AW: Freitag, der 13.
Und wieder ist Freitag, der 13.
Ich hätte mir mal sofort ein paar Notizen machen sollen... Filmansicht ist jetzt ein paar Tage vorbei und hängen geblieben ist wenig. Ich erinnere mich an viele selbstzweckhafte 3D-Effekte (erinnert mich ans Kino heute), insbesondere einen auf die Kamera zufliegenden Augapfel; an den ersten Auftritt der Hockeymaske (aber nur, weil ich noch in Erinnerung habe, dass in Teil 2 noch mit Taschentuch über dem Kopf gemordet wurde); an eine Scheune, um die herum "hasch mich, ich bin der Frühling" gespielt wurde; an die Mühe, den Status Quo aufrecht zu erhalten und althergebrachte Traditionen wie den brabbelnden Dorfirren zu bewahren, selbst wenn der schon das Zeitliche gesegnet hat. Funktioniert, wenn man keine Ansprüche hat und sich des Blickes auf ein Zeitdokument bewusst ist - und ist dabei sogar noch einen Hauch temporeicher als der zweite Teil.
5/10
Freitag, der 13., Teil 4: Das finale Kapitel
Corey Feldman sitzt in der Holzhütte und spielt mit einer Monstermaske über dem Kopf an einem urzeitlichen Computer ein Videospiel. Worauf das hinausläuft, ist klar: Jason wird am Ende mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
Zum einen wird die Special-Effects-Schmiede selbstzweckhaft in einen Hinter-den-Kulissen-Kontext gesetzt, denn das Zimmer des Jungen ist voll von Latexmasken und beherbergt auch animatronische Puppen, die kaum mehr Merchandise-Artikel sind und im Film wohl als seltene Sammlerobjekte eines Masken-Nerds zu verstehen sind. Zum anderen bekennt sich der vierte Teil der "Freitag"-Serie damit eindeutig zur Perspektive aus Sicht des Kindes. Im Kontext der Franchise bedeutet das für Jason natürlich wieder einen Blick in den Spiegel, wo er ja immer noch ein Kind auf der rastlosen Suche nach Rache für seine getötete Mutter ist.
Da zwischendrin ja auch mal geschnetzelt werden muss, verirrt sich eine Jugendgruppe auf der Suche nach Spaß in die Wälder, allen voran Crispin "George McFly" Glover, der wie bei "Zurück in die Zukunft" in den 80ern lebt, aber mit seinen Zappelbewegungen eher dem unkontrollierten Rock 'n Roll der 50er nachhängt. Und dabei ist "Das letzte Kapitel" so Eighties wie keiner der Vorgänger - wo sonst würde man einen Computer mit ernster Miene um Rat fragen, wenn es um das eigene Liebesleben geht.
Jason tangiert das alles nicht, er schwingt seine Machete ganz unbeeindruckt von der Zeit, in der er das tut...
4/10