AW: Watchmen - Die Wächter
Erst einmal muss ich mich wundern, was damals alles so zu Filmen geschrieben wurde. Ein unglaubliches Disskussionspotenzial (Ich konnte mich jetzt nur bis Seite 6 tapfer durchlesen).
Ich habe mich nie in diesen Threat eingelesen, weil ich zu dem Zeitunkt, als ich den Film im Kino sah in diesem Forum noch nicht angemeldet war. Meine zweite Sichtung ist erst heute geschehen und ich wollte jetzt auch ein paar Worte zu "Watchmen" verlieren. Dabei habe ich ein paar Beiträge zetiert, der schon sehr alt sind und vieleicht wird von den Leuten bereit nicht mehr diese Meinung vertreten.
Mein Kinobesuch von "Watchmen" liegt schon lange zurück. Mein Bild vom Film wurde damals völlig falsch aufgebaut. Das lag zum einen an Snyders vorherigen Werken ("300" "Dawn of the Dead") aber vor allem an dem bombastischen Trailer, der mit seinen imposanten Bildern ein völlig falsches Bild vom Film suggerierte. Hinzu kommt, dass ich den Comic nicht kenne. Während des Kinobesuchs war ich immer hin und her gerissen, von dem was ich da sah.
Ich mag eigentlich gerne Filme, die eine starke inhaltliche, soziale und philosphische Ebene haben und eine außergewöhnliche Erzählstruktur aufweisen. Doch habe ich das nicht erwartet.
Mit der Zeit, die verstrichen ist, hat sich ein Bild von "Watchmen" in meinem Kopf gebildet, was der Film eigentlich ist bzw. sein will. Ich war heute in richtiger Stimmung und der Film hat mich regelrecht umgehauen. Der Film ist ein Brett und stellt in den breiten der Comicverfilmung etwas ganz besonderes für mich da.
Hätte man die Erzählerei ein wenig runtergeschraubt, nicht so viel Philosophie & geschnulze, die Action dafür etwas höher und man mehr Wert auf die Charaktere gelegt, die meiner Meinung nach hier viel zu kurz kommen und man gar nicht richtig weiß wie sie denn zu dem geworden sind und warum manche so stark sind, dann hätte das durchaus ein sehr guter Interessanter Film werden können, [...]
So, hätte ich möglicherweise nach meinen Kinobesuch auch gedacht,. Mittlerweile denke ich es genau andersrum. Die Erzählung, die Geschichte um die Charaktere dürfte mehr ausgebaut werden. (Ich kenne noch nicht den Final Cut *freu*). Die typische Visualiserung Snyders hat diese Geschichten für meinen Geschmack ganz vortrefflich unterstützt.
Die Vorlage, sprich die eigentliche Story ist über jeden Zweifel erhaben. Doch Zack Snyder sollte für Watchmen mit dem goldenen Holzhammer ausgezeichnet werden:
[...]
Watchmen nimmt sich selber viel zu ernst und möchte als politisches und kulturelles Statement funktionieren, da sind abgetrennte Gliedmaßen und literweise Blut einfach unpassend. So wirkt es, als würde Snyder Zugeständnisse an das ungebildete, meist männliche Publikum machen, die zwar den Subkontext nicht verstehen, aber so wenigstens Gore serviert bekommen haben.
Das war einer der Gründe warum ich einst bei meinem Kinobesuch so hin und hergerissen hwar. Ich spreche für gewöhnlich auf beides an(Inhalt und/oder Gewalt und Style), doch habe ich beides in diesem Film so nicht erwartet - auch nicht mit dieser Art von verschmelzung.
Doch schließt "Watchmen" mit diesem Film eine "Lücke" zwischen Genres, die auf diese Art so manchen nicht zufrieden stellen könnte. "Watchmen" möchte nicht nur bloße ("ordinäre") Unterhaltung sein, sondern auch etwas Vermitteln möchte und wenn es nur eine inhaltliche Tiefe sei.
Ich empfinde diese Symbiose mittlerweile mehr als gelungen und spreche darauf voll an. Man muss dem Film zugestehen, dass er da etwas was besonderes geschaffen hat. (siehe Diskussionspotenzial)
Da ich mir für das nächste Mal noch etwas nach oben offen lassen will (ich könnte meinen Hintern drauf verwetten, dass "Watchmen" erst mit der Zeit wächst), gibt es von mir gute 7/10
Das habe ich mir damals auch gedacht und jetzt ist so weit. Der Film bekommt heute von mir seine eigen ganz besonderen
10/10 Symileys