AW: Synchronisation - Nur Mittel zum Zweck oder doch mehr?
Ich bin da übrigens keine Randerscheinung...ich kenen mehrere Leute, die das so machen!
Hier ich!
Wenn ich alleine Filme schaue, dann nur noch im O-Ton. Dabei bevorzuge ich auch die englischen Untertitel. Mit deutschen Untertiteln ist es teilweise schwieriger, da sie meistens Phrasen anders übersetzen, Redewendungen zum Beispiel.
Ganz schlimm war es für mich bei Sweeny Todd. Die Lieder wurden ins Deutsche ganz anderes Übersetzt, damit sie gut klingen. Wenn man ihn dann aber im O-Ton schaut und ließt man was ganz anderes kommt doch arg durcheinander. Die Stütze wurde zum Hindernis.
Bei mir klappt das so gut mit dem sporadischen Untertiteln gucken, weil ich es schon seit Kindstagen mache. Meine Videospiel von damals waren alle nur OmU. (Resident Evil, SIlent Hill). Man hat sich mit der Zeit so dran gewöhnt, dass man die Untertitel gar nicht mehr als störend empfindet. Man überließt sie regelrecht.
Ein anderen Punkt auf den ich eingehen wollte ist, die Sachen mit den nuschelnden Schauspielern. Warum tun wir uns, als nicht englisch Muttersprachlern, so schwer manche Schauspieler zu verstehen und andere nicht? Mit deutschen Schauspielern haben wir ja auch keine Probleme wenn sie nicht gerade Urbayrisch sprechen.
Ich denke das Problem liegt an einem Mangel von Satzschemata für den englsichen Sprachgebrauch. Man kann meinetwegen so viele Vokabeln können wie man will, wenn man aber selten jemand englisch reden höhrt, dann tut man sich schwer, sich in den Kontex einzufinden.
Typische Redensarten und Phrasen, wie "Your welcome!" oder längere Satzelemente werden mit etwas Übung nicht Wort für Wort übersetzt, sondern sinnhaft als Einheit übersetzt, bzw man weiß was damit gemeint ist. (nicht das jemand willkommen ist, sondern "Gern geschehen!") Auch aus nuschelnden Schauspielern würde man dann diese Worte verstehen, denn sie sind schon vertraut.
Die Fähigkeit, von jemand anderem angefangene Sätze vervollständigen zu können, bzw. wissen worauf er hinaus will, ist eine Fähigkeit, die wir in unserer Sprache gut beherrschen, weil wir sie oft benutzen. Wir kennen unsere Satzstrukturen und könnten uns mitten in einem Dialog ein Bild von der Situation machen und gegebenenfalls mit einsteigen.
Im englischen sind wir nicht so gut "eingefahren" was Satzstrukturen angeht und können bei undeutlicher Ausprache buchstäblich den Faden verlieren und tun uns dann schwer akkustisch zu folgen. Aber dann kommen die rettenden Untertitel zu Hilfe...