AW: Zuletzt gesehen
was wurde mit der verfilmung denn "neues" präsentiert was man nicht schon wusste oder ahnte?
Ganz ehrlich. Mich hat der Film sowas von schockiert. Ich möchte nie im Leben nach Neapel. Vielleicht war ich etwas naiv, aber bevor ich den Film gesehen hatte, dachte ich, dass es sowas nur vereinzelt oder "ganz weit weg" gibt.
ich erwarte kein hollywood ende aber der film hat es genau darauf angelegt. das meinte ich damit. entweder ich bleibe anonym ohne reibung oder ich bastel einen roten faden. der film war "weder noch"
So kann man das *imo* nicht sagen. Wie willst du einen Film drehen, in dem die Figuren anonym bleiben? (Ja, ich meine zu wissen, was du mit "anonym" meinst).
Meiner Meinung nach möchte der Film nicht, dass der Zuschauer Sympathie für die Figuren empfindet (jeder Charakter handelt mindestens ein Mal irrational und/oder unsympathisch), sondern möchte allgemein für das Thema sensilibisieren. Bei mir hat er das geschafft...(s.o.)!
ich liebe independent kino aber das war purer durchschnitt für mich.
Darum geht es ja nicht. City Of God (um mal bei den angesprochenen Vergleichen zu bleiben) ist ja oberflächlich ebenfalls Independent-Kino, aber mit einer Hollywood-Herangehensweise.
Gomorrah bemüht sich das Gangster/Mafia-Thema eher von einer naturalistischen oder kitchen-sink-realistischen Perspektive anzugehen (hast du 4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage oder Filme von Ken Loach gesehen?).
das buch ist eine andere sache. was dort funktioniert muss nicht im film funktionieren.
und keine pseudodoku legt es darauf an anonym etwas vor sich hinplätschern zu lassen. dann hätte man wirklich eine doku drauss machen sollen. aber es wird ja versucht einzelne figuren näher zu beleuchten. wie z.B. den geldtyp von der mafia
Und da haben wir es: für mich plätschert der Film nicht dahin. Man wird zwar reingeworfen und wieder hinauskatapultiert, aber was in der Zwischenzeit gezeigt wird ist nicht nur spannend, traurig, erschreckend sondern auch durchgehend interessant.
Du sprichst vom Versuch einzelne Figuren zu beleuchten: Ich gebe dir vollkommen recht, dass man nichts über die persönliche Motivation der Figuren erfährt, warum sie sich mit der Camorra abgeben (dadurch wird jedoch auch wunderbar der Eindruck von "man hat keine andere Wahl" vermittelt). Aber: die ganzen Vorgehensweisen der Camorra werden so detailliert beschrieben und gezeigt...das kann man kaum noch näher beleuchten in einem Film! Und das ist ja auch ein Grund, weswegen der Autor auf der Todesliste steht: er sagt die Wahrheit...und das nicht nur kurz und knapp!
das ende und das vorhersehbare,- damit war gemeint das mir klar war, das man am schluss jemand sterben lassen wird, von den näher beleuchteten figuren.
hätte man nicht einen anderen schlusspunkt finden können? dies ist alles andere als eine momentaufnahme die plötzlich beendet wird. dies ist storyline...ne vergeigte.
die laiendarsteller haben ihre sache gut gemacht
Hm, also mich hat das mit dem Tod nicht gestört. Hätte man alle Charaktere am Leben gelassen, müsste man wohl nicht von Dramatisierung sondern Verharmlosung sprechen.