Genre- und allgemeine Filmdiskussionen

crizzero

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Wenn du beispielsweise Meinungen zu Filmen von Anderen liest, oder von Filmexperten, oder noch besser von Regisseuren die du magst und die feiern alle Film XY den du mies fandest, hinterfragst du dann deine eigene Meinung noch mal selbst? Fragst du dich warum du den Film nicht gut findest, obwohl die Expertenwelt was anderes sagt? Überlegst du dann manchmal, ob du falsch liegen könntest?

Ich bilde mir meine Meinung nur aus meiner eigenen Sichtung des Films. Was andere dazu schreiben, lese ich mir gerne durch, aber es beeinflusst meine Sichtweise nicht. Wenn ich z.B. Zach Braff für "Garden State" vergötterte und er nun sagt, dass Hitchcock sein größtes Vorbild wäre, dann würde ich Hitchcock immer noch als überbewertet und für meinen Filmgeschmack als unwichtig betrachten.

Da kommt es natürlich darauf an was man geboten haben möchte. Wenn ich Filme rein von der Warte der Effekte betrachte, haben viele neue Produktionen natürlich die Nase vorn. Außer sie ersetzen Handarbeit durch reine CGI, die mir oftmals überhaupt nicht gefällt. Das hat dann für mich was seelenloses, was mir nicht zusagt. Fincher und Nolan haben aber eben auch Geschick in der Dramaturgie und ein Gespür für Dialoge.

Naja, also mehr Seele und Inhalt, wie es ein Wes Anderson in seine Filme packt, geht gar nicht. Und wenn ich an Mann und Fincher denke, dann fällt mir niemand aus der Vergangenheit ein, der auch nur annähernd so gut gewesen sein könnte. Die heutigen Regisseure können schlichtweg mehr, haben mehr Möglichkeiten und nach wie vor richtig gute Ideen. Ich finde sie einfach besser. Mir ist klar, dass das nicht jeder so sieht, aber ich sehe es so und stehe auch dazu.
 
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deadlyfriend

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AW: Das Omen

Ich bilde mir meine Meinung nur aus meiner eigenen Sichtung des Films. Was andere dazu schreiben, lese ich mir gerne durch, aber es beeinflusst meine Sichtweise nicht.


Ich gehe halt davon aus das meine Meinung nicht die einzige Wahrheit sein kann. Deshalb hinterfrage ich sie und schaue gerne nach was andere denken. Manchmal gewinne ich Erkenntnis, manchmal nicht. Das heißt ja nicht das ich die Meinung eines anderen blind annehme, sondern mir möglicherweise einfach ein anderer Blick offenbart wird, durch den ich dann meine Meinung ändere. Allerdings erst wenn ich das durch eine zweite Sichtung kontrolliert habe.


Wenn ich z.B. Zach Braff für "Garden State" vergötterte und er nun sagt, dass Hitchcock sein größtes Vorbild wäre, dann würde ich Hitchcock immer noch als überbewertet und für meinen Filmgeschmack als unwichtig betrachten.

Wenn Aronofsky sagt das Regisseur XY sein größtes Vorbild ist, würde ich mich mit dem beschäftigen wollen. Auch wenn mir die bisherigen Sichtungen nicht zugesagt haben. Wenn jetzt noch Fincher dazukommt und das gleiche sagt fange ich an zu zweifeln, ob ich vielleicht in meiner Beurteilung falsch liegen könnte. Vielleicht steckt da aber doch mehr dahinter, wenn solche Leute sowas von sich geben. Zumindest würde ich versuchen meine Sicht zu den Dingen zu erweitern, anstatt stehen zu bleiben. Irgendwas Interessantes wird es wohl geben, sonst würden sie es wohl nicht sagen. Und selbst wenn es nicht mein Geschmack ist, würde ich versuchen zu lernen und zu verstehen.



Naja, also mehr Seele und Inhalt, wie es ein Wes Anderson in seine Filme packt, geht gar nicht.

Wes Anderson ist beispielsweise so ein Fall. Ich kenne nur 3 Filme. Zwei fand ich okay und einen ziemlich gut. Da er aber einen guten Ruf hat, werde ich micht mit Sicherheit weiter mit ihm beschäftigen und ihn nicht ignorieren bzw. für überbewertet halten. Irgendwas muss ja an ihm dran sein, wenn so viele Leute von ihm schwärmen. Ich habe es noch nicht gefunden, aber vielleicht gelingt es mir ja. Vielleicht brauche ich auch nur einen Türöffner;)

Und wenn ich an Mann und Fincher denke, dann fällt mir niemand aus der Vergangenheit ein, der auch nur annähernd so gut gewesen sein könnte.

Da fallen mir eine Menge ein:)

Die heutigen Regisseure können schlichtweg mehr, haben mehr Möglichkeiten und nach wie vor richtig gute Ideen. Ich finde sie einfach besser. Mir ist klar, dass das nicht jeder so sieht, aber ich sehe es so und stehe auch dazu.

Ich formuliere das mal ein wenig um.

Die heutigen Regisseure können genauso viel wie die aus der Vergangenheit. Die Damaligen hatten nur weniger Möglichkeiten und haben aber oftmals mehr daraus gemacht. ;)

Wie gesagt, ich wil dir deine Meinung nicht abspenstig machen. Wenn du sie hast, hast du sie eben. Ich finde es halt nur Schade wieviele Meisterwerke einem Filmfreund dadurch entgehen. Aber für dich würden es dann wohl niemals welche sein. Aber da halte ich es mit Sean Connery: Sag niemals nie:)
 
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deadlyfriend

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AW: Das Omen

Wenn unter den drei Andersons nicht bereits Rushmore oder Darjeeling Limited waren, dann sollte einer von denen der Türöffner sein. :)


Dann klemmte die Tür.;) "Darjeeling Limited" hatte ich gesehen und fand ihn ganz okay, ohne dabei in Ehrfurcht zu erstarren. War bei mir das gleiche Spiel mit den Charakteren wie bei "Blue Valentine". Ich fand keinen Zugang, bzw. sie interessierten mich irgendwie nicht sonderlich. Aber okay, das ist kein "Omen" Thema:D
 

crizzero

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Dann klemmte die Tür.;)

Siehst du. Es hat nichts mit Türöffnern zu tun, wenn ich das Remake besser finde als das Original. Ich finde einfach, dass das Remake der bessere, schönere Film ist. Mehr nicht. Selbst wenn ich der einzige Filmfan auf dem Planeten bin, der das so sieht, dann ist das halt so. Aber mein Geschmack wird nicht durch Aussagen anderer beeinflusst. Mein Geschmack bleibt immer mein Geschmack.

Für eine Diskussion empfinde ich andere Meinungen als unglaublich fruchtbar, ich will nicht nur Ja-Sager und Fürsprecher um mich haben. Aber meine Meinung kann nur der Film beeinflussen, indem er auf mich wirkt. Und dies gerne auch mehrmals, wie es z.B. bei "Miami Vice" geschehen ist. Der hat meine Meinung über ihn nach und nach verbessert. Nach 5 Sichtungen steht der Streifen kurz vorm Perfektionismus für mich. Solche grower machen es einem eben manchmal auch nicht leicht. Und klar, ich lasse mich im Vorhinein(!) auch gerne auf Filme aufmerksam machen und kaufe sie stellenweise sogar blind. Aber meine Meinung generiert nur der Film. Nichts anderes.
Und wenn mir mal der Zugang zu einem nicht richtig gelingt (wie bei "Zodiac" von Fincher), dann bin ich für Meinungen durchaus dankbar. Farman hat mir damals geholfen, einen Zugang zu finden. Aber die Meinung, die daraus entstanden ist, war einzig und alleine meine.

Meine Meinung zu Hitchcock bezieht sich auf das, was ich bisher von ihm gesehen habe. Und davon hat mich nichts vom Hocker gehauen. Dafür werde ich mich auch nicht entschuldigen! Es soll ja auch Leute geben, die David Fincher und Wes Anderson nicht für begnadete Genies halten... ;)
 

deadlyfriend

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AW: Das Omen


Ne, da sehe ich nicht viel. Das bedeutet nur das ich Anderson nicht abschreibe und seine Filme als überbewertet ansehe, nur weil ich sie eventuell nicht verstehe. Ich werde mich an ihm weiterhin versuchen. Es gibt auch Regisseure bei denen man mehrere Filme benötigt um die Kunst zu begreifen. Filme die man dann vorher schwächer bewertet hat, gefallen einem hinterher im Kontext dann besser.

Es hat nichts mit Türöffnern zu tun, wenn ich das Remake besser finde als das Original. Ich finde einfach, dass das Remake der bessere, schönere Film ist. Mehr nicht. Selbst wenn ich der einzige Filmfan auf dem Planeten bin, der das so sieht, dann ist das halt so. Aber mein Geschmack wird nicht durch Aussagen anderer beeinflusst. Mein Geschmack bleibt immer mein Geschmack.

Es gibt auch schlechten Geschmack:D Scherz beiseite, es kann ja sein das du das Remake besser findest. Das versteht wahrscheinlich nur Gott oder der Antichrist;) Mein komplettes Posting bezog sich aber ja nicht nur auf "Das Omen". Es kann immer vorkommen das man mal einen Film anders sieht als der Rest vom Planeten. Ich meinte das mehr auf die allgemeine Wahrnehmung von älteren Filmen bezogen. Du lobtest beispielsweise Gary Cooper für seine Darstellung in 12 Uhr Mittags. Du wirst dir doch wahrscheinlich vorstellen können, das es noch mehr gute Leistungen damals gab.

Für eine Diskussion empfinde ich andere Meinungen als unglaublich fruchtbar, ich will nicht nur Ja-Sager und Fürsprecher um mich haben. Aber meine Meinung kann nur der Film beeinflussen, indem er auf mich wirkt.

Da unterscheiden wir uns halt. Ich gewinne durch andere Sichtweisen auch manchmal eine andere Meinung, weil ich dann erst verstehe. Ich halte mich ja nicht für unfehlbar.



Und wenn mir mal der Zugang zu einem nicht richtig gelingt (wie bei "Zodiac" von Fincher), dann bin ich für Meinungen durchaus dankbar. Farman hat mir damals geholfen, einen Zugang zu finden. Aber die Meinung, die daraus entstanden ist, war einzig und alleine meine.

Meine Meinung ist immer meine und nicht die eines anderen. Das Entscheidende ist aber wie ich zu meiner Meinung kam. Da ist es durchaus möglich, das ich anderen zuhöre, meine Meinung überdenke und sie gegebenfalls ändere. Dann ist es immer noch meine Meinung. Es halt hat nur eine Diskussion oder Information benötigt, um sie mir zu ermöglichen. Ich sitze nicht vor dem TV, bilde mir meine Meinung und die gilt dann für die Ewigkeit.

Meine Meinung zu Hitchcock bezieht sich auf das, was ich bisher von ihm gesehen habe. Und davon hat mich nichts vom Hocker gehauen. Dafür werde ich mich auch nicht entschuldigen!

Das brauchst du ja auch nicht. Das Ganze hat ja auch nichts mit Hitchcock zu tun. Ich würde mir nur kein Gesamturteil erlauben, wenn ich zu wenige Kenntnisse von irgendwas habe.

Es soll ja auch Leute geben, die David Fincher und Wes Anderson nicht für begnadete Genies halten... ;)

Die gibt es mit Sicherheit. Wenn sie sich mit der Materie auskennen und es vernünftig begründen können, sehe ich darin auch kein Problem. Bei Fincher könnte ich mich dann mit demjenigen nicht einigen. Bei Anderson fehlen mir die Kenntnisse um zu urteilen, da ich keine 50% seines Outputs gesehen habe. Deshalb lasse ich mir ihn ja auch noch offen.
 

crizzero

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Du lobtest beispielsweise Gary Cooper für seine Darstellung in 12 Uhr Mittags. Du wirst dir doch wahrscheinlich vorstellen können, das es noch mehr gute Leistungen damals gab.

Natürlich, nur für mich eben nicht annähernd so viele wie in den letzten 30 Jahren. Bei den alten Filmen, die ich (auch stellenweise nur vom Reinzappen) kenne, gab's nicht viel Herausragendes an Schauspielerei zu begutachten. Ausnahmen wie Gary Cooper bestätigen bei mir da eher die Regel. :)

Ich sitze nicht vor dem TV, bilde mir meine Meinung und die gilt dann für die Ewigkeit.

Bei mir schon. Zumindest solange bis ich mir den Film wieder anschaue. Entweder bestätigt er die Meinung/Wertung, was meistens bei mir der Fall ist, oder ich muss etwas nach unten oder oben nachbessern (s. "Miami Vice"). Aber Einfluss auf meine Meinung zum Film hat nur der Film selbst und keine anderen "äußeren Umstände". :)

Das brauchst du ja auch nicht. Das Ganze hat ja auch nichts mit Hitchcock zu tun. Ich würde mir nur kein Gesamturteil erlauben, wenn ich zu wenige Kenntnisse von irgendwas habe.

Mir geht's nur darum, dass ich seine angeblich größten Meilensteine des Spätwerks kenne ("Psycho", "Die Vögel", "Der unsichtbare Dritte") und mir rollt dabei kein Ei aus der Hose. Ich fühle mich durchschnittlich unterhalten oder aber langweile mich. Und das soll dann der Meister der Spannung sein? Was ist dann Fincher? Der Gott der Spannung?
Ich kann mit dem meisten Zeug jenseits der 80er Jahre kaum etwas anfangen. Wenn ich doch etwas finde, was mir gefällt, bin ich glücklich und kommuniziere das auch. Aber meistens ist es nichts für mich. Außerdem mache ich keinen Hehl daraus, dass mir Farbfilme 2.000 Mal besser gefallen als Schwarzweißwerke, selbst wenn sie irgendwas zum ersten Mal gemacht haben oder so. Das ist mir wurscht, ich studiere ja nicht Filmgeschichte. Ich kann nicht anerkennen, was mich nicht begeistert, überzeugt oder mitnimmt. Nur weil es dann alt ist, setze ich dem Gesehenen kein Denkmal. Völlig egal, wie berühmt Regisseur und Darsteller in der Filmgeschichte auch sein mögen.
Ich will einen Film sehen, mich hineinversetzen können und beglückt werden. So geht's uns wohl allen. Bei mir klappt das bei sehr altem Material eben kaum.
 
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Cable

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AW: Genre- und allgemeine Filmdiskussionen

Ich würde mal schätzen du hast als Kind kaum "alte Schinken" im TV gesehen und deshalb fehlt dir die "Wertschätzung" dafür. (blödes Wort, aber anders kann ich es nicht formulieren) Ich habe als Kind immer in unserem ORF am Nachmittag die ganzen alten S/W-Filme gesehen, egal ob jetzt Tarzan, Hans Moser oder alte Western. Ich bezweifle, dass ich mir ohne diese Vergangenheit diese Filme heute noch kaufen würde wie z.B. alle Weissmüller-Tarzan.

Ist im Grunde auch wie die Frage, welcher King Kong besser ist, der Original, der aus den 80ern oder der von PJ. Ich finde alle drei toll, bewundere aber am Meisten das Original, dass aus minimalen Möglichkeiten so viel gemacht hat, dass sich fast 80 Jahr später PJ hingesetzt hat um ihn neu zu machen, weil er als Kind so fasziniert davon war als er ihn im TV gesehen hat.

Natürlich ist es jedes Menschen eigenen Meinung die für ihn zählt, aber wie deadly schon schrieb, manchmal versteht man Dinge falsch und braucht die Pespektive eines anderen, um etwas richtig zu erfassen. Du meinst z.B., dass du Psycho für nichts besonderes hältst, für mich liegt der Suspense des Streifens weit über jedem Fincher, den ich aber auch sehr gerne mag. Es ist aber auch schwer das zu vergleichen, da Fincher heute eine ganz andere Bildsprache zur Verfügung steht, als es dies einem Hitchcock zugänglich war. Durch die ganze Farb-, Filter- und Effekttechnik kommt doch kein Film mehr unverfälscht ins Kino, während Hitch mit dem arbeiten musste, was auf dem Film drauf war und das war auch noch farblos. Alleine dadurch ist es für heutige Regieseure viel einfacher die Stimmung zu erzeugen, die sie haben wollen. Ein bisschen an der Farbschraube drehen und wir haben angsteinflößend, kalt, heiß, trostlos... Früher konnte man da nur heller/dünkler machen und die Kameraperspektive ändern, den Rest musste die Requisite erledigen.
 

deadlyfriend

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Natürlich, nur für mich eben nicht annähernd so viele wie in den letzten 30 Jahren. Bei den alten Filmen, die ich (auch stellenweise nur vom Reinzappen) kenne, gab's nicht viel Herausragendes an Schauspielerei zu begutachten. Ausnahmen wie Gary Cooper bestätigen bei mir da eher die Regel. :)

Könnte aber auch daran liegen das du prozentual gesehen, eher wenige ältere Filme anschaust. Allerdings auch logisch wenn sie dich nicht so sehr interessieren. Durch reinzappen würde ich jetzt aber nicht unbedingt etwas bewerten. Vielleicht ist es aber auch nur die Ausdrucksweise die uns unterscheidet. Du sagst, die können nicht viel, ich würde dann eher sagen das sie mir nicht liegen. Ich würde aber nicht ihr Können in Frage stellen, da ich das als despektierlich erachte. Das kann aber ja gerne jeder halten wie er mag.



Bei mir schon. Zumindest solange bis ich mir den Film wieder anschaue. Entweder bestätigt er die Meinung/Wertung, was meistens bei mir der Fall ist, oder ich muss etwas nach unten oder oben nachbessern (s. "Miami Vice"). Aber Einfluss auf meine Meinung zum Film hat nur der Film selbst und keine anderen "äußeren Umstände". :)

Ich sagte ja, das ich mich eben nicht für unfehlbar halte.;) Ich gestehe mir auch gerne ein wenn ich zu blöd für einen Film war. Dann kritisiere ich aber mich und nicht den Film.



Mir geht's nur darum, dass ich seine angeblich größten Meilensteine des Spätwerks kenne ("Psycho", "Die Vögel", "Der unsichtbare Dritte") und mir rollt dabei kein Ei aus der Hose. Ich fühle mich durchschnittlich unterhalten oder aber langweile mich. Und das soll dann der Meister der Spannung sein?

Ja das ist er. Der weltweit anerkannte "Master of Suspense":)


Was ist dann Fincher? Der Gott der Spannung?

Ein verdammt guter Regisseur, der aber auch schon geschwächelt hat. An "Sieben" kommt für mich kein weiterer Film von ihm ran, obwohl er da aber schon nah dran war. Wenn er nur das Ende von
"The Game"
nicht versemmelt hätte.:D
Da hat Hitchcock für mich noch einge Meisterwerke vorraus um ihn auf eine ähnliche Stufe zu stellen.

Ich kann mit dem meisten Zeug jenseits der 80er Jahre kaum etwas anfangen. Wenn ich doch etwas finde, was mir gefällt, bin ich glücklich und kommuniziere das auch. Aber meistens ist es nichts für mich. Außerdem mache ich keinen Hehl daraus, dass mir Farbfilme 2.000 Mal besser gefallen als Schwarzweißwerke, selbst wenn sie irgendwas zum ersten Mal gemacht haben oder so.

Du weiß ja, ich mache vor gar nichts halt.:) Wenn Willy mir jetzt einen finnischen Film von 1931 empfiehlt, habe ich da erstmal Interesse daran. Ob er gut ist oder nicht wird sich dann zeigen. Ich schränke mich aber ja nicht selbst ein, indem ich im Vorfeld etwas ablehne was ich nicht kenne. Dafür bin ich einfach zu weltoffen.

Das ist mir wurscht, ich studiere ja nicht Filmgeschichte. Ich kann nicht anerkennen, was mich nicht begeistert, überzeugt oder mitnimmt. Nur weil es dann alt ist, setze ich dem Gesehenen kein Denkmal. Völlig egal, wie berühmt Regisseur und Darsteller in der Filmgeschichte auch sein mögen.

Das sehen wir halt komplett konträr. Ich habe Respekt vor Menschen die etwas Neues erfunden haben, egal in welchem Bereich. Dem Erfinder der Glühbirne zolle ich Respekt und frage mich nicht was der Trottel überhaupt will, da Osram doch heute viel bessere macht. Was bei Filmen dann meistens noch nicht mal der Fall ist, wenn jemand eine Idee einfach nur kopiert. Ich sage ja nicht bei"M" aus dem Jahre 1931: "Boah, schon wieder ein Film über Kindermörder. Da hatten wir doch jetzt genug von". Ich sehe ihn in der Relation zu seiner Zeit. Genauso wie ich bei "Titanic" von 1943 zwingend den Kontext des Propagandafilms beleuchte. Da steckt eben oftmals mehr dahinter, als ich vordergründig auf der Mattscheibe erkenne. Alleine die ganzen Filme die im Subtext mit der McCarthy-Ära spielen, muss ich doch im zeitlichen Gefüge betrachten und nicht mit den Augen von 2012.

Ich will einen Film sehen, mich hineinversetzen können und beglückt werden. So geht's uns wohl allen. Bei mir klappt das bei sehr altem Material eben kaum.

Da sind wir nochmal völlig unterschiedlich. Ich setze mich nicht nur auf die Couch und sage: "Na dann macht mal! Bespaßt mich" Ich setze mich eben auch mit der Filmgeschichte auseinander. In welchem Kontext steht der Film? Wie war das politische Klima in der Entstehungszeit? Ist dadurch eventuell ein anderer Subtext zu lesen, als den den ich mitbekomme? Es gibt um Filme drumherum soviele spannende Geschichten zu finden, weshalb mich das Thema "Film" ja auch so sehr begeistert.
 

Willy Wonka

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AW: Genre- und allgemeine Filmdiskussionen

Ich würde mal schätzen du hast als Kind kaum "alte Schinken" im TV gesehen und deshalb fehlt dir die "Wertschätzung" dafür. (blödes Wort, aber anders kann ich es nicht formulieren) Ich habe als Kind immer in unserem ORF am Nachmittag die ganzen alten S/W-Filme gesehen, egal ob jetzt Tarzan, Hans Moser oder alte Western. Ich bezweifle, dass ich mir ohne diese Vergangenheit diese Filme heute noch kaufen würde wie z.B. alle Weissmüller-Tarzan.
Das könnte ein Grund sein, aber bei mir trifft es zum Beispiel überhaupt nicht zu, da ich in meiner Kindheit so gut wie keine alten Filme gesehen habe. Ein paar Klopperfilme mit Bud Spencer und Terence Hill, aber noch ältere Filme habe ich nicht gesehen. Daher kenne ich ja zum Beispiel bis heute keine Filme mit Laurel & Hardy....
Die Wende kam erst im Jahre 2004 und seitdem beschäftigte ich mich immer mehr mit älteren Filmen.
Durch die ganze Farb-, Filter- und Effekttechnik kommt doch kein Film mehr unverfälscht ins Kino, während Hitch mit dem arbeiten musste, was auf dem Film drauf war und das war auch noch farblos. Alleine dadurch ist es für heutige Regieseure viel einfacher die Stimmung zu erzeugen, die sie haben wollen. Ein bisschen an der Farbschraube drehen und wir haben angsteinflößend, kalt, heiß, trostlos... Früher konnte man da nur heller/dünkler machen und die Kameraperspektive ändern, den Rest musste die Requisite erledigen.
Aus dieser Argumentation könnte man schließen, dass Hitchcock heutzutage noch besser Filme drehen würde, weil er mehr Möglichkeiten besäße.
Doch manchmal ist weniger einfach mehr und vor allem bei vielen aktuellen nervt mich derzeit die Künstlichkeit und damit meine ich nicht die ästhetisch visuellen Kunstwerke wie zum Beispiel „Enter the Void", „Watchmen" oder „Speed Racer", welche alle ihren eigenen Stil besitzen, sondern einfach halbprofisionelle Reißbrett-Filme aus Hollywood.

Natürlich, nur für mich eben nicht annähernd so viele wie in den letzten 30 Jahren. Bei den alten Filmen, die ich (auch stellenweise nur vom Reinzappen) kenne, gab's nicht viel Herausragendes an Schauspielerei zu begutachten. Ausnahmen wie Gary Cooper bestätigen bei mir da eher die Regel. :)
Beim Reinzappen kann man einen Film überhaupt nicht beurteilen, wenn man mitten in einen Film für fünf Minuten reinschaut, wirkt für mich das Schauspiel und die Inszenierung meist schlecht und das vollkommen unabhängig vom Alter des Films. Einen Film kann man wirklich nur als Ganzes sehen und einzelne Fragmente können nicht die Schönheit und Aura eines vollständigen Filmes offenbaren.
Bei mir schon. Zumindest solange bis ich mir den Film wieder anschaue. Entweder bestätigt er die Meinung/Wertung, was meistens bei mir der Fall ist, oder ich muss etwas nach unten oder oben nachbessern (s. "Miami Vice"). Aber Einfluss auf meine Meinung zum Film hat nur der Film selbst und keine anderen "äußeren Umstände". :)
Keine äußeren Umstände? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn die Wirkung eines Films hängt von der eigenen Persönlichkeit ab und die eigene Identität wird durch Erfahrungen geprägt. Ereignisse im Leben, Interaktionen mit anderen Menschen, Beeinflussungen von Medien etc.. Davon können wir uns gar nicht freisprechen. Als einfaches Beispiel sei gesagt, dass ein Mensch, welcher einen anderen Menschen verloren hat, sich gerade verliebt hat oder einfach zum Beispiel zurzeit einsam ist, einen Film anders sieht. So hat jeder einen andere Zugang zum Film und da wir uns im Leben alle verändern kommt es auch oft vor, dass wir einen neuen Zugang zu einem Film finden. So können sich alte Menschen vermutlich besser in Clint Eastwood in „Gran Torino" versetzen als jetzt wir jetzt.

Ich sagte ja, das ich mich eben nicht für unfehlbar halte.;) Ich gestehe mir auch gerne ein wenn ich zu blöd für einen Film war. Dann kritisiere ich aber mich und nicht den Film.

So mache ich meistens auch.

Ich sage ja nicht bei"M" aus dem Jahre 1931: "Boah, schon wieder ein Film über Kindermörder. Da hatten wir doch jetzt genug von". Ich sehe ihn in der Relation zu seiner Zeit. (...) muss ich doch im zeitlichen Gefüge betrachten und nicht mit den Augen von 2012.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor, denn man könnte es mit meiner Argumentation bei „French Connection" vergleichen. ;) Dennoch muss ich einfach sagen, dass genau das einen Einfluss auf die eigene Meinung zu einem Film hat.

Man muss aber dennoch hervorheben, dass auch zur damaliger Zeit die heutigen Klassiker von gestern kritisiert worden sind. Kein Film hat in seinem Erscheinungszeitraums nur positive Kritiken bekommen und genau das sollte man sich auch vor Augen führen. Nur weil ein Film alt ist und andere beeinflusst hat, muss er nicht zwingend gut sein.

Wenn zum Beispiel in 60 Jahren der Film „Sucker Punch" als ein Klassiker der Filmgeschichte anerkannt wird und viele spätere Regisseure in ihrem Schaffen beeinflusst hat, wirst du ihn dennoch nicht großartig finden, oder deadly?

Da sind wir nochmal völlig unterschiedlich. Ich setze mich nicht nur auf die Couch und sage: "Na dann macht mal! Bespaßt mich" Ich setze mich eben auch mit der Filmgeschichte auseinander. In welchem Kontext steht der Film? Wie war das politische Klima in der Entstehungszeit? Ist dadurch eventuell ein anderer Subtext zu lesen, als den den ich mitbekomme? Es gibt um Filme drumherum soviele spannende Geschichten zu finden, weshalb mich das Thema "Film" ja auch so sehr begeistert.

Das kann ich nur unterschreiben.
 

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Das kommt mir irgendwie bekannt vor, denn man könnte es mit meiner Argumentation bei „French Connection" vergleichen. ;) Dennoch muss ich einfach sagen, dass genau das einen Einfluss auf die eigene Meinung zu einem Film hat.

Das ist bei mir nicht so. Ich kann mich davon absolut loslösen. Mir macht es hinterher auch noch zusätzlich Spaß zu überprüfen, was zuerst da war, oder zu checken wer da wen beeinflußt hat.

Man muss aber dennoch hervorheben, dass auch zur damaliger Zeit die heutigen Klassiker von gestern kritisiert worden sind. Kein Film hat in seinem Erscheinungszeitraums nur positive Kritiken bekommen und genau das sollte man sich auch vor Augen führen.

Völlig klar! "Psycho" oder "Peeping Tom" haben bei ihrer VÖ auch zum Teil keine guten Kritiken bekommen. Sie waren ihrer Zeit zu weit voraus.


Nur weil ein Film alt ist und andere beeinflusst hat, muss er nicht zwingend gut sein.

Weil er alt ist, ist ein Film wirklich nicht zwingend gut. Da hat man halt heute den Vorteil aus einem riesigen Fundus was Gutes rauszusuchen. Etwas was vielleicht schon einen bekannten Namen hat, weil er immer mal wieder zitiert oder erwähnt wurde. Oder sonstige Dinge die man in einem anderen Kontext mal gelesen hat. Die Auswahl ist in unserem heutigen Informationszeitalter viel einfacher und man hat seltener einen Griff ins Klo.


Wenn zum Beispiel in 60 Jahren der Film „Sucker Punch" als ein Klassiker der Filmgeschichte anerkannt wird und viele spätere Regisseure in ihrem Schaffen beeinflusst hat, wirst du ihn dennoch nicht großartig finden, oder deadly?

Auf keinen Fall:) Ich glaube aber auch nicht das der viele hervorragende Regisseure in der Zukunft beeinflussen wird. Dann würden die ja noch mehr solchen Müll drehen und könnten dadurch erst gar nicht hervorragend werden. Außer die Menschheit ist bis dahin vollständig verblödet, dann könnte die Zukunft den Film eventuell doch vergöttern;)
 

Willy Wonka

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Das ist bei mir nicht so. Ich kann mich davon absolut loslösen. Mir macht es hinterher auch noch zusätzlich Spaß zu überprüfen, was zuerst da war, oder zu checken wer da wen beeinflußt hat.

Das ist in der Tat immer sehr interessant und das mache ich auch ziemlich häufig. Um Klischees und Stereotypen zu ergründen, gehe ich mittlerweile soweit und suche in alten Büchern nach den Ursprüngen, denn am Anfang haben sich Filmemacher sehr von Literatur, Theater und Varieté-Vorstellungen beeinflussen lassen. Und deswegen wird dem Film manchmal immer noch vorgeworfen, dass es keine eigenständige Kunstform sei.

Völlig klar! "Psycho" oder "Peeping Tom" haben bei ihrer VÖ auch zum Teil keine guten Kritiken bekommen. Sie waren ihrer Zeit zu weit voraus.

Das ist ein immer gern eingesetztes Argument und ich verwende es manchmal sogar bei aktuellen Filmen, wenn sie viele schlechte Kritiken erhalten, denn manche Filme von heute sind ihrer Zeit vielleicht auch einfach voraus.

Ein Film wie „Metropolis" hat natürlich einen festen Platz in der Filmhistorie und war für viele weitere Filme von Relevanz, aber damals wie heute gibt es dennoch genug Kritiken, die dem Film einfach Effekthascherei vorwerfen d.h. dass vor allem die Technik und die Ausstattung des Films grandios ist, aber die Geschichte zu simpel oder naiv sei. Den Film muss man also nicht unbedingt super finden und ihn mit 10/10 bewerten nur weil er über die Jahre zum absoluten Klassiker geworden ist. Dennoch sollte man als Filmfan oder Cineast die Relevanz dieses Werks nachvollziehen oder verstehen können.
 

Cable

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Aus dieser Argumentation könnte man schließen, dass Hitchcock heutzutage noch besser Filme drehen würde, weil er mehr Möglichkeiten besäße.

Ich denke das könnte er, nur würde er wohl kaum ein Studio dazu bekommen, seine Filme zu finanzieren. :ugly:

Doch manchmal ist weniger einfach mehr und vor allem bei vielen aktuellen nervt mich derzeit die Künstlichkeit und damit meine ich nicht die ästhetisch visuellen Kunstwerke wie zum Beispiel „Enter the Void", „Watchmen" oder „Speed Racer", welche alle ihren eigenen Stil besitzen, sondern einfach halbprofisionelle Reißbrett-Filme aus Hollywood.

Wobei aber aus meiner Sicht gerade Speed Racer ein typischer Vertreter von "style above substance" ist.
 

Despair

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Mir ist es völlig egal, aus welchem Land oder welcher Zeitepoche ein Film stammt und ob der Regisseur ein unbekannter Niemand oder eine große Nummer ist. Wenn mich die Thematik anspricht, schaue ich mir den Film an. Tut sie das (auf den ersten Blick) nicht, brauche ich den ein oder anderen Schubs in die richtige Richtung (was meist durch Kritiken in einem gewissen Forum geschieht. ;)) Ohne diesen metaphorischen Tritt in den Hintern hätte ich Filme wie "Casablanca", "Der dritte Mann" oder auch neueren Stoff wie "The Wrestler" höchtwahrscheinlich bis heute nicht angeschaut.

Ich finde nicht, dass heutige Regisseure mehr drauf haben als die alte Garde. Ich denke, jede Zeit hat ihre genialen Zeitgenossen. Das Wichtigste ist, dass die erzählte Geschichte glaubhaft und fesselnd rüberkommt. Ob das mit pompöser Bildgewalt oder den einfachsten Mitteln geschieht (man denke nur an "Dogville"), ist nebensächlich.

Heutzutage sind die Möglichkeiten dank Computertechnik quasi unbegrenzt (vom Budget mal abgesehen). Dadurch gehen viele gute Ideen in einem Meer aus "Höher-schneller-weiter"-CGI-Effekten unter, wodurch die entsprechenden Filme durch ihren Plastik-Renderfilm-Look oftmals seelenlos und austauschbar wirken. Wäre ich heute Regisseur, würde ich versuchen, CGI-Effekte so im Film unterzubringen, dass sie auf den ersten Blick nicht als solche wahrzunehmen sind. Da ist weniger oftmals mehr. Dieser Effekt-Overkill á la Michael Bay ist doch inzwischen völlig ausgereizt.

Bei älteren Filmen oder auch Low Budget-Streifen finde ich oftmals viel interessanter, wie gewisse Dinge filmisch umgesetzt wurden. Der Aufwand für eine Kamerafahrt beispielsweise war gigantisch oder auf den ersten Blick gar unmöglich (man denke an den Krähenflug in Argentos "Opera") - heute macht's der PC quasi nebenbei. Für einen geplatzten Kopf brauche ich keine animierten Blutspritzer, wenn eine Wassermelone und 'ne Flasche Ketchup im Prinzip völlig ausreichen. Wenn man sieht, dass sich die Macher sichtlich Mühe gegeben haben und mit Herzblut bei der Sache waren, ist es mir egal, ob der Zombie aus dem Computer kommt oder aus einem Statisten mit angeklebtem Schnitzel im Gesicht besteht.

Highlights und Nullnummern gibt's immer und überall. Aus jeder Epoche, jeder Preisklasse und jedem Genre. Man muss halt die Augen offenhalten und sich die Rosinen herauspicken. ;)
 

crizzero

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Keine äußeren Umstände? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn die Wirkung eines Films hängt von der eigenen Persönlichkeit ab und die eigene Identität wird durch Erfahrungen geprägt. Ereignisse im Leben, Interaktionen mit anderen Menschen, Beeinflussungen von Medien etc.. Davon können wir uns gar nicht freisprechen.

Das hat doch gar nichts mit dem Thema zu tun. Diese Erfahrungen haben mich geprägt, ja, aber ich bin dadurch doch erst ich selbst. Und ich erschließe - so wie ich bin - meine Meinung.

Mit "äußeren Einflüssen" meine ich nicht meine Prägung, sondern die Meinung anderer zum Film. Ich schaue z.B. Filme, die bei den Oscars gut abschneiden oder nominiert sind. Das heißt aber nicht, dass sie mir gefallen werden. Das weiß ich erst nach der Sichtung. Für meine Meinung ist es nicht von Belang, ob der Film 12 Oscars gewonnen hat oder 97 User den als Meisterwerk feiern. Der Film wirkt auf mich (und dazu zählt alles, was mich bis dato ausmacht) und daraus entsteht meine Meinung.
 

deadlyfriend

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AW: Genre- und allgemeine Filmdiskussionen

Mir ist es völlig egal, aus welchem Land oder welcher Zeitepoche ein Film stammt und ob der Regisseur ein unbekannter Niemand oder eine große Nummer ist. Wenn mich die Thematik anspricht, schaue ich mir den Film an. Tut sie das (auf den ersten Blick) nicht, brauche ich den ein oder anderen Schubs in die richtige Richtung (was meist durch Kritiken in einem gewissen Forum geschieht. ;)) Ohne diesen metaphorischen Tritt in den Hintern hätte ich Filme wie "Casablanca", "Der dritte Mann" oder auch neueren Stoff wie "The Wrestler" höchtwahrscheinlich bis heute nicht angeschaut.

Ich finde nicht, dass heutige Regisseure mehr drauf haben als die alte Garde. Ich denke, jede Zeit hat ihre genialen Zeitgenossen. Das Wichtigste ist, dass die erzählte Geschichte glaubhaft und fesselnd rüberkommt. Ob das mit pompöser Bildgewalt oder den einfachsten Mitteln geschieht (man denke nur an "Dogville"), ist nebensächlich.

Heutzutage sind die Möglichkeiten dank Computertechnik quasi unbegrenzt (vom Budget mal abgesehen). Dadurch gehen viele gute Ideen in einem Meer aus "Höher-schneller-weiter"-CGI-Effekten unter, wodurch die entsprechenden Filme durch ihren Plastik-Renderfilm-Look oftmals seelenlos und austauschbar wirken. Wäre ich heute Regisseur, würde ich versuchen, CGI-Effekte so im Film unterzubringen, dass sie auf den ersten Blick nicht als solche wahrzunehmen sind. Da ist weniger oftmals mehr. Dieser Effekt-Overkill á la Michael Bay ist doch inzwischen völlig ausgereizt.

Bei älteren Filmen oder auch Low Budget-Streifen finde ich oftmals viel interessanter, wie gewisse Dinge filmisch umgesetzt wurden. Der Aufwand für eine Kamerafahrt beispielsweise war gigantisch oder auf den ersten Blick gar unmöglich (man denke an den Krähenflug in Argentos "Opera") - heute macht's der PC quasi nebenbei. Für einen geplatzten Kopf brauche ich keine animierten Blutspritzer, wenn eine Wassermelone und 'ne Flasche Ketchup im Prinzip völlig ausreichen. Wenn man sieht, dass sich die Macher sichtlich Mühe gegeben haben und mit Herzblut bei der Sache waren, ist es mir egal, ob der Zombie aus dem Computer kommt oder aus einem Statisten mit angeklebtem Schnitzel im Gesicht besteht.

Highlights und Nullnummern gibt's immer und überall. Aus jeder Epoche, jeder Preisklasse und jedem Genre. Man muss halt die Augen offenhalten und sich die Rosinen herauspicken. ;)


Das Posting finde ich dermaßen klasse, das ich es nochmal komplett zitiert habe. Denn es denkt sich zu 100% mit meiner Meinung.:hoch:
 

deadlyfriend

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Die Diskussion um Remakes habe ich mal wie gewünscht hierhin verschoben.
 

Cable

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Mein Gefühl sagt, dass ich ihn ähnlich wie ihr wahrnehmen werde. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Film so furchtbar gut sein soll. Zumal kein Snyder und kein Vaughn dabei Regie führt...

Snyder hätte Avengers wohl total vergurkt, warte nur ab was der aus Superman verbrechen wird.

Favreau wollte ja leider nicht die Regie übernehmen, aber Wehdon hat das schon sehr gut gemacht.
 
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