James Bond

Vince

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Die Idee des „James Bond", wie du es benennst, ist auch fraglos interessant und die Spannung zwischen Traditionsbewusstsein und dem Einfließen von zeitgenössischen Elementen finde ich aus filmhistorischer, soziologischer und eben auch aus ökonomischer Sicht höchst interessant, aber generiert es auch einen allgemeinen Unterhaltungswert? Für mich bleibt es schlussendlich alter Wein in neuen Schläuchen. Und die Filmkritiker und Interpreten entwerfen dann ein passendes Etikett für diese neuen Schläuchen, sodass der jeweilige Bond-Film in seiner Epoche eingeordnet wird und die zeitgenössischen Modetrends auf den Film gemünzt werden. Das grenzt für mich nach dem kleinen Einmaleins der Intermedialität und Selbstreferentialität in einem filmischen Kontext.

Kunst strebt aber eben auch immer dazu, besondere, exklusive Wege zu gehen, auch in Sachen Format, und das wird erst dann langweilig bzw. redundant, wenn zu viele Produkte den gleichen Weg gehen. James Bond hat aber gerade hier gewissermaßen ein Monopol; keine andere Filmreihe läuft schon so lange und so erfolgreich. Das ermöglicht exklusive Ebenen der Reflektion, die sich so keine andere Franchise erlauben kann, selbst wenn sie es wollte.
Du solltest dir die Filme einfach mal chronologisch am Stück ansehen; vielleicht verstehst du es dann. Die Bond-Filme brauchen nämlich auch zwingend den Alterungsprozess, als Zeitgenosse ist man dazu versucht, die Filme zu sehr auseinanderzunehmen. Rückblickend werfen sie oft ein anderes Licht.

Diskussionswürdig ist sie auf jeden Fall, da diese Filmreihe die Product-Placement-Geschichte mitgeprägt hat und für mich ein Musterbeispiel dafür liefert, dass der Film nur eine Komponente eines riesigen wirtschaftlichen Unternehmung darstellt.

Diskussionswürdig ist aber kaum die von dir eingangs aufgeworfene These, dass James Bond kaum mehr als eine Plattform für Product Placement bereitstellt, sprich, dass jegliche inhaltliche Substanz unabhängig von den Werbemitteln fehlen würde. Dass Product Placement in Bond-Filmen einen ganz speziellen Platz einnimmt, ist selbstverständlich diskussionswürdig, sogar so sehr, dass man das in einer medienwissenschaftlichen Arbeit zum Thema machen könnte.
 

Willy Wonka

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Kunst strebt aber eben auch immer dazu, besondere, exklusive Wege zu gehen, auch in Sachen Format, und das wird erst dann langweilig bzw. redundant, wenn zu viele Produkte den gleichen Weg gehen. James Bond hat aber gerade hier gewissermaßen ein Monopol; keine andere Filmreihe läuft schon so lange und so erfolgreich. Das ermöglicht exklusive Ebenen der Reflektion, die sich so keine andere Franchise erlauben kann, selbst wenn sie es wollte.
Du solltest dir die Filme einfach mal chronologisch am Stück ansehen; vielleicht verstehst du es dann. Die Bond-Filme brauchen nämlich auch zwingend den Alterungsprozess, als Zeitgenosse ist man dazu versucht, die Filme zu sehr auseinanderzunehmen. Rückblickend werfen sie oft ein anderes Licht.

Trotz der Exklusivität kann eine Filmreihe bzw. Filme aber redundant wirken. Eine Besonderheit negiert nicht Redundanz und Langeweile. Wenn ich mir die Filme chronologisch am Stück ansehen, was ich auf jeden Fall noch machen werde, wird sich vermutlich aber nur noch mein Eindruck verstärken, dass man die Filme nicht isoliert vom Kosmos betrachten kann. Gerade das ist der springende Punkt, dass die Filme nur mithilfe des Kosmos funktionieren. Somit ist die Selbstreferenz sowohl Fluch und Segen zugleich.

Welches Licht sollen sie denn rückblickend werfen? Vielleicht eine Form von Nostalgie?

Diskussionswürdig ist aber kaum die von dir eingangs aufgeworfene These, dass James Bond kaum mehr als eine Plattform für Product Placement bereitstellt, sprich, dass jegliche inhaltliche Substanz unabhängig von den Werbemitteln fehlen würde. Dass Product Placement in Bond-Filmen einen ganz speziellen Platz einnimmt, ist selbstverständlich diskussionswürdig, sogar so sehr, dass man das in einer medienwissenschaftlichen Arbeit zum Thema machen könnte.

Die These ist kühn und auch polemisch formuliert, aber auf irgendeine Weise muss eine Diskussion erst einmal entfacht werden und daher bot sich meine These als ein idealer Katalysator. Natürlich vermissen die Filme nicht jegliche inhaltliche Substanz, denn das wäre wieder eine extreme Formulierung, denn die Produzenten wissen doch selbst, dass das Publikum nicht ganz dumm ist und auch inhaltlich gut unterhalten werden will. Somit ist eine inhaltliche Unterfütterung zwingend notwendig.

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Als M in „Skyfall" vor dem Gericht aussagen soll, nimmt der Film auch Rekurs auf dem Berechtigung der Bond-Filme in unserer Zeit und versucht das Vorurteil der Antiquiertheit der klassischen Spionage (übertragen gesehen die Bond-Filme) aufzuheben. In einer flammenden Rede, die leider ein wenig zu pathetisch ausgefallen ist, verteidigt M dann das MI6 (die Bond-Filme) und sagt, dass wir gerade jetzt in einer Zeit leben, wo wir unsere Feinde nicht mehr genau kennen und die asymmetrische Kriegsführung vorherrschend ist, die Spionageorganastionen zwingend erforderlich sind. Übertragen bedeutet es wiederum, dass es in unsicheren Zeiten, wieder eine Hochkonjunktur für Agentenfilme gibt und diese vom Publikum gern gesehen sind. Einzig die Arbeit und das Vorgehen der einzelnen Organisationen muss sich der Zeit anpassen und können nicht mehr die gleichen Methoden anwenden, wie ihre Kollegen vor dreißig Jahren. Auch das lässt sich wieder auf die Bond-Filme anwenden.

Dieser ganze Rekurs hat mir innerhalb des Films sehr imponiert, wobei ich, wie ich bereits erläuterte, die Inszenierung in dieser Hinsicht als zu pathetisch empfunden habe.
 

Vince

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Trotz der Exklusivität kann eine Filmreihe bzw. Filme aber redundant wirken. Eine Besonderheit negiert nicht Redundanz und Langeweile.

Achtung; Redundanz und Langeweile sind, gerade was den Film betrifft, nicht zwangsläufig das Gleiche. Die Bond-Filme bedienen sich der Redundanz ganz bewusst und spielen sie aus.

Somit ist die Selbstreferenz sowohl Fluch und Segen zugleich.
Das würde ich durchaus unterschreiben.

Welches Licht sollen sie denn rückblickend werfen? Vielleicht eine Form von Nostalgie?
Nein; gemeint ist das Licht der zeitlichen Distanz. Erst viel später erkennt man einen Film als Kind seiner Zeit und das ist gerade bei James Bond unheimlich wichtig. Wie penetrant sich beispielsweise "Moonraker" an den "Star Wars"-Hype hängt, das wird erst aus heutiger Perspektive so richtig deutlich und kann erst jetzt in einem anderen Kontext bewertet werden.
Deshalb finde ich es auch so schwierig, einen neu anlaufenden James-Bond-Film einzuschätzen bzw. zu bewerten. Man sollte das unbedingt tun, aber ggf. auch dazu bereit sein, seine Meinung irgendwann mal grundlegend zu ändern. Auch das ist natürlich wieder eine allgemeine Formel, die für jeden Film zutreffen sollte, auf die Bond-Filme aber wiederum besonders zutrifft.

Im Umkehrschluss bedeutet das alles natürlich auch: James Bond ist weit mehr als die Summe seiner Filme, und die Filme sind weit mehr als die Summe ihres Drehbuchs, ihrer Schauspieler und ihrer Pretitles. Es ist deswegen m.E., wie gesagt, zu kurz gegriffen, sich wahllos einen Film aus der Reihe zu packen, seinen schematischen Ablauf zu kritisieren und daraufhin das Urteil zu bilden, dass nicht viel dahintersteckt.
 

Willy Wonka

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Achtung; Redundanz und Langeweile sind, gerade was den Film betrifft, nicht zwangsläufig das Gleiche. Die Bond-Filme bedienen sich der Redundanz ganz bewusst und spielen sie aus.
Stimmt, Redundanz und Langweile darf nicht gleichgesetzt werden. Das wollte ich auch nicht allgemein machen, sondern ich wollte nur aussagen, dass auf mich diese Redundanz ermüdend bzw. langweilig wirkt.

Nein; gemeint ist das Licht der zeitlichen Distanz. Erst viel später erkennt man einen Film als Kind seiner Zeit und das ist gerade bei James Bond unheimlich wichtig. Wie penetrant sich beispielsweise "Moonraker" an den "Star Wars"-Hype hängt, das wird erst aus heutiger Perspektive so richtig deutlich und kann erst jetzt in einem anderen Kontext bewertet werden.
Deshalb finde ich es auch so schwierig, einen neu anlaufenden James-Bond-Film einzuschätzen bzw. zu bewerten. Man sollte das unbedingt tun, aber ggf. auch dazu bereit sein, seine Meinung irgendwann mal grundlegend zu ändern. Auch das ist natürlich wieder eine allgemeine Formel, die für jeden Film zutreffen sollte, auf die Bond-Filme aber wiederum besonders zutrifft.

Das sehe ich auch so. Wobei ich mir nur schwer vorstellen kann, dass es erst heute wirklich offensichtlich wird, dass sich „Moonraker" an der Hochkonjunktur der Science-Fiction-Filme anlehnte. Das müssen die damaligen Kinozuschauer oder Filmkritiker auch deutlich gemerkt haben! Das müsste sogar offensichtlicher gewesen sein, als die Neuausrichtung bei „Casino Royale", die an die Filme von „Jason Bourne" erinnerte.

Im Umkehrschluss bedeutet das alles natürlich auch: James Bond ist weit mehr als die Summe seiner Filme, und die Filme sind weit mehr als die Summe ihres Drehbuchs, ihrer Schauspieler und ihrer Pretitles. Es ist deswegen m.E., wie gesagt, zu kurz gegriffen, sich wahllos einen Film aus der Reihe zu packen, seinen schematischen Ablauf zu kritisieren und daraufhin das Urteil zu bilden, dass nicht viel dahintersteckt.

Ich will ja nicht nur einen Film wahllos aus der Reihe nehmen und seinen schematischen Ablauf kritisieren, sondern ich kritisiere den schematischen Ablauf und Struktur der gesamten Reihe. ;)

Eigentlich müsste man sich gerade bei den Bond-Filmen fragen, ob es sich noch um Fortsetzungen oder gar immer um Remakes handelt. In der Fachliteratur liegt der Begriff Remake und Sequel nämlich gar nicht weit auseinander und eine genaue Definition ist schwer zu formulieren.
 

Vince

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Das sehe ich auch so. Wobei ich mir nur schwer vorstellen kann, dass es erst heute wirklich offensichtlich wird, dass sich „Moonraker" an der Hochkonjunktur der Science-Fiction-Filme anlehnte. Das müssen die damaligen Kinozuschauer oder Filmkritiker auch deutlich gemerkt haben! Das müsste sogar offensichtlicher gewesen sein, als die Neuausrichtung bei „Casino Royale", die an die Filme von „Jason Bourne" erinnerte.

Natürlich wird man das auch damals bemerkt haben; aber damals wurde die Nähe zu "Star Wars" mit Sicherheit anders bewertet. Und das wird eben auch mal für die Craig-Bonds gelten, wenn die mal zwanzig, dreißig Jahre gealtert sind.



Ich will ja nicht nur einen Film wahllos aus der Reihe nehmen und seinen schematischen Ablauf kritisieren, sondern ich kritisiere den schematischen Ablauf und Struktur der gesamten Reihe. ;)
... wie kannst du die ganze Reihe kritisieren, wenn du sie nicht mal kennst? ;)

Eigentlich müsste man sich gerade bei den Bond-Filmen fragen, ob es sich noch um Fortsetzungen oder gar immer um Remakes handelt. In der Fachliteratur liegt der Begriff Remake und Sequel nämlich gar nicht weit auseinander und eine genaue Definition ist schwer zu formulieren.
Ist mir zu viel Kategorisierung. Wenn du aber kategorisieren möchtest: Für mich hat Bond weniger mit dem Fortsetzungs- oder Aufpolierungsgedanken zu tun, sondern eher etwas mit Reinkarnation, Traditionalisierung und Ritualisierung.
 

Willy Wonka

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... wie kannst du die ganze Reihe kritisieren, wenn du sie nicht mal kennst? ;)

Ja, ich weiß, es führt kein Weg daran vorbei endlich mal die komplette Bond-Chronologie aufzuarbeiten. ;)

Aktuell lebe ich noch mit der Devise: Kennst du einen Film, kennst du alle Filme. ;) Vielleicht werde ich nach der Sichtung ja noch eines besseren belehrt.

Ist mir zu viel Kategorisierung. Wenn du aber kategorisieren möchtest: Für mich hat Bond weniger mit dem Fortsetzungs- oder Aufpolierungsgedanken zu tun, sondern eher etwas mit Reinkarnation, Traditionalisierung und Ritualisierung.

In der abgeschwächter Form kann man diese drei Begriffe jeder Fortsetzung und jedem Remake unterstellen. Zumal wird „James Bond" dieses exklusiven Status in Zukunft verlieren bzw. teilen müssen, denn mittlerweile gibt es immer mehr Filme und Filmreihen, die wiederkehren und nicht mehr enden wollen. Als Beispiel könnte man nur die zahlreichen Comicverfilmungen zitieren. Erst kürzlich hat Kevin Feige geäußert, dass bei einem eventuellen Ausstieg von Robert Downey Jr. der Charakter des Tony Starks einfach neu besetzt werden wird.
 

Vince

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Kennst du einen Film, kennst du alle Filme.
In gewisser Weise stimmt das ja sogar, und dennoch ist es damit nicht so einfach abgetan wie es scheint. ;)

Zumal wird „James Bond" dieses exklusiven Status in Zukunft verlieren bzw. teilen müssen, denn mittlerweile gibt es immer mehr Filme und Filmreihen, die wiederkehren und nicht mehr enden wollen. Als Beispiel könnte man nur die zahlreichen Comicverfilmungen zitieren. Erst kürzlich hat Kevin Feige geäußert, dass bei einem eventuellen Ausstieg von Robert Downey Jr. der Charakter des Tony Starks einfach neu besetzt werden wird.
Da werden wir uns wohl in 50 Jahren nochmal sprechen müssen, ob Tony Stark dann immer noch durch die Lüfte fliegt.
Es ist nicht nur die Idee, die zählt, sondern auch deren Umfang. Sonst könntest du derzeit zB. auch direkt auf das Naheliegende verweisen: "Mission: Impossible", eine Reihe, die zwar (bislang) immer den gleichen Hauptdarsteller hatte, aber immer einen wechselnden Regisseur mit jeweils stark voneinander abweichenden Handschriften.
 

Willy Wonka

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In gewisser Weise stimmt das ja sogar, und dennoch ist es damit nicht so einfach abgetan wie es scheint. ;)

Dass du es immer unnötig verkomplizieren musst. ;)

Da werden wir uns wohl in 50 Jahren nochmal sprechen müssen, ob Tony Stark dann immer noch durch die Lüfte fliegt.

Ja, hoffen wir, dass das Forum auch noch in 50 Jahren bestehen wird und wir beide noch unter den Lebenden verweilen und darüber hinaus noch im Forum aktiv sind, dann müssen wir uns über diesen Punkt auf jeden Fall noch einmal unterhalten. :bart:
Als aktuelles Beispiel könnte man vielleicht auch noch „Batman" nennen. Schließlich umfasst diese Figur auch bereits acht Filme, die jeweils charakteristische Merkmale ihrer Zeit aufweisen und auch die verschiedene Handschrift von mehreren Regisseuren trägt. Außerdem wird die Marke „Batman“ auch noch in Zukunft weiterhin bedient werden.
 

Vince

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Aber Batman wird, und das ist eben wieder der Unterschied, viel freier interpretiert, was eben auch daran liegt, dass schon die Comics teils radikal unterschiedliche Interpretationen lieferten. Hier ist praktisch alles erlaubt; bei Bond sind gewisse Normen einzuhalten - und das ist in diesem Fall auch gut so. ;) Wehe, die kommen mir irgendwann mit einer "Jane Bond" an...
 

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Ja, ich weiß, es führt kein Weg daran vorbei endlich mal die komplette Bond-Chronologie aufzuarbeiten. ;)


Das bringt in jedem Fall was. Einmal eine Menge Spaß und auch in anderer Sicht ist das sehr interessant. Du solltest die Analyse allerdings nicht als Hauptfokus sehen. Damit bereitet man sich nur selbst Probleme.
Die Figur James Bond ist nebenbei bemerkt alleine schon Innovation.:)
Ebenfalls interessant ist es wie die anfänglichen Filme, durch kleine Dinge immer weiter bereichert werden, bis letztendlich die allgemeine Definition "James-Bond-Film" passt. Neuerungen die nachdem sie einmal vorhanden waren, ins Gesamtkonzept eingebaut wurden.
Diese Entwicklung zu beobachten ist aus meiner Sicht sehr unterhaltsam.
Die Werbefigur ist übrigens in den ersten Jahrzehnten bei weitem nicht so vorhanden wie heute.
Natürlich wiederholt sich viel, aber dennoch ist das nicht langweilig. Das liegt auch an den unglaublich halsbrecherischen Stunts, die absolut bahnbrechend sind. Die haben einen Status, der auch heute nicht zu toppen ist. Zudem schafft es die Reihe aus den Wiederholungen heraus, für tolle Momente zu sorgen. Man spielt nämlich mit den selbst erschaffenen Klischees, was wirklich toll wirkt, wenn man die Filme chronologisch "abarbeitet".
Dann ist es auch sehr interessant wie die Weltlage mit in die Filme eingebaut wurde. Beispielsweise ist das russische System nicht einfach böse, sondern manchmal sogar sehr symphatisch. Spione aus Ost und West, die Seite an Seite kämpfen, wird man filmisch umgesetzt im kalten Krieg nicht so einfach finden.
 

Despair

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In der abgeschwächter Form kann man diese drei Begriffe jeder Fortsetzung und jedem Remake unterstellen. Zumal wird „James Bond" dieses exklusiven Status in Zukunft verlieren bzw. teilen müssen, denn mittlerweile gibt es immer mehr Filme und Filmreihen, die wiederkehren und nicht mehr enden wollen.

Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Der Status, den Mr. Bond im Laufe der Jahrzehnte erlangt hat, dürfte schwer zu toppen sein. Alleine schon das drumherum: die Bond-Girls bzw. Bond-Bösewichte haben selbst unter den Top-Schauspielern dieser Welt noch einen besonderen Status. Die Bond-Titelsongs bilden schon fast ein eigenes Musikgenre und sind in den meisten Fällen sofort als solche erkennbar. In Verbindung mit den ausufernden Vorspännen bekommt man quasi schon vor dem Hauptfilm ein ziemlich geiles Musikvideo geboten. :D Welche Filmreihe soll das überbieten?
 

deadlyfriend

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Glaube ich ehrlich gesagt nicht.


Ich auch nicht! Außer man verlässt das Gefilde wie bei "Quantum Trost" und orientiert sich am "Gegner", anstatt den eigenen Status zu untermauern. Das Bond-Universum ist einzigartig und ich sehe absolut nichts was da vergleichbar wäre, oder eventuell den Rang ablaufen könnte. Außer man begeht den genannten Fehler. Ansonsten wird die Reihe in der Filmgeschichte immer einen Sonderstatus behalten.
 

Willy Wonka

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Aber Batman wird, und das ist eben wieder der Unterschied, viel freier interpretiert, was eben auch daran liegt, dass schon die Comics teils radikal unterschiedliche Interpretationen lieferten. Hier ist praktisch alles erlaubt; bei Bond sind gewisse Normen einzuhalten - und das ist in diesem Fall auch gut so. ;) Wehe, die kommen mir irgendwann mit einer "Jane Bond" an...

„Jane Bond" klingt doch ganz interessant und die ersten Idee dazu gab es dazu sogar bezüglich Jinx aus „Stirb an einem anderen Tag". ;) Außerdem würde es doch nur wieder den Zeitgeist widerspiegeln und die aktuelle Position der Frau im Actionfilm stärken.

Aber gerade die radikal unterschiedliche Interpretationen von „Batman" finde ich wesentlich interessanter als Eingrenzung durch die selbstgeschaffenen Normen. Aus diesem Grund hat mir „Casino Royale" bislang auch wohl am besten gefallen und daran wird sich nur schwer etwas ändern können.

Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Der Status, den Mr. Bond im Laufe der Jahrzehnte erlangt hat, dürfte schwer zu toppen sein. Alleine schon das drumherum: die Bond-Girls bzw. Bond-Bösewichte haben selbst unter den Top-Schauspielern dieser Welt noch einen besonderen Status. Die Bond-Titelsongs bilden schon fast ein eigenes Musikgenre und sind in den meisten Fällen sofort als solche erkennbar. In Verbindung mit den ausufernden Vorspännen bekommt man quasi schon vor dem Hauptfilm ein ziemlich geiles Musikvideo geboten. :D Welche Filmreihe soll das überbieten?

Wer hat denn etwas von „toppen" gesagt? Also ich nicht. ;) Selbstverständlich werden Bond-Filme immer eine Sonderposition einnehmen, aber sie könnte ihre Exklusivität verlieren, weil es eben in Zukunft mehr „Filmmarken" geben wird, die eine ähnliche lang Verwertungsgeschichte aufweisen wie „James Bond". Und wieso sollte eine ähnlich lange Filmreihe unbedingt die gleiche Merkmale (Titelvorspann und Song etc.) wie Bond-Filme aufweisen? Bezüglich der Stars könnte man auch darlegen, dass „Batman" ebenfalls sehr interessant ausschaut und eigentlich eine höhere Stardichte aufweist:

Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Danny DeVito, Michelle Pfeifer, Christopher Walken, Jim Carrey, Tommy Lee Jones, Nicole Kidman, Drew Barrymore, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman, George Clooney, Michael Caine, Christian Bale, Cillian Murhphy, Liam Neeson, Gary Oldman, Morgan Freeman, Tom Wilkinson, Aaron Eckhart, Heath Ledger, Tom Hardy, Marion Cottilard, Joseph Gordon-Levitt, Anne Hathaway
 

Vince

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„Jane Bond" klingt doch ganz interessant und die ersten Idee dazu gab es dazu sogar bezüglich Jinx aus „Stirb an einem anderen Tag". ;)
Das wäre dann ja eher ein Spin-Off und daher noch vertretbar, wenn auch in meinen Augen eine ziemlich blöde Idee.

Außerdem würde es doch nur wieder den Zeitgeist widerspiegeln und die aktuelle Position der Frau im Actionfilm stärken.
Starke Frauenrollen sind längst kein exklusives Phänomen unserer Zeit mehr, die gibt es mindestens seit den Siebziger Jahren: "Lady Snowblood", "Alien", "Foxy Brown" etc. Dank Stallones neuem Männerkino hat man sogar eher das Gefühl, der stark ausgeprägte Feminismus der 00er Jahre werde wieder ein wenig abgelöst durch klassisches Macho Cinema.
Darüber hinaus würde das schlicht und ergreifend den Kern der Sache verfehlen. Bond ist konservativ, antiprogressiv, klassisch. Stillleben sind auch eine Form der Kunst - warum diese auf Teufel komm raus nur für ein bisschen Veränderung aufs Spiel setzen? Würde das die Kunst nicht auf bedingungslosen Drang zum Fortschritt reduzieren und ihr eine wichtige Facette nehmen?

Aber gerade die radikal unterschiedliche Interpretationen von „Batman" finde ich wesentlich interessanter als Eingrenzung durch die selbstgeschaffenen Normen. Aus diesem Grund hat mir „Casino Royale" bislang auch wohl am besten gefallen und daran wird sich nur schwer etwas ändern können.
Ich bevorzuge grundsätzlich auch radikale, Grenzen überschreitende Filmwerke, würde es aber langweilig finden, diesen Anspruch an alle Filme und Filmreihen zu stellen. Die Bond-Franchise hat sich über all die Jahre das Privileg erarbeitet, im selbsterschaffenen Reich dem Eklektizismus zu frönen.

Wer hat denn etwas von „toppen" gesagt? Also ich nicht. ;) Selbstverständlich werden Bond-Filme immer eine Sonderposition einnehmen, aber sie könnte ihre Exklusivität verlieren, weil es eben in Zukunft mehr „Filmmarken" geben wird, die eine ähnliche lang Verwertungsgeschichte aufweisen wie „James Bond".
Glaub mal, dass Bond seine Exklusivität verliert, das wird nie geschehen. Hat Hitchcocks Lebenswerk seine Exklusivität verloren, nur weil Filmemacher der neuen Generation den Thriller auf neue Ebenen gehievt haben? Wohl kaum; 007 wird seinen einzigartigen Status behalten.

Und wieso sollte eine ähnlich lange Filmreihe unbedingt die gleiche Merkmale (Titelvorspann und Song etc.) wie Bond-Filme aufweisen? Bezüglich der Stars könnte man auch darlegen, dass „Batman" ebenfalls sehr interessant ausschaut und eigentlich eine höhere Stardichte aufweist:
Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Danny DeVito, Michelle Pfeifer, Christopher Walken, Jim Carrey, Tommy Lee Jones, Nicole Kidman, Drew Barrymore, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman, George Clooney, Michael Caine, Christian Bale, Cillian Murhphy, Liam Neeson, Gary Oldman, Morgan Freeman, Tom Wilkinson, Aaron Eckhart, Heath Ledger, Tom Hardy, Marion Cottilard, Joseph Gordon-Levitt, Anne Hathaway
Wie kommst du darauf, dass die Liste dieser Namen größer ist / mehr Starpower hat als diejenige, die du aus den Bond-Filmen zusammenstellen könntest?
Davon abgesehen geht es darum ja gar nicht, sondern darum, dass die Filme 50 Jahre an Kultivierung durchlaufen haben und damit eine derartige Ausnahmeposition gewonnen haben, dass sie nicht einmal dann untergehen könnte, wenn man sie mit aller Macht durch Aberdutzende anderer langlebiger Reihen ersaufen wollte.
 
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Wer hat denn etwas von „toppen" gesagt? Also ich nicht. ;)


Dann ersetze "toppen" durch "rankommen". ;)

Und wieso sollte eine ähnlich lange Filmreihe unbedingt die gleiche Merkmale (Titelvorspann und Song etc.) wie Bond-Filme aufweisen?

Soll sie nicht, wäre dann eh nur geklaut. ;) Ich wollte nur auf den Status hinweisen, den diverse "Bond-Bestandteile" haben. Singst du beispielsweise den Titelsong, hast du quasi 'nen Nummer Eins-Hit sicher.

Bezüglich der Stars könnte man auch darlegen, dass „Batman" ebenfalls sehr interessant ausschaut und eigentlich eine höhere Stardichte aufweist:
Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Danny DeVito, Michelle Pfeifer, Christopher Walken, Jim Carrey, Tommy Lee Jones, Nicole Kidman, Drew Barrymore, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman, George Clooney, Michael Caine, Christian Bale, Cillian Murhphy, Liam Neeson, Gary Oldman, Morgan Freeman, Tom Wilkinson, Aaron Eckhart, Heath Ledger, Tom Hardy, Marion Cottilard, Joseph Gordon-Levitt, Anne Hathaway

Siehe oben: der Status. Jack Nicholson war eben kein Bondgirl und gehört deshalb nicht zum exklusiven Club der Bondgirl-Damen. :D
 

Willy Wonka

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Darüber hinaus würde das schlicht und ergreifend den Kern der Sache verfehlen. Bond ist konservativ, antiprogressiv, klassisch. Stillleben sind auch eine Form der Kunst - warum diese auf Teufel komm raus nur für ein bisschen Veränderung aufs Spiel setzen? Würde das die Kunst nicht auf bedingungslosen Drang zum Fortschritt reduzieren und ihr eine wichtige Facette nehmen?

Wer schreibt eigentlich fest, dass „Bond-Filme" zur Kunst zählen? Überhaupt ist der Status der Filme als Kunst diskussionswürdig und vor allem im Bezug auf „James Bond" sehe ich den Kunstanspruch nicht unbedingt gegeben.

Ich bevorzuge grundsätzlich auch radikale, Grenzen überschreitende Filmwerke, würde es aber langweilig finden, diesen Anspruch an alle Filme und Filmreihen zu stellen. Die Bond-Franchise hat sich über all die Jahre das Privileg erarbeitet, im selbsterschaffenen Reich dem Eklektizismus zu frönen.

Das dürfen die auch gerne weiterhin machen, aber es muss einem ja nicht gefallen. Natürlich wäre ein Filmwelt langweilig, wenn an jedem Film und jede Filmreihe der gleiche Anspruch gestellt wird, aber man muss kein Liebhaber einer Filmreihe sein, nur weil diese eine lange Tradition, ein hohes Prestige besitzt und sich selbst treu bleibt.

Glaub mal, dass Bond seine Exklusivität verliert, das wird nie geschehen. Hat Hitchcocks Lebenswerk seine Exklusivität verloren, nur weil Filmemacher der neuen Generation den Thriller auf neue Ebenen gehievt haben? Wohl kaum; 007 wird seinen einzigartigen Status behalten.

Ich glaube, dass wir bei diesem Punkt aneinander vorbei reden, denn ich will gar nicht die Sonderposition und -stellung angreifen, welche „James Bond" inne hat, sondern ich verwende den Begriff Exklusivität in der Form, dass es in Zukunft Filmreihen und -marken geben wird, die ebenfalls eine extreme Langlebigkeit besitzen können, erfolgreich sind und gut beim Publikum ankommen. Ich verstehe unter exklusiv: ohne jede Ausnahme bzw. ausschließlich. Und diese Ausschließlichkeit, die die „Bond-Filme" in der Vergangenheit hatten, sehe lediglich gefährdet, ob die neuen Filmreihen den gleichen Status und Rang wie die „Bond-Filme“ haben werden, wird erstens die Zukunft zeigen können und zweitens vermutlich eine Auslegungssache sein.

Wie kommst du darauf, dass die Liste dieser Namen größer ist / mehr Starpower hat als diejenige, die du aus den Bond-Filmen zusammenstellen könntest?
Davon abgesehen geht es darum ja gar nicht, sondern darum, dass die Filme 50 Jahre an Kultivierung durchlaufen haben und damit eine derartige Ausnahmeposition gewonnen haben, dass sie nicht einmal dann untergehen könnte, wenn man sie mit aller Macht durch Aberdutzende anderer langlebiger Reihen ersaufen wollte.

Die Liste habe ich nur als Antwort zusammen getragen, da Despair schrieb, dass es allein für Schauspieler eine Ehre ist, in einem „Bond-Film" mitzuspielen und allein dass sehe ich nicht nur bei einem „Bond-Film" gegeben, sondern mittlerweile auch bei „Batman".
 

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Wer schreibt eigentlich fest, dass „Bond-Filme" zur Kunst zählen? Überhaupt ist der Status der Filme als Kunst diskussionswürdig und vor allem im Bezug auf „James Bond" sehe ich den Kunstanspruch nicht unbedingt gegeben.


Nene, es geht mir hier nicht um die Frage, ob ganz speziell die Bond-Filme als Kunst zu bezeichnen sind. Ich habe an dieser Stelle das Wesen des Films als Kunst bezeichnet, also praktisch alle Filme; es ging mir hier ja schließlich ums Medium Film und nicht um die Bond-Filme als solche.

Das dürfen die auch gerne weiterhin machen, aber es muss einem ja nicht gefallen. Natürlich wäre ein Filmwelt langweilig, wenn an jedem Film und jede Filmreihe der gleiche Anspruch gestellt wird, aber man muss kein Liebhaber einer Filmreihe sein, nur weil diese eine lange Tradition, ein hohes Prestige besitzt und sich selbst treu bleibt.

Dass man das nicht mögen muss, hat ja auch niemand bestritten. Ich habe lediglich deiner These widersprochen, dass es sich um "leere" Filme und somit um reine Werbeträger handeln muss, weil sie sich nicht entwickeln.

Ich glaube, dass wir bei diesem Punkt aneinander vorbei reden, denn ich will gar nicht die Sonderposition und -stellung angreifen, welche „James Bond" inne hat, sondern ich verwende den Begriff Exklusivität in der Form, dass es in Zukunft Filmreihen und -marken geben wird, die ebenfalls eine extreme Langlebigkeit besitzen können, erfolgreich sind und gut beim Publikum ankommen. Ich verstehe unter exklusiv: ohne jede Ausnahme bzw. ausschließlich. Und diese Ausschließlichkeit, die die „Bond-Filme" in der Vergangenheit hatten, sehe lediglich gefährdet, ob die neuen Filmreihen den gleichen Status und Rang wie die „Bond-Filme“ haben werden, wird erstens die Zukunft zeigen können und zweitens vermutlich eine Auslegungssache sein.

Was hast du denn für Indizien, dass das so sein könnte? Dass die Batman-Franchise gerade floriert? Fragen wir mal andersherum: Wie viele klassische "Robin Hood"-Verfilmungen gibt es inzwischen? Wie viele "Musketiere"? Würdest du auf die Idee kommen, derartige Filmserien irgendwie mit James Bond in Verbindung zu bringen? Ich bleibe dabei: Die Bond-Filme werden ihre Exklusivität behalten, und mit "Exklusivität" meine ich ganz explizit kein qualitatives Kriterium, sondern ein konzeptuelles.
 

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Dass man das nicht mögen muss, hat ja auch niemand bestritten. Ich habe lediglich deiner These widersprochen, dass es sich um "leere" Filme und somit um reine Werbeträger handeln muss, weil sie sich nicht entwickeln.

Diese Schlussfolgerung habe ich in dieser Form gar nicht gezogen. Die Leere habe ich nach dem Film nur gespürt, weil der Film für mich eben nur eine weitere Variation des populären Themas zelebrierte und für mich nur innerhalb seines Kosmos funktioniert.

Ich sehe aber „James Bond“ als Werbeträger an, weil der Film durchzogen ist mit Produktplatzierungen und die Figur „James Bond" über eine so hohe Popularität verfügt, dass mithilfe des gesamten Bond-Universums eine riesiger Wirtschaftsapparat aufgebaut worden ist, was bei mir den Anschein hervorruft, dass die Filme nur Mittel zum Zweck sind.

Was hast du denn für Indizien, dass das so sein könnte? Dass die Batman-Franchise gerade floriert? Fragen wir mal andersherum: Wie viele klassische "Robin Hood"-Verfilmungen gibt es inzwischen? Wie viele "Musketiere"? Würdest du auf die Idee kommen, derartige Filmserien irgendwie mit James Bond in Verbindung zu bringen? Ich bleibe dabei: Die Bond-Filme werden ihre Exklusivität behalten, und mit "Exklusivität" meine ich ganz explizit kein qualitatives Kriterium, sondern ein konzeptuelles.

Ich beziehe mich vor allem auf die Comicverfilmungen, denn die filmischen Umsetzungen erinnern sehr an die Verwertungsmentalität der eigentlichen Comics, sodass auch die Filme häufiger eine Reinkarnation erfahren. Aktuell glaube ich kaum, dass ein Filmmarke wie „Spider-Man" oder „Batman" schnell wieder fallen gelassen werden. Diese Figuren werden auch in Zukunft immer wieder neue Filme bekommen und zwischenzeitlich wird es immer wieder einen Neustart geben, sodass alles in einer Endlosschleife enden wird - ähnlich wie es bei „James Bond" der Fall ist. Ähnliches Potenzial ist natürlich auch bei „Star Wars“ vorhanden, wo wir in den nächsten dreißig Jahren vermutlich auch noch sehr viele Verfilmungen erleben werden oder auch bei „Star Trek“, eine Reihe, die mittlerweile auch schon elf Filme umfasst.
 
T

Turrican

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AW: James Bond

Ich will immer noch das Bond einmal drauf geht.
Das wäre doch der skandal überhaupt.:D

Aber vieleicht auch das beste ende aller zeiten und ein neu anfang gibt es doch immer wieder.
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
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AW: James Bond

Ich will immer noch das Bond einmal drauf geht.
Das wäre doch der skandal überhaupt.:D

Aber vieleicht auch das beste ende aller zeiten und ein neu anfang gibt es doch immer wieder.

nun ja, Bond stirbt halt nicht am ende eines films, um einen künstlichen cliffhanger zu schaffen, sondern schon gleich am anfang, um dann wieder aufzuerstehen. ist ja schließlich auch dann und wann passiert. ;)

so, angesichts obiger, interessanter, diskussion komme ich mir fast schäbig vor, "nur" die sichtung des ersten films aus der Bond-box zu vermelden:


"James Bond jagt Dr. No"
lange zeit hatte ich schwierigkeiten mit diesem film, da er im vergleich späterer werke eher gemächlich daherkommt (aber lange nicht so öde wie "Liebesgrüße aus Moskau" ist), aber das hat sich mittlerweile gewandelt, was ihn zu meiner persönlichen Nr. 3 in meiner beliebtheitsliste macht.

eigentlich ist schon alles vorhanden, was spätere Bonds ausmacht: exotische kulissen, schöne frauen, ein durchgeknallter irrer, der die welt erobern will. lediglich die Q-gadgets fehlen noch. interessant ist, daß der film noch deutlich ernsthafter angelegt ist und diverse albernheiten fast vollständig vermeidet. mir hat er jeden fall wieder einmal hervorragend gefallen und mich zudem ermuntert, auch schlaftabletten wie den direkten nachzügler einfach und schnell durchzuziehen.
 
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