Harry Potter

Russel Faraday

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„Harry Potter und der Stein der Weisen“


Wie der eine oder andere bemerkt haben mag (und da mich Willy Wonka im „zuletzt gesehen“-Thread darauf hinwies), bin ich gerade dabei, erstmals überhaupt „Harry Potter“ zu sehen. Die Bücher habe ich nicht gelesen. Und zwar nicht aus irgendeiner Aversion heraus, sondern aus schlichtem Desinteresse.

Da ich dann aber doch irgendwie neugierig wurde, was es mit dem ganzen Tamtam auf sich haben mochte, passte es ganz gut, dass sich meine Erzeuger, die die Filme mögen, alle Teile auf DVD zugelegt hatten und ich mir selbige (die DVDs, nicht meine Erzeuger) mit nach Hause nahm, um sie zusammen mit meiner Freundin anzuschauen, die die ersten drei Filme kannte und alle Bücher gelesen hat. Mit ihrem entsprechenden Hintergrundwissen kann ich also nicht glänzen, und schon während ich diese Zeilen schreibe, verschwimmen konkrete Erinnerungen an die Kinofilme, aber so bleibt mir auch die Rolle eines recht neutralen Beobachters, der erstens kein fanatischer Verehrer der Bücher und zweitens auch niemand aus der Fraktion „alles Kinderkacke“ ist. Ob die Filme nun buchgerecht umgesetzt wurden, kann ich nicht beurteilen, und so sehe ich die Filme lediglich für sich, was aber nicht unbedingt schlecht ist, da ein Film, der nur dann funktioniert, wenn man seine entsprechende literarische Vorlage kennt, generell nichts taugt.

Ok, lange Vorrede, kommen wir zum zaubernden Bübchen.

Das Positive vorab: die Kinderdarsteller sind gut gewählt, weil sie einem glücklicherweise nicht komplett auf den Keks gehen und man nicht wünscht, sie wären besser abgetrieben worden (etwas, das ich bei dem unerträglichen „Hugo Cabret“ mit seinen Gören durchaus ein- oder zweimal gedacht habe, aber das ist eine ganz andere Baustelle). Besonders in den frühen Filmen macht das Trio eine ziemlich gute Figur. Wenn sie dann erwachsen werden und zu pubertieren anfangen, ändert sich das etwas, besonders das Gerangel zwischen Harry und dem Rothaarigen (O-Ton meiner Freundin: „Ron! Der heißt Ron!“ – „Laberlaber…“) ist etwas nervig, aber so sind Halbwüchsige eben. Die Settings gefallen, die Effekte fallen leider etwas mau aus. Besonders die Trickaufnahmen mit den fliegenden Besen schauen bislang (habe die ersten fünf Teile gesehen) eigentlich immer komplett beschissen aus, was aber in der Natur der Sache liegen mag: man kann auf keinem Besen reiten und dabei nicht total lächerlich wirken. Nun ja, vielleicht doch „alles Kinderkacke“? Eigentlich nicht, denn Teil 1 geht eigentlich ziemlich in Ordnung, auch wenn ich, als uneingeweihter Nicht-Leser, durchaus Probleme hatte, die ganzen Clans und Gruppierungen und Namen irgendwie unter einen Hut zu bringen (ich träume davon, dass mal jemand James Ellroys „Underworld“-Trilogie verfilmt :D ), aber das ist jetzt nicht soooo problematisch.

John Williams musikalische Leitmotive sind, wie eigentlich immer, nett anzuhören, dazwischen gibt es von ihm denselben Musikbrei, den er seit vier Jahrzehnten zum Auffüllen benutzt, hat mich also weder negativ noch positiv überrascht (ja, ja, packt schon mal die Steine aus… und ein Beutelchen Kies).

Bei den meisten Darstellern dachte ich mir „Ach, der spielt auch mit.“ und begab mich auf „bekannte Gesichter suchen“-Fährten, was recht interessant war.

Willy Wonka hat’s im „zuletzt gesehen“ schon kurz angesprochen, und ich vertrete weiterhin die Meinung: bei solchen Filmen ist es relativ egal, wer Regie führt. Chris Columbus ist noch nie durch besonderen Stil aufgefallen, was erstmal nicht das Schlechteste sein muss, und so bleibt auch seine Verfilmung des ersten Romans inszenatorisch meiner Meinung nach eher austauschbar. Ein anderer Hollywood-Handwerker, der im Laufe der Jahre eine gewisse Routine entwickelt hat und noch nie besonders positiv oder negativ aufgefallen ist (Sonderpunkt für jeden, der bemerkenswerte Columbus-Filme nennen kann, ohne länger als 5 Sekunden überlegen zu müssen – danach machen wir dasselbe Spiel mit einem Regisseur, der kein Arbeiter, sondern Künstler ist, sagen wir Andreij Tarkowski oder, um in den USA zu bleiben, David Lynch), hätte mit großer Wahrscheinlichkeit denselben Film gedreht. Ich meine, um mal auf meine obigen Beispiele zurückzukommen, einen Tarkowski oder Lynch erkennt man sofort. Ein Columbus schaut aus wie tausend andere Filme. Ich sage nicht, dass dies ein Nachteil ist, aber der Mann hat nun einmal keine echte Handschrift, so dass ich seinen Austausch nicht allzu sehr bedaure, während ich den Ausstieg von John Williams ab Teil 4 zum Beispiel schon in den ersten Sekunden bemerkt habe, aber dazu komme ich, wenn’s soweit ist.

Unterm Strich blieb die Sichtung des Films also eine unterhaltsame Erfahrung, bei der ich aber auch schon jetzt felsenfest weiß, dass es keine Wiederholungen geben wird. Nett, aber nicht überragend, und in vielen Dingen so belanglos, dass ich nicht weitere Zeit aufbringen möchte, um bei einem späteren Ansehen vielleicht noch etwas Neues, Bemerkenswertes zu entdecken, denn ich bin ziemlich sicher, dass es da nichts zu entdecken gibt.

Die anderen Filme schaue ich mir übrigens selbstverständlich an, zu den Büchern zieht es mich aber absolut gar nicht. Denn bislang kann ich, außer dass die Kinder älter werden, keine wirkliche Entwicklung sehen. Fünf Filme gesehen, und alle laufen nach demselben Schema ab: Harry wird in den Semesterferien von seinen Pflegeeltern gemobbt, flüchtet zurück ins Schuljahr, kriegt einen neuen Lehrer, der irgendwas zu verbergen hat oder einfach nur ein Arsch ist. Und am Ende ist wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen, während über allem eine böse Vorahnung schwebt, die sich als englischer Patient entpuppen wird. :D
 

Willy Wonka

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Eigentlich nicht, denn Teil 1 geht eigentlich ziemlich in Ordnung, auch wenn ich, als uneingeweihter Nicht-Leser, durchaus Probleme hatte, die ganzen Clans und Gruppierungen und Namen irgendwie unter einen Hut zu bringen (ich träume davon, dass mal jemand James Ellroys „Underworld“-Trilogie verfilmt :D ), aber das ist jetzt nicht soooo problematisch.

Ich wurde schon bei den zahlreichen Namen von „L.A. Confidential" aus der Bahn geworfen. Bei „Harry Potter" hatte ich dagegen gar keine Probleme, da die Vorstellung sehr strukturiert abläuft. Des Weiteren hatte ich damals die ersten drei Filme innerhalb von drei Tagen gesehen, sodass ich mit der abgebildeten Welt und den Charakteren schneller vertraut war.

Willy Wonka hat’s im „zuletzt gesehen“ schon kurz angesprochen, und ich vertrete weiterhin die Meinung: bei solchen Filmen ist es relativ egal, wer Regie führt. Chris Columbus ist noch nie durch besonderen Stil aufgefallen, was erstmal nicht das Schlechteste sein muss, und so bleibt auch seine Verfilmung des ersten Romans inszenatorisch meiner Meinung nach eher austauschbar. Ein anderer Hollywood-Handwerker, der im Laufe der Jahre eine gewisse Routine entwickelt hat und noch nie besonders positiv oder negativ aufgefallen ist (Sonderpunkt für jeden, der bemerkenswerte Columbus-Filme nennen kann, ohne länger als 5 Sekunden überlegen zu müssen – danach machen wir dasselbe Spiel mit einem Regisseur, der kein Arbeiter, sondern Künstler ist, sagen wir Andreij Tarkowski oder, um in den USA zu bleiben, David Lynch), hätte mit großer Wahrscheinlichkeit denselben Film gedreht. Ich meine, um mal auf meine obigen Beispiele zurückzukommen, einen Tarkowski oder Lynch erkennt man sofort. Ein Columbus schaut aus wie tausend andere Filme. Ich sage nicht, dass dies ein Nachteil ist, aber der Mann hat nun einmal keine echte Handschrift, so dass ich seinen Austausch nicht allzu sehr bedaure, während ich den Ausstieg von John Williams ab Teil 4 zum Beispiel schon in den ersten Sekunden bemerkt habe, aber dazu komme ich, wenn’s soweit ist.

Mit Lynch und Tarkowski hast du auch gleich zwei Regisseure mit einer überdeutlichen Handschrift genannt. Bei den Regisseuren von „Harry Potter" kann man aktuell meiner Meinung nach nur zwei Regisseure anhand ihres Stils erkennen und zwar Chris Columbus und Alfonso Cuarón. Columbis ist eindeutig in der familien- und kindgerechten Unterhaltung zu verorten, was allein schon an den „Kevin allein Zuhaus-Filmen" überdeutlich wird und sich wie ein roter Faden durch seine Filmographie („Mrs. Doubfire“, „Der 200 Jahre Mann“ etc.) zieht. So sind auch die ersten beiden Filme von „Harry Potter" am kindlichsten ausgefallen, was natürlich zum einem in der Natur der Sache liegt, aber zum anderem auch an die Leistung von Columbus, der es verstand Dramaturgie, Timing und diese gewisse Magie in den Film einzubinden.

Cuarón hat im dritten Film der ersten Anstoß zum Stilwechsel vollbracht, sodass die Filme generell düsterer ausgefallen sind und sich langsam vom einfachen Familienfilm zum Jugendfilm entwickelten. Für mich bildet der dritte Film- nicht nur aufgrund der gelungen Inszenierung und der Atmosphäre - den Höhepunkt der ganzen Filmreihe.

Mike Newell als Regisseur des vierten Films kann ich überhaupt nicht einschätzen und würde aktuell auch behaupten, dass sein Inszenierungsstil nicht sehr deutlich ausfällt, da er für mich zu den klassischen Auftragsregisseuren zählt und seine Film kein überspannendes Motiv besitzen. Ich sehe jedenfalls kaum Ähnlichkeiten oder Parallelen zwischen „Donnie Brasco", „Vier Hochzeiten und ein Todesfall", „Die Liebe in den Zeiten der Cholera" und „Prince of Perisa".

Bei David Yates wird es meiner Meinung nach erst die Zukunft zeigen, denn seine Arbeit an „Harry Potter" wird erst im Kontext seiner späteren Arbeiten eingeordnet werden können, da er bislang hauptsächlich im Potter-Universum unterwegs war.

hm, ich lehne mich mal weit ausm fenster, indem ich behaupte, daß es bei solchen filmen letzten endes völlig wurscht ist, wer da auf dem regie-stuhl sitzt...

Aber vor allem diese Aussage kann ich nicht zustimmen, auch wenn eine Beantwortung der Frage womöglich in einem spekulativen Bereich liegt, da wir eben nicht wissen können, wie andere Regisseure „Harry Potter" inszeniert hätten.

Bei der gesamten Filmreihe ist nur die Wahl eines Regisseurs interessant ausgefallen, denn Alfonso Cuarón hätte man vorher nicht mit so einer großen Blockbuster-Unterhaltung in Verbindung gebracht und meiner Meinung hat er seinen eigenen Stil nicht verraten, sondern drückte dieser Reihe seinen eigenen Stempel auf. Und ich bin fest davon überzeugt, dass bei Regisseur wie Tim Burton oder Guillermo del Toro ihr jeweiligen Stil zu erkennen gewesen, sodass es bei solchen Filmen nicht egal ist, wer auf den Regiestuhl sitzt.

Wenn es doch zutreffen sollte, träfe es auch auf die Bond-Film und viele andere Filmreihen zu, da sie oft nach dem gleichen Schema ablaufen.

Fünf Filme gesehen, und alle laufen nach demselben Schema ab: Harry wird in den Semesterferien von seinen Pflegeeltern gemobbt, flüchtet zurück ins Schuljahr, kriegt einen neuen Lehrer, der irgendwas zu verbergen hat oder einfach nur ein Arsch ist. Und am Ende ist wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen, während über allem eine böse Vorahnung schwebt, die sich als englischer Patient entpuppen wird. :D

Da gebe ich dir Recht, denn die immer gleiche Struktur fiel mir auch sehr früh auf und dementsprechend wunderte ich mich, dass das von den Fans selten als großer Kritikpunkt ausgelegt wird. Diese Struktur ähnelt sehr den amerikanischen Fernsehserien, die im Sommer auch eine Pause einlegen und dann passend im Herbst wieder starten. Daher böte sich „Harry Potter" auch ideal als Material für eine Fernsehserie.

Doch zum Glück hat sich das bei den späteren Filmen ein wenig gelegt, wobei der Punkt durch einen anderen Kritikpunkt ersetzt worden ist, denn schlussendlich sind die letzten Filme nur darauf ausgelegt auf das große Finale hinzuarbeiten und gefährden dadurch ihre Eigenständigkeit.
 

Russel Faraday

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[...]

Mit Lynch und Tarkowski hast du auch gleich zwei Regisseure mit einer überdeutlichen Handschrift genannt.


ok, da habe ich in der tat zwei extrembeispiele rausgepickt. ;)
aber selbst einen DelToro, selbst wenn er rein kommerziell unterwegs ist, wie z.b. bei "Hellboy", ist sofort als ein DelToro zu erkennen. ich unterstelle Columbus ja auch nicht, daß er kein guter regisseur sei, nur gehört er nicht zu den leuten, bei denen ich nach wenigen szenen sage: "das kann nur ein Columbus sein."

Bei den Regisseuren von „Harry Potter" kann man aktuell meiner Meinung nach nur zwei Regisseure anhand ihres Stils erkennen und zwar Chris Columbus und Alfonso Cuarón. Columbis ist eindeutig in der familien- und kindgerechten Unterhaltung zu verorten, was allein schon an den „Kevin allein Zuhaus-Filmen" überdeutlich wird und sich wie ein roter Faden durch seine Filmographie („Mrs. Doubfire“, „Der 200 Jahre Mann“ etc.) zieht. So sind auch die ersten beiden Filme von „Harry Potter" am kindlichsten ausgefallen, was natürlich zum einem in der Natur der Sache liegt, aber zum anderem auch an die Leistung von Columbus, der es verstand Dramaturgie, Timing und diese gewisse Magie in den Film einzubinden.

hier verwechselst du aber echte handschrift mit arbeiten, die sich stets im gleichen genre bewegen und so kaum spielraum für inszenatorische experimente oder auch nur abweichungen lassen. den "200 Jahre Mann" mag ich persönlich sehr gern, auch wenn die kritiken und meinungen zu diesem film meist eher vernichtend ausfallen. aber auch hier wage ich zu behaupten, daß es eine einzige Robin Williams-show ist, die bei einem anderen regisseur genauso ausgefallen wäre.

Cuarón hat im dritten Film der ersten Anstoß zum Stilwechsel vollbracht, sodass die Filme generell düsterer ausgefallen sind und sich langsam vom einfachen Familienfilm zum Jugendfilm entwickelten. Für mich bildet der dritte Film- nicht nur aufgrund der gelungen Inszenierung und der Atmosphäre - den Höhepunkt der ganzen Filmreihe.

bis auf den absolut nervtötenden auftakt mit dem bus, ist dies bislang für mich auch der beste film der reihe. daß alles in eine reifere richtung geht, ist aber sicher vor allem auch der handlung geschuldet, eben weil die schüler keine kinder mehr sind, sondern langsam heranreifen. dies einfach zu ignorieren, wäre schlecht möglich gewesen. so hat Cuarón nur logisch gehandelt. bleibt natürlich die frage, wie der film unter Columbus ausgesehen hätte (vermutlich genauso :p)

insgesamt will ich die restlichen drei filme erst noch anschauen, ehe ich ein endgültiges urteil fälle.
 

Willy Wonka

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AW: Harry Potter

hier verwechselst du aber echte handschrift mit arbeiten, die sich stets im gleichen genre bewegen und so kaum spielraum für inszenatorische experimente oder auch nur abweichungen lassen. den "200 Jahre Mann" mag ich persönlich sehr gern, auch wenn die kritiken und meinungen zu diesem film meist eher vernichtend ausfallen. aber auch hier wage ich zu behaupten, daß es eine einzige Robin Williams-show ist, die bei einem anderen regisseur genauso ausgefallen wäre.

Okay, das ist ein sehr gutes Argument, dass ich nicht direkt entkräften kann, da ich in der Tat wirklich nur Familienfilme von Columbus gesehen habe und dem Stil dieser Filme könnte man wirklich auf die Konventionen des Genres zurückführen. Ein Vergleich mit „Rent", „Seite an Seite" oder „I Love You, Beth Cooper" könnte darüber auf jeden Fall mehr Aufschluss geben.

bis auf den absolut nervtötenden auftakt mit dem bus, ist dies bislang für mich auch der beste film der reihe. daß alles in eine reifere richtung geht, ist aber sicher vor allem auch der handlung geschuldet, eben weil die schüler keine kinder mehr sind, sondern langsam heranreifen. dies einfach zu ignorieren, wäre schlecht möglich gewesen. so hat Cuarón nur logisch gehandelt. bleibt natürlich die frage, wie der film unter Columbus ausgesehen hätte (vermutlich genauso :p)

An den Auftakt kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern. Also negativ habe ich ihn nicht in Erinnerung. Wie sehr der Stilwechsel auf die Geschichte bzw. auf die Inszenierung von Cuarón zurückgeht, ist natürlich eine Auslegungssache. Ich gehe davon aus, dass unter Columbus Regie der Film nicht so einen massiven Bruch im Stil erlebt hätte, sondern der Film noch deutlich heller ausgefallen wäre. Gerade bei meiner damaligen Zweitsichtung des Films ist mir aufgefallen, dass sich Teil 2 und Teil 3 von der Farbgestaltung und dem Tempo sehr unterscheiden.

insgesamt will ich die restlichen drei filme erst noch anschauen, ehe ich ein endgültiges urteil fälle.

Das auf jeden Fall. Ich bin auf deine Meinung gespannt.
 

Despair

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Auch durch den vorletzten Film werden der Potter-Harry und ich wohl keine Freunde mehr. Auch hier bekommt man irgendwelche willkürlich aneinandergereiht erscheinende, wenig inspiriert wirkende Fantasyschnipsel um die Ohren gehauen, die keine mitreißende Geschichte erzählen. Und irgendwann stehen Frodo, Sam und Gollum... ähm, Harry, Ron und Hermine in der Einöde, zicken sich an und finden den Schicksalsberg zwecks Zerstörung des bösen Medaillons nicht. Macht aber nix, denn Excalibur liegt in der Nähe rum, damit geht das Ding auch kaputt. Also bitte... :rolleyes: Dazu guckt Hermine den ganzen Film über so miesepetrig aus der Wäsche als würden ihr glitzernde Vampire fehlen. ;)

Fazit: der Kult um Potter wird mir höchstwahrscheinlich auf ewig verschlossen bleiben. :D

4/10 Punkte für die Heiligtümer Part 1.
 
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Noeval

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... der Kult um Potter wird mir höchstwahrscheinlich auf ewig verschlossen bleiben.
Und das ist auch gut so! Es gibt genug, die dieses Epos in acht Teilen gebührend zu schätzen wissen. :D

Allerdings sollte man auch die Bücher gelesen haben um den Kult richtig verstehen zu können, denn die Filme werden den Romanvorlagen in keinster Weise gerecht.

Da fällt mir ein, daß ich mir den letzten Teil, bzw. die letzten beiden Teile, nochmal anschauen könnte. Zeit genug hab' ich ja in den nächsten elf Tagen.
 

Despair

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Und das ist auch gut so! Es gibt genug, die dieses Epos in acht Teilen gebührend zu schätzen wissen. :D

J. K. Rowlings Kontostand scheint diese These zu bestätigen. :D

Allerdings sollte man auch die Bücher gelesen haben um den Kult richtig verstehen zu können, denn die Filme werden den Romanvorlagen in keinster Weise gerecht.

Ich beziehe mich natürlich nur auf die Filme, die ich auch nicht in chronologischer Reihenfolge gesehen habe. Deswegen kann man schon Probleme kriegen, die gefühlt zweihundert Personen einzuordnen, die urplötzlich auftauchen, einen bedeutungsschwangeren Satz von sich geben und wieder auf Nimmerwiedersehen verschwinden - oder sterben.

Die Bücher werde ich aber nie anfassen - ich mag meine Fantasy lieber dunkel und blutig. Oder aber so humorig-abgefahren wie Pratchetts Scheibenwelt oder auch "The Hobbit".
 

Firefly

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AW: Harry Potter

Aus der Versenkung hol.

Hab ja auch vor einiger Zeit Die Heiligtümer des Todes 1+2 gesehen und war auch eher naja enttäuscht als begeistert.
Klar, gute Effekte und geiler Endkampf, aber dazwischen viel zu viel Leerlauf !
Und dieses wirklich dumme dumme Ende !
Schade, da wär mehr dringewesen.
Somit bleiben meine Lieblingspotters die Columbus Filme, die hatten wirklich noch Charme und Charisma.
Dann gings meiner Meinung nach immer mehr bergab. Lichblick war noch gary Oldman und Helena Bonham Carter, aber das wars auch schon.
 

Darkknight666

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AW: Harry Potter

Ja mir gefällt das Ende nicht wirklich da gefiel mir das im Buch besser, aber was solls ist eine grandiose Reihe, und ich bin froh das ich sie nicht ignoriert habe.
 

Firefly

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Ja mir gefällt das Ende nicht wirklich da gefiel mir das im Buch besser, aber was solls ist eine grandiose Reihe, und ich bin froh das ich sie nicht ignoriert habe.

Grandios ist sie keine Frage, aber ich denke ohne den Zeitdruck hätte man die Drehbücher viel besser ausarbeiten können.
Und die Regiewahl war teilweise leider einfach falsch wie ich persönlich finde.
 

Darkknight666

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Das stimmt, ich denke die wollten zuviel in zu kurzer Zeit, die Konkurrenz mit Herr der Ringe die ja fast gleichzeitig erschienen, und dann auch wie du sagtest der ständige Regiewechsel kommt so einer Serie nicht gut.
 

Firefly

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Das stimmt, ich denke die wollten zuviel in zu kurzer Zeit, die Konkurrenz mit Herr der Ringe die ja fast gleichzeitig erschienen, und dann auch wie du sagtest der ständige Regiewechsel kommt so einer Serie nicht gut.
Glaube fast nicht dass es der Konkurrenzdruck war sondern eher das erwachsenwerden der Darsteller.
Glaube mich erinnern zu können dass doch auch nach Teil 2 gesprochen wurde, die Darsteller, da sie zu alt werden, auszutauschen. Das hat man dann verworfen dafür halt (zu) kurze Zeiträume zwischen den Filmen gemacht
 

Count Dooku

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Die Konkurrenz durch "Herr der Ringe" war sowieso nach zwei Filmen vorbei. Ein größeres Problem der Reihe war imo die Wahl der Regisseure. Während Cuaron trotz Abweichungen von der Vorlage einen schönen Film geliefert hat mit guten Leistungen der jungen Darsteller, hat Newell imo totalen Schwachsinn abgeliefert. Fast jede Szene ist total übertrieben gespielt und der Lächerlichkeit preisgegeben. Dazu haben Figuren wie Rita Kimkorn in der Handlung keinen Sinn gemacht.
David Yates war imo auch keine optimale Wahl. Teil 5 hat er durchgehetzt, bei Teil 6 hat er die falschen Schwerpunkte gesetzt. Beim Finale war die erste Hälfte zu Harry-lastig, wodurch die vielen Tode der Nebenfiguren emotional nicht wirkten, weil man die Figuren nie wirklich ins Herz geschlossen hat.
 

deadlyfriend

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Ich habe die Reihe vor nicht allzu langer Zeit komplett gesehen und bin dabei zu einem richtigen Fan geworden. Mir gefallen absolut alle Teile und das Ende finde ich grandios. Es hatte auf jeden Fall etwas für sich alle Filme mit nur wenig Unterbrechung in Reihenfolge zu sehen. :)
 

Count Dooku

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Die letzten Wochen habe ich mir die Reihe nach gefühlt langer Zeit wieder zu Gemüte geführt.

Harry Potter und der Stein der Weisen
Mit dem Film wurde ich zum Fan. Zuerst hat mich der Hype um die Bücher gar nicht gejuckt und hab die Bücher als Kinderkram abgetan. Auf Viva lief dann mal ein Special zum Film und ich fand die Szenen unterhaltsam genug einen Blick zu riskieren.
Der Film hat mir dann sehr gut gefallen. Aus heutiger Sicht ist der Film teilweise schlecht gealtert und die Handlung zieht sich teilweise.
Die Darsteller sind aber gut gewählt, das Setdesign gefällt mir immer noch und imo wird die Hogwarts sehr "lebendig" gezeigt.
Nicht zu vergessen John Williams schöner Score.
Ich habe mir 2009 die "Ultimate Edition" von dem Film gekauft, weil mich der Extended Cut interessiert hat. Genaugenommen wurden die, schon 2002 bei der DVD-Veröffentlichung auf Deutsch synchronisierten, Szenen wieder eingefügt. An einigen Stellen wird der Film meiner Meinung nach etwas stimmiger und der Filmfluss leidet nicht wirklich.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Der 2. Teil der Reihe ist immer noch mein Lieblingsfilm der Reihe. Zwar ist die Handlung schon düsterer geworden, aber trotzdem ist noch genug Leichtigkeit vorhanden.
Nur der Score von John Williams fand ich diesmal nicht so gelungen. Das Musikstück für Fawkes dem Phoenix ist sehr gelungen, aber beim Rest klingt für meinen Geschmack eine Art Resteverwertung seiner anderen Arbeiten aus dem Jahr 2002 raus. Bei dem Quidditsch-Spiel klingt die Musik wie eine Kopie der Verfolgungsjagd aus Star Wars Episode 2.
Von Teil 2 hatte ich mir auch die "Ultimate Edition" geholt, vor allem wegen dem Extended Cut. Einige der rausgestrichenen Szenen passen imo gut in den Film rein (z. B. nachdem Harry das Tagebuch von Tom Riddle findet, unterhält er sich im EC mit Ron und Hermine und erfährt dadurch, dass Tom Riddle zur Zeit der ersten Öffnung der Kammer an der Schule war. In der Kinofassung beginnt er gleich mit der Konversation.
Ich kann mich noch an die Schweinerei erinnern, dass der Film von Warner für den Deutschland Release gekürzt wurde. Als dann anscheinend zu viele Leute die ungekürzte DVD aus der Schweiz bestellt haben, hat Warner da juristisch interveniert. Auf Blu-Ray war der Film von vornerein uncut.
Nach dem Film hatte ich dann Lust auf die Bücher bekommen und hab mir das damalige 4-Buch-Set geholt.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Alfonso Cuarons Regiestil ist ganz anders als der von Columbus. Mit Ausnahme des fahrenden Ritters und den Schrumpfköpfen finde ich ihn allerdings ganz gut (auch wenn er mir damals nicht zusagte).
Die Darsteller spielen sehr gut. Und auch John Williams Score ist großartig, als ob die Verspieltheit des Regisseurs auf Williams auch ausgewirkt hätte. Schade, dass dies sein letzter Score für die Reihe war.
Was mich aber an dem Film stört, sind die Änderungen gegenüber den Vorgängerfilmen und der Vorlage.
Mehrere Orte wie Hagrids Hütte, die Tür zum Gemeintschaftsraum oder die Peitschende Weide wurden einfach geändert.
Vor allem bei der Peitschenden Weide fand ich es störend, da im Buch die Weide im Schloss aufgestellt wurde, damit Lupin während seiner Schulzeit, durch den Geheimgang in die Heulende Hütte konnte, ohne gesehen zu werden. Bei der Film-Version kann ich mir sowas nicht vorstellen.
Drehbuchautor Steve Kloves schien bei der Vorlage imo Schwierigkeiten gehabt zu haben. Bei manchen Szenen fehlen imo Erklärungen (z. B. dass es einen Prozess wegen Seidenschnabel gab oder warum Snape in die Heulende Hütte kommt). Dazu ist mir bei einer Szene aufgefallen, dass Kloves anscheinend einen Dialog 1 zu 1 abgeschrieben hat ohne dass er im Film so Sinn macht. Als Lupin Harry erklärt, dass er sich vor den Irrwicht geworfen hat, weil er befürchtete, dass er die Gestalt von Lord Voldemort annehmen, passt das nicht zum Film weil im Film sich der Irrwicht in einen Dementor verwandelt hat.
Insgesamt ist der Film in meinem Ranking auf Platz 2.

Harry Potter und der Feuerkelch

Der Roman ist imo Rowlings bester Harry-Potter-Roman und markierte innerhalb der Reihe einen Wendepunkt.
Mike Newells Verfilmung stehe ich gespalten gegenüber.
Auf der einen Seite ist der Film trotz seiner Länge irgendwie kurzweilig und Patrick Doyles Score kann sich durchaus gegen den von John Williams behaupten.
Allerdings sind das Drehbuch, Inszenierung und einige Darsteller furchtbar.
Steve Kloves schien mit Rowlings Vorlage nicht klarzukommen. So werden Elemente wie die Quidditsch-WM oder Rita Kimkorn kurz in den Film reingeworfen, ohne dass sie für den Film besondere Relevanz haben. Dazu neigt Kloves dazu dem Zuschauer den geheimen Plan aus dem Buch mit dem Holzhammer dar zulegen (z. B. der Tick mit dem Lippenlecken bei Barty Crouch Jr.). Auch auf eine Erklärung, was der Zauber Priori Incatatem ist, wird verzichtet (allerdings bedeutungsschwanger erwähnt).
Bei den Darstellern hat die Regie imo auch daneben gegriffen. Michael Gambon und Brendan Gleeson treffen den Ton ihrer Figuren überhaupt nicht. Vor allem Gleeson ist mir gefährlich nah am Overacting.
Der Darsteller von Barty Crouch Sr. passt mit seiner Gestik und Stimme überhaupt nicht zur Vorlage.
Auch die Vorstellung der beiden Zaubererschulen fand ich irgendwie peinlich.
Bei den ersten zwei Aufgaben und der Weihnachtsball macht der Film schon Spaß.
Insgesamt finde ich den 4. Film jetzt nicht total schlecht, aber weit hinter seinen Möglichkeiten.
 
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Darkknight666

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Aber in dem Gespräch mit Lupin sagt aber Harry dass er am Anfang an Lord Voldemort gedacht hat und dann an die Dementore. Und dann kommt ein satz von lupin, sowas wie du hast also Angst vor der Angst, du bist weiser als viele Erwachsene Hexen.
 

Count Dooku

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Es geht darum, dass in dem Gespräch Lupin behauptet, dass er sich vor Harry geworfen hätte weil er dachte, der Irrwicht wird zu Lord Voldemort.
In der Unterrichtsszene hat sich der Irrwicht bereits in einen Dementor verwandelt bevor sich Lupin vor Harry stellt.
Damit passt Lupins Aussage nicht zu den Ereignissen im Film, weil der Satz aus dem Buch einfach übernommen wurde.
Das ist mir in den späteren Filmen oft aufgefallen, dass Ereignisse aus den Büchern angesprochen werden, die aber nicht im Film passiert sind.
 
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Darkknight666

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Ach so meinst du dass, ja ist mir auch später aufgefallen, aber ich denke das ist leider ein Problem vieler Buchverfilmungen die aufeinander aufbauen.
 

Count Dooku

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Hier jetzt die restlichen Filme:

Harry Potter und der Orden des Phoenix


Rowlings Vorlage hatte einige Längen und dazu wurde Harry in dem Buch durch seine Wutanfälle irgendwie unsympathisch. Drehbuchautor Michale Goldenberg schafft es zwar die Längen der Vorlage zu straffen, aber trotzdem hat sein Script einige Probleme.

Zum einem läuft die Love-Story zwischen Harry und Cho total ins Leere und wird nicht abgeschlossen. Dazu noch die Abänderung, dass Cho nun "Dumbledores Armee" verraten hätte aufgrund des Veritas-Serum.
Auch Hagrids Besuch bei den Riesen wird mal angeschnitten, aber wie es ausging wird nicht gesagt.
Hagrids Halbbruder Grawp war imo auch überflüssig. Selbst in den Büchern hat Rowling mit der Figur nach dem 5. Buch nichts anfangen können und in den Filmen ist es genauso.
Der kurze Auftritt von Percy Weasley machte imo auch keinen Sinn. Er ist kurz als Gehilfe von Minister Fudge zu sehen, aber die ganze Hintergrundgeschichte fehlt dazu.
Dazu gibt es imo noch das Problem, dass der Film vom Vorgänger zwar Probleme vererbt bekam.
Zum einem, dass die Beziehung zwischen Harry und seinem Paten Sirus Black nicht ausgebaut wurde (im Film nur eine Szene, während er im Buch mehr Auftritte hatte und schon dort als Vater-Ersatz fungierte). Zum anderen, dass nicht geklärt wird, was eigentlich aus Barty Crouch Jr. wurde. Im Buch wurde von einem Dementor getötet, während er im 4. Film überlebt hat und damit als Zeuge für Harrys Behauptung hätte dienen können.
Übrigens, sowohl im Buch als im Film ist der Orden des Phoenix nur "nebensächlich".

Die Regie von David Yates ist im Vergleich zu den Vorgängern etwas farblos. Vor allem mit den Actionszenen hatte Yates offenbar keine Erfahrung. Im Buch war die Kämpfe im Finale fantastisch beschrieben, im Film gibt es nur langweilige Lichtblitze zu sehen. Selbst das Duell zwischen Dumbledore und Voldemort ist imo total öde. Dazu noch die Frage, warum bei den beiden auch ein Priori Incatatem mit ihren Zauberstäben passiert.
Der Besenflug über London fand ich auch nicht gelungen, zum einem weil er schlecht getrickst war und zum anderen weil er sich so sinnlos anfühlt.
Das Haus der Blacks fand ich ziemlich schwach. Laut Buch sind die Black eine alte Reinblüter-Familie und dann wohnen die in einem Reihenhaus?
Die Darsteller sind gut gewählt. Imelda Staunton sieht als Umbridge zwar nicht so aus wie im Buch, spielt die Figur aber genauso hassenswert.
Evanna Lynch als Luna Lovegood ist imo genauso sympathisch verträumt wie in der Vorlage.
Helena Bonham Carter als Belatrix Lestrange nervt imo aber total.
Der Score von Nicolas Hooper ist solide, aber kein Vergleich zu denen von Williams und Doyle.

Insgesamt eine solide Harry Potter-Film.

Harry Potter und der Halbblutprinz

Bei diesem Film muss leider sagen, dass sowohl Yates als auch Drehbuchautor Steve Kloves hier eine totale Thema-Verfehlung geleistet haben.
Im Buch ging es hauptsächlich darum, dass Harry zusammen mit Dumbledore die Erinnerungen von verschiedenen Personen an Tom Riddle ansieht und seinen Charakter verstehen lernt. Dazu noch, dass die beiden aufgrund der Erinnerungen erahnen, dass Voldemort bestimmte Gegenstände als Horcruxe ausgewählt hat.
Nebenbei ging es auch noch um die Liebesprobleme von Harry, Ron und Hermine, was mir schon im Buch zu schmalzig war.
Im Film werden die Denkariumsszenen auf zwei Erinnerungen drastisch reduziert und dafür das Liebesgeschmalze zu stark in den Vordergrund gestellt.
Der Halbblutprinz selber ist wie auch im Buch nur Nebensache, da hätte sich Rowling einen besseren Titel ausdenken sollen.
Noch schlimmer als das was weggelassen wurde, war imo allerdings das was neu erfunden wurde.
Neben den bescheuerten Anfang als Harry mit einer Kellnerin flirtet (nur um später Ginny anzuschmachten) ist auch der Angriff auf den Fuchsbau total schwachsinnig und schlecht inszeniert.
Dazu muss noch mit dem Holzhammer wieder gezeigt werden, was Malfoy genau plant.
Auch die Änderung bezüglich Dumbledores Tod war unpassend.
Überhaupt war das Finale wieder mal sehr mäßig inszeniert. Im Buch ist das jedesmal ein Schockmoment, wenn Dumbledore von Snape getötet wird. Im Film war es imo zu offensichtlich, dass Snape Sterbehilfe geleistet hat. Auch auf den Kampf in Hogwarts zwischen den Todessern und dem Orden wurde verzichtet, angeblich weil man im letzten Film nur eine Wiederholung des Ganzen hätte (scheint beim Buch aber keinen gestört zu haben).
Dazu wurde ich von dem Gezeigten emotional überhaupt nicht berührt.
Die Darsteller waren wieder sehr gut. Vor allem Michael Gambon spielt Dumbledore endlich so, wie ich ihn aus den Büchern her kenne.
Insgesamt eine enttäuschende Verfilmung und auch innerhalb der Film der meiner Meinung nach schwächste.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1

J. K. Rowlings finaler Harry-Potter-Band war ein solider Abschluss der Reihe mit einigen Längen.
Die Aufsplittung des Buches auf 2 Filme war meiner Meinung nach nur deshalb, weil man dann bei den Fans zweimal abkassieren konnte (was auch geklappt hat).
Ironischerweise haben die Macher bei dieser Verfilmung entschlossen wieder näher am Buch zu bleiben und das erweist sich als problematisch.
Gleich zu Beginn mussten mehrere Figuren vorgestellt werden, die in den Büchern zu dem Zeitpunkt schon etabliert waren, aber in den Filmen nie auftauchten. Auch die Figur von Fleur, die im 4. Film nur zu sehen war, haben die Nicht-Buchkenner sicher nicht wieder erkannt.
Dazu musste man Dobby wieder hervorholen, der in den Büchern ab Teil 4 in Hogwarts arbeitet, in den Filmen nach Teil 2 nie wieder gesehen wurde.
Absoluter Tiefpunkt ist für mich die Spiegelscherbe. Gleich zu Beginn hält Harry eine Spiegelscherbe in der Hand und ohne Buchkenntnisse weiß man nicht was es damit auf sich hat. Imo schlampiges Story-Writing.
Dazu kommt noch, dass imo der Fokus zu sehr auf Harry zentriert ist. Gerade so kurz vor dem Finale wäre hier die Gelegenheit gewesen, die anderen Nebenfiguren etwas auszubauen, so dass ihr Schicksal für den Zuschauer bedeutsam wäre. Die erste große Actionszene des Filmes mit den sieben Harrys hätte man episch aufziehen können. Stattdessen bleibt man die ganze Zeit am echten Harry dran.
In der ersten Stunde ist der Film noch ganz ok, sobald die 3 dann wie Frodo, Sam und Gollum durch die Gegend ziehen wird es langweilig. Das war auch eine Schwäche der Romanvorlage.
Das Ende hat dann wieder gut funktioniert und diesmal hat mich der Tod eines Charakters wirklich berührt.
Die Darsteller agieren wieder gut.
Der Score von Alexandre Desplat ist mir nicht wirklich im Ohr geblieben.
Die Actionszenen waren wieder nur mäßig inszeniert.

Besonders komisch fand ich den ersten Trailer zum Film, der ausschließlich nur Szenen aus der zweiten Hälfte des Buches gezeigt hat.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

Überraschenderweise ist die zweite Hälfe der Verfilmung richtig gut geraten.
Das Tempo passt, es fühlt sie nie gehetzt an.
Der Einbruch bei Gringots und die Schlacht um Hogwarts waren klasse inszeniert.
Nach der großartigen Erinnerungsszene von Snape kamen mir dann aber Stellen, dir mir nicht gefallen haben.
Das wäre zum Beispiel, dass Harry zu Lupins Geist sagt "Aber Remus, dein Sohn". Es wurde im keinem der Filme was von einem Sohn gesagt.
Auch der finale Kampf zwischen Harry und Voldemort war mir zu übertrieben dargestellt.
Aber insgesamt war das Finale der Reihe ganz gut gewesen.
Witziges Detail: Die ganzen Filme über darf sich Harry anhören, dass er die Augen seiner Mutter hat. Im letzten Film sieht man Lily Potter als Kind und Erwachsene. Und beide Darstellerinnen haben braune Augen, während Daniel Radcliffe blaue Augen hat.

Mein Gesamtranking wäre:

1. Harry Potter und die Kammer des Schreckens
2. Harry Potter und der Gefangene von Askaban
3. Harry Potter und der Stein der Weisen
4. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
5. Harry Potter und der Orden des Phoenix
6. Harry Potter und der Feuerkelch
7. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
8. Harry Potter und der Halbblutprinz

Was mir auch noch in den ganzen Filmen auffiel:
Der Patronus-Zauber, der gegen Dementoren schützt hat bei jedem Regisseur eine andere Form.
Bei Cuaron wird das ganze nur als Lichtzauber ohne besonders Form gezeigt. Bei Yates haben die Patronus Tierformen. In den Büchern wurde ab Teil 3 die Tierform beschrieben.

Der Vielsafttrank wird auch unterschiedlich dargestellt. In Teil 2 und 7 verändert sich nur das Aussehen des Anwenders aber nicht die Stimme. In Teil 4 ist die Stimme des Anwenders auch verändert. Weiß aber nicht, wie das in den Büchern nochmal war.
 

Darkknight666

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Das mit den blauen augen erklärt sich damit das Daniel Radcliffe keine Kontaktlinsen verträgt, und daher das mit den grünen Augen nicht geklappt hat.
 
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