das ist eine Comicverfilmung, aber trotzdem fand ich das teilweise total peinlich und ich konnte diese Tatsache auch nicht ausblenden). Alle anderen blieben mir total fern.
Was mir auch aufgefallen ist, dass die Musik irgendwie gar nicht gepasst hat. Wohlgemerkt, das ist mein ganz subjektiver Eindruck. Irgendwer hier hatte das auch schon mal erwähnt. Oft ist es so, dass die Musik eine Szene erst perfekt macht - hier war das eher das Gegenteil.

all along the watchtower von hendrix war top, da gibts nix zu meckern :D
 

kelte

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AW: Watchmen - Die Wächter

den "blade runner"-vergleich wollte ich schon lange anbringen, habs dann aber doch nicht getan. ist aber gut, daß ich nicht der einzige bin, der das so sieht. :)
dabei ist es wirklich ein verdammt guter vergleich!
der film wird bei mir noch öfters in den player landen,- nicht weil er jetzt so super anspruchsvoll wäre im intellektuellen sinne sondern weil der film irgendwie anders ist und doch nicht wirklich neu.
die story kennt man ja seit Pixars genialen Die Unglaublichen im Kino, aber Watchmen setzt auf einen stimmigen Soundtrack und bietet interessante Characktere. Egal ob Manhattan der nun wirklich sehr gute Dialoge raushaut mit einer guten Portion Misantropie oder eben den Comedian (meiner Meinung nach der interessanteste Charakter seit V for Vendetta)
ne
der bleibt locker bei mir im oberen Bereich
 

kelte

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AW: Watchmen - Die Wächter

Genau diese Kritikpunkte wurde damals (und auch heute noch) Kubricks „2001 - Odyssee im Weltraum" vorgeworfen, wobei der Film heute in der Öffentlichkeit als Meisterwerk tituliert wird. Das „Problem" bei beiden Filmen ist einfach, dass man sich als Zuschauer auf den Film richtig einfühlen muss und manchen gelingt es und manchen eben nicht.
ebenso wunderbarer vergleich der für mich eine gültigkeit besitzt
 

crizzero

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Zu selbstverliebt war er mir in seinem ethisch-moralischem Philosophiegeschwafel, das jeglichen Anflug von Interesse an den handelnden Personen in Langeweile erstickte.

Also ich liebe solche existentialistischen Ansätze in Filmen. Diese Denkanstöße lassen den Zuschauer mal über den Tellerrand schauen, denn der Film zu bieten hat. Und gerade die vielschichtige Philosophie in "Watchmen" ist meisterhaft umgesetzt. Auch und gerade in Bezug auf die Charaktere. Sie ist das Salz in der Suppe.

Zwischendurch wollte ich schon aus dem Fenster sehen um zu gucken wieviele Wechsel der Jahreszeiten ich schon verpasst habe, so öde war dieser Film.

... :rolleyes:
 

Vince

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AW: Watchmen - Die Wächter

Genau diese Kritikpunkte wurde damals (und auch heute noch) Kubricks „2001 - Odyssee im Weltraum" vorgeworfen, wobei der Film heute in der Öffentlichkeit als Meisterwerk tituliert wird.

Zwischen diesen beiden Filmen liegen aber in so vielerlei Hinsicht Welten, das ist mit dieser eindimensionalen "lässt den Zuschauer kalt"-Ebene nicht abgedeckt. So unnahbar Kubricks Film auch gewesen ist (und so wenig er mich persönlich bisher erreicht hat, das mag sich aber noch ändern), es war Kubricks Vision; ähnliches kann man von "Watchmen" und Snyder nicht behaupten. Ok, ihr Verfechter des Films könnt das, ich seh das ein bissl anders. Die zweite Sichtung hat das leider bestätigt. War lang nicht mehr so berauschend wie noch im Kino. Bei "2001" war das Umgekehrte der Fall, da hat die zweite Sichtung deutlich mehr reingeschlagen.
 

Willy Wonka

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AW: Watchmen - Die Wächter

Zwischen diesen beiden Filmen liegen aber in so vielerlei Hinsicht Welten, das ist mit dieser eindimensionalen "lässt den Zuschauer kalt"-Ebene nicht abgedeckt.

Da gebe ich dir Recht, weil Kubricks Film auch eine Art Pinohrarbeit darstellt und er ist meiner Meinung nach über die letzte Jahre wie ein guter Wein gereift.

So unnahbar Kubricks Film auch gewesen ist (und so wenig er mich persönlich bisher erreicht hat, das mag sich aber noch ändern), es war Kubricks Vision; ähnliches kann man von "Watchmen" und Snyder nicht behaupten.

Ich kenne den Roman nicht, aber nur Kubricks Version war es bestimmt nicht, sondern Einflüsse hatte der Roman bestimmt nicht gerade wenig, aber selbstverständlich hatte Snyder durch einen Comic eine detaillierte Vorlage als Kubrick.
 

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AW: Watchmen - Die Wächter

Da gebe ich dir Recht, weil Kubricks Film auch eine Art Pinohrarbeit darstellt und er ist meiner Meinung nach über die letzte Jahre wie ein guter Wein gereift.

Ich habe das Wort gegooglet, und ich denke du meinst Pionierarbeit, oder? ;)

Ich kenne den Roman nicht, aber nur Kubricks Version war es bestimmt nicht, sondern Einflüsse hatte der Roman bestimmt nicht gerade wenig, aber selbstverständlich hatte Snyder durch einen Comic eine detaillierte Vorlage als Kubrick.

Der Roman zu 2001 ist parallel zum Film entstanden...so viel zum Unterschied der Adaption zwischen Watchmen und 2001.

Ich finde aber auch, dass diese Diskussion dahinstehen kann. Ich persönlich bin der Meinung, dass Watchmen niemals die gleiche Reputation wie 2001 erhalten wird...im Gegenteil...wahrscheinlich gehört er bald zur Kategorie "ferner liefen" (kann man jetzt schon feststellen).
Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen...wir sprechen uns in 20-30 Jahren wieder! ;)
 

dax

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AW: Watchmen - Die Wächter

Sie ist das Salz in der Suppe.

Für mich war dann diese Suppe aber extrem stark übersalzen.
Das war für mich persönlich einfach to much, irgendwann konnte ich es schlichtweg nicht mehr ertragen.
Aber wie beim Essen, ist die Würze ja nunmal Geschmackssache.;)
 
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