Transformers
Wie sollte es anders sein: Der unbekannte Loser von der Schule Sam (Shia LaBeouf) trottelt sich durch die Teenager-Zeit und muß zufälligerweise die Welt retten. Daß er dabei immer mehr zum Helden mutiert und nebenher sich das scharfe Sportler-Luder Mikaela (Megan Fox) in ihn verliebt, obwohl sie ihn seit etlichen Jahren in derselben Klasse keines Blickes gewürdigt hat, versteht sich von selbst.
Werden Anfangs noch scheinbar zusammenhangslose Fetzen der Geschichte aneinandergereiht, lösen diese sich im Verlauf des Films noch auf. Während sich zwei verfeindete Roboterfraktionen auf der Erde einfinden und ihren Konflikt um einen Würfel, den Allspark, austragen, gerät die Menschheit zwischen die Fronten. Der Schlüssel dazu liegt in den Entdeckungen, die Sams Großvater eins in der Aktis machte.
Und so schleppt man sich in der ersten Hälfte des Films durch einigermaßen gelungene Erklärungsansätze und Hintergründe, welche den Schlagabtausch der Roboter anreichern. An sich eine zweckdienliche und angesichts der Thematik recht gelungene Einführung, die aber an sich selber krankt. Eine spürbare Langatmigkeit macht sich breit, die nicht viel zur Handlung beiträgt und sich in Nebenaspekten verläuft. Während man sich also fragt, wozu das komplett hilflose Militär so umfassend beleuchtet wird und warum noch weitere Helden nach bekanntem Schema aus der Kiste gezaubert werden, nimmt Transformers mit der Ankunft der Autobots, den guten und den Menschen wohlgesonnen Robotern, langsam Fahrt auf. Optimus Prime und Co. werden allerdings nur flüchtig vorgestellt die eigentliche Hintergrundgeschichte, der Konflikt zwischen Autobots und Decepticons, unter der Führung von Megatron, gar flüchtig mit kurzer Rückblende abgehakt.
Während die eigentlichen Stars zunächst reine Begleiterscheinung bleiben und die erheblich spannendere Thematik in den Hintergrund gerückt wird, nähert sich die Handlung dem unweigerlichen Aufeinandertreffen. In dieser Phase entfaltet Tranformers sogar eine Prise Spannung, nachdem der Zuschauer durch das Tal der Langeweile und künstlichen Albernheiten gewandert ist, und kann sich an schicken Effekten ergötzen. Die Transformation von Vehikeln in Roboter wirkt doch verblüffend und läßt das Schaueffektherz höher schlagen. Es wird gekämpft und endlich entfaltet sich das volle Popcornpotential, und die voluminöse Action entschädigt für so manchen Durchhänger. Beeindruckende Bilder werden auf den Schirm gezaubert, während die sprechenden Blechbüchsen sich gegenseitig in die Mangel nehmen. Doch die Choreographie läßt leider speziell zum Ende hin so einiges vermissen. Der ultimative Schlagabtausch soll Rasanz vermitteln, bewirkt hingegen mit seinen schnellen Schnitten und Sprüngen, daß ein satter Teil der Action für das flüchtige Auge überhaupt nicht wahrnehmbar ist und ein gewisser Eindruck der Leere entsteht. So fragt man sich, ob nicht an dieser oder jener Stelle etwas fehlt.
Insgesamt ist Transformers sicher kein schlechter Actioner, doch bei weitem kein Aushängeschild seiner Zunft. Fliegen am Schluß ordentlich die Fetzen, hätte ich mir gegen Ende hin weitaus mehr versprochen - speziell was das Aufeinandertreffen von Optimus Prime und Megatron nach etliche Jahrtausenden anbelangt. Stattdessen hätte ich mir weniger Kinderkitsch zu Anfang gewünscht, wenn auch der etwas gemächlichere Einstieg an sich lobenswert ist. Der Streifen wirkt etwas unrund und hätte durch manch ausgedehntere Szene und einige gestrichene Nebenhandlungen das Zeug zu einem richtig guten Hau-drauf-Film, der sogar mit etwas Hintergrund daherkommt. So bleibt es bei einem durchschnittlichen Genrevertreter, der zwar optische Reize setzt und in dem Punkt top ist, aber nicht über die Schwächen hinwegtäuschen kann.
6/10
aber OK 
