AW: Doctor Who 2005 (Serie)
[...] Colin Baker sind ja nur 11 Folgen ( soviel ich weiss), aber die Folgen mit Sylvester McCoy wärn a Hammer !
die rechnung bei der klassischen serie funktioniert mit den episoden etwas anders, als man das heutzutage kennt. damals gab es innerhalb der staffeln/jahre serials, in denen die episoden zu finden waren, welche seinerzeit lediglich eine laufzeit von 25 minuten hatten. für gewöhnlich bildeten vier bis fünf episoden ein komplettes serial. Colin Baker z.b., den du angesprochen hast, hat in seinem letzten jahr ein vierteiliges serial vorzuweisen, welches insgesamt als "Trial Of A Timelord" behandelt wird. innerhalb dieses serials gibt es 4 unterserials, welche wiederum aus jeweils 4 episoden bestehen.
rein episodentechnisch hat Colin Baker also allein im letzten jahr 16 episoden vorzuweisen, aber eben nur ein groß-serial.
ich arbeite mich derzeit durch die Peter Davison-ära und die "alte" struktur der klassischen folgen ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. heute gibt es ja einer eine in sich mehr oder weniger abgeschlossene staffel, vielleicht mal innerhalb der staffel einen zwei- oder dreiteiler. aber dafür gab es halt früher staffelübergreifende elemente nicht so sehr (abgesehen von ein paar wiederkehrenden charakteren), weshalb man sich die einzelnen serials meist recht unabhängig anschauen kann, was heute nur schwer möglich ist, zumal sich die charaktere deutlich intensiver entwickeln (auch nebencharaktere, die wiederkehrenden status haben, wie die mutter von Rose oder, noch besser, bei Donnas ganzer sippe), weil man sich einfach viel mehr zeit nimmt, sie richtig auszuarbeiten.
nicht nur optisch, sondern auch formal unterscheiden sich die alte und neue serie gewaltig voneinander, wobei natürlich beide ihren reiz haben, aber wenn ich mir bspw. die ganz frühen William Hartnell-episoden anschaue, muß man schon viel geduld und toleranz mitbringen, um diesen wirklich etwas abgewinnen zu können.
wer sich mit der show befassen will, sollte m.E. auf jeden fall mit der neuen serie ab 2005 einsteigen und dann mal schauen, was sich in den 1980ern bei "Doctor Who" so getan hat. zu den 70ern, vor allem also der Tom Baker-ära, kann ich nicht viel sagen, da ich nur ein serial mit ihm kenne, aber es wird seinen grund haben, daß Baker noch immer ein sehr beliebter Doktor mit der überdies längsten dienstzeit ist; immerhin 7 jahre.
da ich den Doktor seinerzeit mit Colin Baker kennengelernt habe, wird dies immer mein prägender Doktor sein, aber im direkten vergleich mit seinem vorgänger Peter Davison wird deutlich, mit welch widrigen umständen Colin Baker damals zu kämpfen hatte (Sylvester McCoy übrigens auch, in dessen jahren die BBC für "Doctor Who" nun gar keine kohle mehr lockermachen wollte). und ihm wurde ja letzten endes auch ziemlich übel mitgespielt, so daß es mich wundert, daß er sich bei den sehr ausführlichen BBC-dokumentationen zu seinen episoden (die UK-DVDs sind da wirklich musterbeispiele für sinnvolle/interessante bonusmaterialien) überhaupt noch als interviewpartner, der etwas aus dem nähkästchen plaudert, zur verfügung stellt.
Christopher Eccleston, dessen weggang ja auch alles andere als friedlich verlaufen ist, wie man mittlerweile weiß, hat mit dem kapitel "Doctor Who" ja komplett abgeschlossen und macht, wie ich finde, in interviews einen etwas angepissten eindruck, wenn man ihn auf diese rolle anspricht.