AW: Resident Evil 6
Ein Abschied...
Ich hab' mir gerade auch die Demo geladen und diese auch durchgespielt. Was soll ich sagen? Meine Befürchtungen wurden sogar übertroffen.
Die Leon Kampagne ging ja noch so vom Aufbau. Ein hoher Wiedererkennungswert mit dem Senario. Aber die neue "dynamische" Steuerung ist ja mal sowas für'n Arsch. Wenn Leon keine vernünftige langsam Gang besitzt und man den Analogstick nur ein wenig zuweit nach vorne/rechts/links/hinten drückt rennt er wie besenkt in den kleinen Räumen und eckt überall an. Die Kamera ist dabei ein Grauß: extremst wackelig und unübersichtlich. Das man nicht Rückwärtslaufen kann und sich stattdessen wendet und die Kamera hektisch die Drehung mitmacht, sorgt für totales Chaos. Die Nahkampfattacken sind austauschbar geworden. Dahinter sitzt kein Schmackes oder ein kleines Erfolgserlebnis, wie in den beiden Vorgängern.
Die Ausleuchtung ist die Hölle. Es soll zwar düsterer sein, doch alles im Dunkeln zu lassen und nicht vernünftig auszuleuchten, so dass man nicht einmal sieht was man da so trifft ist an der eigentlichen Intention weit vorbei. Da half auch keine Gammakorrektur. Die Zombies blieben im Schatten und ihre Details somit ebenfalls. Unübersichtlich zum zweiten.
Zum Abkotzen kam ich dann aber erst bei der Chris Kampagne. Hier hat Tony sehr trefflich das ganze Geschehen beschrieben. Hinzufügen möchte ich noch, dass diese halbgare Steuerrung sich für diese reinrassigen Shooterpassagen, die widerlich im Militärpathos versinken, überhaubt nicht geeignet ist. Wenn Shooter, dann bitte gleich wie Gears oder Uncharted (Ja, die Uncharted Shooterpassagen sind erheblich besser). Das große Problem sind diese hakeligen und abgebrochenen Animationen. Chris kennt nur Gehen, Rennen und mit x-(A)-Knopf gedrückt Sprinten. Das Sprinten ist erst richtig Hölle. Nicht so schön wie bei Gears, da sprintet man geduckt(!) und schmiegt sich der nächsten Deckung an. Hier rennt man ziellos umher und die Kamera macht was sie will.
Die Shootouts sind Kampagnen übergreifend völlig ermüdend. Ein Kopfschuss hat nicht mehr den Impact wie einst und es kommt kaum die kleine Freude auf, wenn man einen weiteren Gegner in Jenseits befördert hat.
Allgemein zur Grafik: So ist sie in meinen Augen definitv schlechter im Vergleich zum Vorgänger. DerTeufel liegt im Detail. Für die große Fülle an Action und Inhalt wurde an den feinen Details mächtig gespart. Allen voran schöne fließende Animationen. Wenn noch im fünften Teil die Majin realistisch auf dich zugerannt kamen, so muss ich beobachten, wie die Gegner mit den selben abgehackten Animationen sich bewegen, wie du selbst. Das detaillierte Design der verschiedenen Monster und Gegner hat auch arg nachgelassen. Texturarme riesige Irgendwas kommen auf die zu und man tut das was im Spiel in dieser Situation vorgesehen war. Wenn ich da an den schönen "El Gigante" im vierten oder im fünften Teil denke kommen mir die Tränen.
Lange Rede kurzer Sinn. Es wurde einfach alles falsch gemacht. Diese Spielreihe ist für mich offiziell gestorben und ich werde sie direkt neben Silent Hill begraben. Mach's gut Resident Evil. Es war eine schöne Zeit mit dir. Wir hatten viel Spaß und hatten viel erlebt. Ich werde jetzt zwar nie erfahren, wie deine Geschichte zu Ende erzählt wird, aber insgeheim glaube ich, dass ich von dieser auch entäuscht worden wäre. Vielleicht finde ich ja Trost in den Filmen (hochgradiger Sarkasmus).