Das Ende der französischen Variante hab ich leider nicht mehr besonders präsent, fand das Ende von CODA aber durchaus sehr stimmig, mit dem Auftritt/Montage auch recht emotional.
Die Enden war auch ziemlich ähnlich, aber von der Montage, dem Gesang dem Spiel der Darsteller fand ich französischen Film deutlich intensiver. Es kann aber auch durchaus sein, dass mich das Ende von
Coda nicht so mitgenommen hat, weil ich es eben schon vom französischen Film kannte.
Welcher Film der vergangen Jahre, der bei den Oscars abgeräumt hat, war denn herausragend? Mir persönlich fällt da keiner ein. Das waren meist schwere depressive, fast dokumentarisch anmutende Filme. Eine große Rolle hat da in meiner Wahrnehmung keiner mehr in den Jahren nach dem Oscargewinn gespielt. Selbst Filme die hier abgefeiert wurden, habe ich danach auch hier nicht mehr wahrgenommen. Ein Film der diesen Preis einsackt, sollte mich auch dazu bewegen ihn erneut zu sehen. Bei solchen Schnarchern wie Nomadland verzichte ich da gerne.
Also
Nomadland und
Parasite sind für mich herausragende Filme gewesen. Ebenso wie
Moonlight oder
Birdman.
Green Book hat mir auch sehr gefallen, aber den Oscar als bester Film hätte nicht sein müssen. Ähnlich geht es mir bei
Shape of Water.
Aber um einmal die beiden Extrembeispiele zu nehmen.
Coda ist kleiner, netter, sehr gefälliger Film, der schnell in Vergessenheit geraten wird.
Nomadland wird vermutlich auch in Vergessenheit geraten, aber zumindest ist es ein künstlerisch anspruchsvoller Film, was man von
Coda meiner Meinung nach nicht behaupten kann.
Das Problem in Hollywood, was sich vor allem bei den Oscars widerspiegelt ist die Tatsache, dass der "Mittelbau" fehlt. Auf der einen Seite haben wir die gigantischen CGI-Blockbuster und auf der anderen Seite die vielen "Kunstfilme". In den letzten Jahren sind vermehrt Filme ausgezeichnet worden, die üblicherweise auf den großen Filmfestivals gefeiert werden, aber eben zu den künstlerisch-anspruchsvollen Filmen zählen, die kein breites Publikum finden.
Und bislang hat man sich nicht getraut einen großen Tentpole-Film mit einem Oscar als besten Film auszuzeichnen, obwohl es in den letzten Jahren häufig genug die Möglichkeit gegeben hätte. Man denke nur an
Gravity,
Mad Max,
Joker,
Black Panther, Dune etc.
Die "Besten-Filme" werden in den letzten Jahren jedenfalls von immer weniger Menschen im Kino gesehen. Die Statistik von InsideKino ist dazu echt interessant.
Klick
Und ganz netter Fakt am Rande, die drei "Besten-Filme", die in den USA am wenigsten Geld in die Kinos eingespielt haben (
Tödliches Kommando,
Nomadland,
Coda), sind die einzigen drei Filme, die von einer Frau inszeniert worden sind. Es scheint wohl an den Frauen zu liegen.
CODA hat meines Erachtens gewonnen, weil zum einen Jane Campion diesen Quatsch bei dem Critics Choice Award von sich gegeben hat, und zum anderen weil hier Gehörlose Schauspieler agiert haben. Alles solche Sachen die mit der reinen Filmqualität nichts zu tun haben, aber gerade bei den Oscars immer wieder in die Wertung einfließen. So mein Gefühl zumindest.
Ja, diese Aspekte spielen auf jeden Fall eine große Rolle. Hinzu kommt von einigen immer noch eine gewisse Ablehnung gegenüber Netflix-Produktionen.