RRR (2022) (10/10)
Ich habs nun echt nicht mit Filmen aus diesem Land und bin im Grunde immer genervt.
Hier hab ich mich dann doch mal entschlossen dem Hype zu folgen und bin einfach restlos begeistert.
Ich hab den in Hindi und Deutschen untertiteln gesehen und nicht mal das hat gestört.
Hat mir absolut Spaß gemacht den zu schauen.
So, hab' ihn jetzt auch gesehen. Das ist schon der Wahnsinn, was die Macher hier abfeuern. Jedenfalls ist das für Auge und Ohr ein bombastisches Filmerlebnis, das man durchaus mal gesehen haben sollte, wenn man grundsätzlich aufgeschlossen ist, auch mal etwas anderes als das Gewohnte zu sehen.
Die Helden der Geschichte haben übermenschliche Fähigkeiten und die physikalischen Gesetze werden permanent außer Kraft gesetzt. Heftigste Wunden heilen in Null Komma Nichts und schwächen die Helden nicht nachhaltig. Köcher mit Pfeilen werden nie leer. Den Feind trifft man auch blind mit rückwärts gehaltenem Gewehr. Sowas darf man hier nicht ernst nehmen, sondern einfach zuschauen und unterhalten lassen. Die bunten Bilder, Massenszenen, gigantische Kamerafahrten, aufwendige Actionsequenzen, Pyrotechnik und Zeitlupeneffekte sehen klasse aus. Es geht dabei nicht zimperlich zu, der Härtegrad ist recht hoch.
Indische Filme haben es ja gerne mit Musik und Tanz, was auch hier nicht fehlt. Neben Gesangs- und Tanzeinlagen mit den Darstellern (im wesentlichen sind's nur zwei Einlagen) gibt es immer wieder gesungene Stücke als Soundtrack, welche sich stets um die Inhalte der Handlung drehen. Am Ende gibt es dann nochmal das volle Programm - eine regelrechte Abschlussrevue, wie man es vielleicht schon mal bei einem anderen indischen Film (oder auch bei "Spieglein Spieglein" von Tarsem Singh) gesehen hat. Eines der Musikstücke ("Naatu Naatu") erhielt einen Golden Globe und ist für den Oscar nominiert. Der Film als solcher erhielt auch bereits diverse Auszeichnungen in den USA.
Nachtrag: Ich habe gerade gelesen, dass die Tanzszene mit „Naatu Naatu“ 1,7 Mio. Dollar kostete und vor dem Marienpalast in Kiew (6 Monate vor Putin‘s Angriff) gedreht wurde.
Die 3 Std. gehen tatsächlich ohne Durchhänger vorbei.
Auf die Handlung gehe ich jetzt nicht ausführlicher ein - nur soviel, dass es sich um die Auseinandersetzung der Inder mit der Kolonialmacht der Briten handelt. Die Besatzer behandeln das Volk wie Abschaum und kennen keine Gerechtigkeit. Zwei Helden, die sich zeitweise bekämpfen, finden zueinander und behaupten sich gegen die Briten. Pathos ist Programm.
Indien ist ja das Land, in dem jährlich die meisten Kinofilme produziert werden, also noch vor den USA. Und die Inder sind offensichtlich fleißige Kinogänger, weil sich die Filme vieler Zuschauer erfreuen. Für uns ist die Machart allerdings eher gewöhnungsbedürftig, so dass - zumindest gefühlt - nur wenige dieser Filme bei uns eine größere Fangemeinde finden. Und obwohl mir dieser Ausflug in eine andere Filmwelt gut gefallen hat, wird's bei mir auch die Ausnahme bleiben.
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Kratos666, Danke für den Hinweis, ohne den ich nicht auf die Idee gekommen wäre, diesen Film anzuschauen. O-Ton mit Hindi und Englisch sowie Untertiteln war kein Problem. Hat Spaß gemacht!
Übrigens bin ich kürzlich über Ausschnitte eines anderen indischen Filmes gestolpert, der auch gigantische Aufnahmen, Massenszenen und Actionsequenzen enthält: "Bahubali - The Beginning"