Alien

Tarantino1980

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Der Nachfolger von „Prometheus“ spielt 11 Jahre danach und schließt auch daran an, was ich absolut begrüßen konnte. Mir gefällt der Film richtig gut, was an mehreren Dingen liegt.
Tatsächlich hatte ich den auch etwas schwächer in Erinnerung, was aber auch daran gelegen haben könnte das ich damals bei meiner Erstsichtung mir zuvor nicht noch einmal Prometheus angesehen hatte. Bei meinem Rewatch im vergangenen Jahr hatte ich Covenant natürlich Alien: Covenant direkt hinterher geschaut und bin daher, genauso wie Du, recht angetan von dem Film gewesen. Ich fande es halt nur wirklich schade das man Noomi Rapace nicht überzeugen konnte in dem Film wieder mitzuwirken, da sie mir in Prometheus gut gefallen hat.


In jedem Fall ist es zunächst die Evolution des Aliens, die hier ausgebaut und beleuchtet wurde. Gerade diese Passagen finde ich hervorragend, was auch an den philosophischen Gedanken liegt, die „Prometheus“ und „Covenant“ durchziehen und somit auch viel Kraft und Ruhe ausstrahlen. Insgesamt gefiel mir das Tempo, welches zwar immer wieder mit Actionszenen angehoben wird, aber auch wieder zurückfindet.
Ein Aspekt den ich auch gut fand, da es ein schöner Ansatz war, den man aber hätte ruhig noch etwas weiter ausbauen können!

Dennoch hätte der Film gerne 30 Minuten länger gehen dürfen, da mir einige Dinge zu kurz betrachtet werden. Beispielsweise war mir zu wenig Beschäftigung mit der ausgestorbenen Spezies vorhanden, da dies schließlich Außerirdische sind. Ich glaube das trotz der Umstände etwas mehr Interesse daran, vertretbar gewesen wäre.
Hier stimme ich absolut mit Dir überein deadly! Man hätte hier dem Film ruhig etwas mehr Laufzeit spendieren können um genau solche Dinge etwas tiefer zu beleuchten.

Auch die Crew gefiel mir, die immer wieder nachvollziehbare Entscheidungen trifft, die sich zwar hinterher auch als falsch herausstellen aber im Kontext zunächst nicht falsch wirken. Viele negative Stimmen vergaßen dabei auch, dass dies keine ausgebildete Spezialeinheit ala Vasquez ist, sondern Begleitpersonal auf einem Raumflug. Auch dies ist sehr schön in den Dialogen herausgearbeitet, in dem beispielsweise der Captain mitteilt, dass er am Ende der Reise kein Captain mehr sein wird, sondern lediglich ein Nachbar innerhalb der Kolonie, ohne weitere Befugnisse.

Optisch ist der Film ebenfalls hervorragend gelungen und passt sehr gut zum Vorgänger.
Stimmt, das Setdesign und generell die visuelle Umsetzung haben mir sehr gut gefallen. Das war auch bei Prometheus schon der Fall. Ob ich da damals kein Auge für hatte, oder ob es wirklich daran lag das ich nun beide Filme schön in 4K gesehen hatte, ich weiß es nicht. Jedenfalls ist mir dies bei meinen damaligen Sichtungen nicht so extrem aufgefallen.

Unendlich schade finde ich allerdings, dass bei diesem Ende des Films „Alien: Awakening“ nie gedreht wurde, da mir jetzt einfach der Abschluss der Trilogie fehlt und somit auch die Überleitung zu „Alien“, denn noch einen weiteren Teil dieser Kategorie, hätte ich wirklich gerne gesehen. Für mich also insgesamt ein sehr guter Zwischenteil einer Trilogie, die nie beendet wurde.
Oh ja das ist wirklich sehr schade, ich denke auch das uns da ein guter Film entgangen ist. Potential wäre auf jeden Fall vorhanden gewesen.
 

deadlyfriend

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Habe jetzt auch Alien: Romulus gesehen und bin da sehr zwiegespalten. Positiv ist in jedem Fall die Optik und auch viele Anspielungen auf die anderen Filme der Reihe. Gerade auch die Weltraumszenen sehen fantastisch aus. Auch der Spannungsbogen und der Aufbau gefiel mir recht gut. Dennoch hatte ich eher den Eindruck, das es ein toller Sci-fi Horrorfilm mit Aliens ist und nicht "Alien". Irgendwie waren sie nicht so bedrohlich wie in den ersten Teilen der Reihe, sondern einfach Monster, durch die man sich durchkämpfen muss. Gar nicht so einfach zu beschreiben, da ja Vieles passte, aber der Film bekam trotzdem nicht so wirklich den Zugriff auf mich. Lag möglicherweise auch an den Charakteren.

Allerdings stellten sich mir auch viele Fragen in den Weg, was auch der Grund für den fehlenden Zugriff sein könnte, da sie mich während dem Film beschäftigten.
1. Woher wissen die, das Ripley noch lebt? Ich konnte den Film zeitlich nicht gut einordnen. Die Wrackteile der Nostromo wurden 20 Jahre nach ihrer kompletten Zerstörung entdeckt. Ripley wurde erst 37 Jahre danach entdeckt, wenn man die Traum-Theorie komplett ad acta legt. Spielt die Haupthandlung dann parallel zu Aliens?

2. Das Alien hat also im Weltraum überlebt?

3. Was mich aber am meisten beschäftigt und damit ein wenig den freien Genuss des Films gestört hat, war die Raumstation. Die wurde von Weyland Yutani ausrangiert und im Orbit dieses Planeten geparkt. Von dem Unternehmen, dass innerhalb des Franchise, mehrere Jahrhunderte damit verbringt, ein Alien zu finden und 200 Jahre später sogar völlig verzweifelt mit Klonen versucht, eins herzustellen.
Wer hat die Raumstation dort geparkt und wieso wurde sie gar nicht erst inspiziert? Immerhin haben sie ja auch das Wrack der Nostromo gesucht.

Wieso hat die Raumstation ihren Fund nie gemeldet? Weder den Fund der Nostromo, noch eines Aliens, welches sie ja zunächst anscheinend unter Kontrolle hatten, wie die Kühlkammer und auch die möglichen Tests des Wissenschaftsoffiziers beweisen. Am Ende gibt er ja noch den Auftrag ab die Firma zu informieren und ihnen das Zeug zu übergeben. Warum hat er das die ganze Zeit während seiner Forschung nicht erledigt?

Vielleicht war ich auch nicht aufmerksam und es gab eine Erklärung. Ich habe aber diesbezüglich nichts vernommen. Kann mir jemand diese Missstände erklären? Dann würde ich wahrscheinlich höher bewerten. Da dies aber nun mal die Grundstruktur war und somit das Fundament für den Film bildet, war ich durchgehend irritiert und konnte das Geschehen irgendwie nicht mehr wirklich ernst nehmen, da der Film dann für mich einfach nicht in die Narrative des Franchise passte, obwohl er rein optisch und auch durch viele Anspielungen, genau da rein wollte. Vielleicht kann mir ja jemand helfen, der ihn gesehen hat. Ich hadere da seit gestern Abend mit herum, weil ich ihn eigentlich gerne mögen würde.
 

The rejected

Filmgott
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Ohne den Film bereits gesehen zu haben:
Hier haben wir das Problem der Filmemacher, wenn sie eine Filmreihe nicht chronologisch drehen, sondern in der realen Zukunft (aus Sicht des Erstlings), in der bereits mehrere Filme des Franchises existieren, einen Film in der fiktiven Vergangenheit machen.
Es werden Fakten vermischt, die der Zuschauer kennt und als gegeben hinnimmt, und der Filmemacher passt mit der Zeitebene nicht auf und baut Dinge ein, die im Film noch nicht passiert sein können. Hier ist wahrscheinlich genau das passiert.
 

deadlyfriend

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Ohne den Film bereits gesehen zu haben:
Hier haben wir das Problem der Filmemacher, wenn sie eine Filmreihe nicht chronologisch drehen, sondern in der realen Zukunft (aus Sicht des Erstlings), in der bereits mehrere Filme des Franchises existieren, einen Film in der fiktiven Vergangenheit machen.
Es werden Fakten vermischt, die der Zuschauer kennt und als gegeben hinnimmt, und der Filmemacher passt mit der Zeitebene nicht auf und baut Dinge ein, die im Film noch nicht passiert sein können. Hier ist wahrscheinlich genau das passiert.
Meine Hoffnung liegt eher darin, dass ich irgendwie falsch liege und mich jemand aufklärt. :) Schließlich wurden meine Punkte und Fragen hier von niemandem thematisiert, der den Film bislang gesehen hat, sodass es ja durchaus sein kann, dass ich etwas nicht mitbekommen habe. Auch in externen Rezensionen die ich bislang so gelesen habe, war das nirgends ein Kritikpunkt oder eben Thema. Deshalb zweifele ich aktuell eher ein wenig an mir selbst, obwohl ich ansonsten Filme eher aufmerksam betrachte und auch auf Details achte. Vielleicht habe ich hier ja tatsächlich Mist gebaut :confused:
 
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