AW: Watchmen - Die Wächter
Was macht einen guten Film zu einem sehr guten Film, gar einem Klassiker?
Meist sind das die Kleinigkeiten, die einem evt. beim ersten Sehen gar nicht auffallen oder die man nur unterbewusst wahrnimmt, und die sich erst beim genaueren Nachdenken herauskristallisieren.
So gings mir bei Fight Club, den ich seinerzeit im Kino geniessen durfte wo etliche Besucher während der Vorstellung das Kino verließen. Erst in einer ruhigen Atmosphäre konnte ich mich vollends auf dieses Meisterwerk konzentrieren, das nicht nur mit brillianten Dialogen um sich wirft.
So auch Watchmen,- wer genau bei Rorschach hinhört oder Manhattan und vorallem beim Comedian, der bekommt mit die besten Dialoge der letzten Zeit serviert, welche sehr weit in die Tiefe dringen dank der Figuren
Die Vorlage, sprich die eigentliche Story ist über jeden Zweifel erhaben. Doch Zack Snyder sollte für Watchmen mit dem goldenen Holzhammer ausgezeichnet werden:
es sollte sich bei den Kölnern schon rumgesprochen haben, das dieses Teil Oscar heißt
und nicht Holzhammer
1. Referenzen: Die Apocalypse Now-Szene war völlig unpassend. Das war keine Referenz, das war eine Parodie. Das hatte nichts von einer resprektvollen Homage, sondern entzauberte die Dramatik beider Filme völlig.
Kann man definitiv so sehen (bei respektvoll erkenne ich übrigens eine leichte Stimmungsschankung in der Rechtschreibung *feix)
Ich sehe diese Szene mehr als einen Strip, der etwas entblättert, das zwar zur Geschichte gehört aber nicht dem was Watchmen mir präsentiert hat auf oder abwertet. Die Szene ist nur ein wahnwitziges Bonbon
2. Musik: Über Nena brauche ich nichts zu sagen...absolut unpassend
ein ganz klare Nein, dafür aber sollte man die 80er erlebt haben als dieses Lied rauskam und welche Kontroverse der Song mit sich brachte. Passt sehr Gut zum Tenor der 80er und zu dem von Watchmen, und der Song ist auch heute irgendwie mehr als nur ein Partylied der Neuen Deutschen Welle für mich (ich muss auch immer den Kopf schütteln wenn Ballermann Deppen zu Kristallnacht von BAP "mitgröhlen")
aber ich kanns verstehen, wenn dir der Song nicht gefällt, das Du diese Szene anders deutest
Die Opening Credits sind auch mit Abstand der beste Teil des Films.
mitunter
der jüngste kam rein als der Film zu ende war und begeisterte sich für Leonhard Cohen
zeigt wie man sich Gedanken machte seitens der Filmemacher dem Film einen würdige, ja sogar feingeistige, musikalische Begleitung spendierte
3. Gewalt: Ich weiß, dass das Comic auch nicht gerade mit Gewaltdarstellung geizt. Aber das ist ein Comic...in einem Film wirkt alles anders.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Filmen, sie muss nur passen. Und das ist hier eindeutig nicht der Fall:
Eine Form der Misanthropie ist die Gewalt. Menschen verrohen,- beste Besipsiel ist Dr. Manhattan der in seinem Alter Ego keiner Fliege was hätte tun können und am Ende seiner Reise den Tod von Millionen beschönigt.
Rorschach ist ein Choleriker mit einem Dogma,- das Ergebniss seiner Reise ist, das wer immer an einem Dogma festhält nicht unbedingt gewinnen muss. Logisch hat diese Figur noch mehr Tiefe für mich die diskussionwürdig wäre oder mir im ruhigen Ambiente an Worten lockerer zu erklären wäre.
die Zwei nur als Beispiel und wenn man etwas Böses tut möchte ich auch was böses sehen
Silk Spectre II: " Du bist so ein Arschloch!"
die und Night Oil haben für mich auch eher Nagativpunkte zu verzeichnen, aber die positiven Aspekte sind zu zahlreich...die Vögelszene spul ich auch immer gepflegt vor...
die finde ich unpassend und unerotisch. Die Dialoge beider sind auch nicht unbedingt das Non plus Ultra.
Meine Kritikpunkte beziehen sich ja auch nicht auf eine zu wenig entwickelte Story.
ich denke du hattest eine zu hohe Erwartung oder einen zu lauten Moment oder aber der Film hat einfach nicht gewirkt bei dir, was absolut verständlich ist. Wir im Rheinland sagen immer "jeder Jeck ist anders" und so ist es auch beim Filmgeschmak,- man sollte sowas wie Filmgeschmack eh nicht überbewerten