Die Vögel

Tarantino1980

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Sehr gut. Ist also noch nicht alle Hoffnung bei mir verloren. :D
Nein natürlich nicht. Und das ist ja auch das schöne an seinen Filmen, sie wirken nach und wenn man es zulässt und vielleicht nach der Sichtung sogar noch selbst etwas im Netz oder halt hier recherchiert findet man häufig andere Ansätze die man vielleicht bei der Erstsichtung so nicht gesehen hat.

Aber ja, stimmt. Dieses ungute Gefühl beim Zuschauer, das hier etwas nicht stimmt und das die Bedrohung jetzt Gestallt annimmt, ist sofort da.
Absolut! Und, so ging es jedenfalls mir, sofort fragt man sich was ist da los, warum attakiert die Möwe einfach so ohne jeden Grund. Und selbstverständlich hat man sofort die Frage vergessen was wohl Mitch Melanie gefragt hätte wenn er sie am Bootssteg ohne diesen Angriff in Empfang genommen hätte. Wie wäre der Film weitergangen ohne dieses Ereignis.

Welchen dritten Film würdest du mir denn empfehlen?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt im Vorfeld keine Gedanken gemacht.
Das ist natürlich immer Subjektiv und schiwerig einzuschätzen. Es schadet natürlich nicht sich die Filme in chronologisch richtiger Reihenfolge anzusehen ;)

Aber falls Du das nicht willst wären Psycho, Bei Anruf Mord oder Der Mann, der zu viel wusste sicherlich interessante Filme.
 

deadlyfriend

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Und nun in 4K sehen die Szenen einfach unfassbar gut aus. Ich saß bei sovielen Einstellungen mit offenem Mund da, die Szenen in Bodega Bay sehen so gut aus, man bekommt so ein gutes Gefühl wenn Melanie durch die Straßen dort fährt, die Leute kennenlernt und die Kleinstadt erkundet. Einfach herrlich!
Ist die 4K tatsächlich so viel besser? In einigen Reviews klang das eher nach marginaler Verbesserung.
Ich hatte hier zwar schon damals bereits geantwortet, aber möchte hier einfach nochmal betonen wie sehr ich diesen Filmanfang liebe! Zum einen, weil ich genau dieses Element in Filmen sehr mag, also wenn sie komplett anders anfangen und dann plötzlich durch irgendein Ereignis komplett in ein anderes Genre umschwenken, der Anfang aber so gut gemacht ist, das es durchaus auch als kompletter Film funktioniert häte, wie eben hier auch in Die Vögel. Ich hatte es damals bereits gesagt, die Sequenz in der Vogelhandlung hätte auch aus einem Rock Hudson/Doris Day Film stammen können und auch ich hätte mir hier sofort den ganzen Film angesehen wie Melanie und Mitch sich immer näher kennen lernen und langsam Stück für Stück in einander verlieben. Es wäre mit sicherheit auch eine sehr gute RomCom geworden. Hitchcock hatte diese Elemente ja bereits in einigen seiner früheren Filme mit integriert, also war es nochmal schön es auch hier nochmal zu sehen und diesmal war es wirklich absolut on Point wie ich finde!
Für mich ganz persönlich eine der schönsten Einleitungen der Filmgeschichte. Ich liebe jede Sekunde davon und kann mich da auch nicht dran satt sehen. Viele Zuschauer haben inzwischen verlernt sich mit Charakterzeichnung, Subtext und Bildsprache zu beschäftigen. Da muss es schnell rumpeln, sonst ist man gelangweilt.
Diese Sequenz ist generell auch saustark. Generell der ganze Angriff auf das Haus als man dann nur von drinnen hört was sich draußen wohl alles abspielen muss bis dann die ersten Vögel es doch wieder versuchen ins Haus zu gelangen, wirklich sehr spannend.
Irgendwo hatte ich auch den Vergleich gelesen, oder in einer Doku gesehen, dass diese Sequenz wie ein Bombenhagel im 2.Weltkrieg zu sehen war, wenn die Leute in den Bunkern waren und nur den Lärm und die Einschläge gehört haben und dabei hofften, dass man unbeschadet bleibt. Ich fand dies sehr stimmig!
In der im Bonusmaterial befindlichen Doku "Alles über The Birds" wird im Zusammenhang mit dieser Sequenz erwähnt das Hitchcock zeit seines Lebens immer sich Szenen im Vorführraum auch ohne Ton angesehen hat um zu sehen ob sie funktionieren. Hier spürt man wirklich das er im tiefen inneren immer eine "Stummfilm Regisseur" blieb, den er meinte der Zuschauer muss jede Szene verstehen können, auch ohne Ton. Nur dann ist es eine gute Szene. Und das ist mir bei meiner aktuellen Sichtung seiner Filme so häufig aufgefallen das er dieses Stilmittel so gerne verwendet hat.
Ja, er hat seine Bildsprache überprüft und die ist einfach gewaltig.
Solch eine Arbeit würde sich heutzutage niemand mehr machen
Punkt!
Dann gab es noch eine Szene die mir im Film schon aufgefallen ist, aber dann durch die Doku noch viel mehr bei mir in den Fokus gelangt ist, weil sie auch so simpel wie genial ist! Also dann nach dem Angriff alle dann das Haus verlassen sieht man wie sie aus dem Schatten dann ins Licht treten als Mitch die Haustüre öffnet. Nur da gibt es gar keine Türe! Rod Taylor spielt nur als ob er eine Türe öffnet und der Recht sind Lichteffekte am Set. So simpel wie genial zugleich weil die Illusion der öffnenden Türe einfach perfekt ist. Natürlich hätte man hier auch mit einem Simplen schnitt arbeiten können, also zunächst die Einstellung hinter verschlossener türe und dann eben ein Schnitt auf die offene Türe, aber so war es viel eindrucksvoller und doch so simpel. Einfach genial!
Da habe ich auch nur noch gestaunt. Auch die Erklärung aus wievielen Bildern die letzte Sequenz entstanden ist, ist einfach nur atemberaubend. Was für eine Montage :eek:
In der Doku wird ja auch erwöhnt das Die Vögel der erste Horrorfilm war in dem ein Tier, bzw. eine Tiergattung, die eigentlich ganz harmlos ist ohne äußeren Einfluss, also ohne Unfall, Mutation oder ähnlichem zur Bedrohung wurde. Vorher gab es ja eher die typischen Monsterhorrorfilme wie die Dracula und Frankenstein Verfilmungen oder eben Kreaturen bzw. stark mutierte Tiere wie z.B. in King Kong oder Tarantula oder eben Fabelwesen wie in den Godzilla Filmen. Aber das war auch eine andere Art von Horror. Hitchcock hat den Horror daher viel realer inszeniert und dadurch auch viel greifbarer und erschreckender. Ich bin mir ziemlich sicher, selbst mich damals als Kind als ich den Film das erste mal sah, hat die Szene als man den Farmer tot in seinem Haus auffand mit den herausgepickten Augen sehr beängstigt. Und ich bin mir sicher damals, als der Film im Kino lief, hat da auch so mancher Erwachsene sich erschreckt, oder eben die legendäre Szene auf dem Dachboden wie die ganzen Vögel Melanie angegriffen haben und wie sie danach aussah, solch ein explizites Make-up hatte Hitchcock zuvor noch nie benutzt! Also auch wenn der Film für mich mehr als ein Horrorfilm ist, ist es unweigerlich der Horrorfilm in Alfred Hitchcock´s Filmographie!
Da sagst du was! Genau diese Realität war der Wahnsinn. Keine Wissenschaft, keine Erklärungen, keine Retter. Den absoluten Oberhammer finde ich allerdings, das Hitchcock hier ganz bewusst auf etwas verzichtet hat, was in allen anderen Filmen zu sehen war: The End
Er hat es einfach weggelassen, da es keins gab. Wir wissen nur, dass sie aus dem Haus rauskamen. Ob sie überlebt haben, wissen wir nicht. Ob die Angriffe aufhörten, wissen wir nicht.
Sehr geil! Auch solche kleinen Details machen seine Filme aus! Im ürigen, was Du ja auch mehrfach in diesem Thread betont hast, ist es auf jeden Fall die Beste entscheidung gewesen die Ursache für die Vogelangriffe nicht aufzuklären. Und bis zu dieser Radioszene wusste man als Zuschauer auch nicht ob es sich um ein lokales Phänomen handelt oder ob an mehreren Orten sich die Vögel so verhalten.
Und diese Radioszene wird kaum jemand verfolgt haben. Das Offene ist an dem Film so einfach wie genial. Mit einer Erklärung oder einem echten Ende, hätte er die Wirkung zerstört.
Optisch hätte das Ende sicherlich nochmal phantastisch ausgesehen, wenn es wohl auch das Budget des Filmes um ein größeres gesprängt hätte, da in der Doku erwähnt wurde da alleine für die paar Minuten Film wahrscheinlich ein weiterer Monat Drehzeit notwendig gewesen wären.
Die Storyboards hatten tatsächlich sehr endzeitmäßig ausgesehen, aber ich glaube die Entscheidung es nicht zu drehen war gut, da es keine Änderung in der Aussage gehabt hätte. Lediglich eine Verlängerung. Ich liebe diese letzten Bilder des Films.
Tatäschlich finde ich aber das Ende, so wie es im fertigen Film ist, perfekt. Diese letzte Montage sieht so unfassbar apokalyptisch aus, wie ein unfassbar gutes Gemälde sieht die Szene aus. Und es ist eins der offensten Filmenden die ich kenne. Es kann sowohl ein Happy End werden, also auch ein Bad End, da man nicht weiß ob dieser Wagen es überhaupt bis San Francisco schafft und falls ja, was sie da überhaupt erwartet hätte, weil vielleicht auch dort noch mehr Vögel genauso die Stadt verwüstet hätten. Also tatsächlich ein sehr finsteres Ende, was so in der Filmographie von Hitchcock einzigartig ist!

Genauso sehe ich es auch. Es ist perfekt!
 

Tarantino1980

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Ist die 4K tatsächlich so viel besser? In einigen Reviews klang das eher nach marginaler Verbesserung.
Ich hatte ihn halt in 4K geschaut da ich mir die 4K Box damals gekauft hatte. Ich hatte jetzt zwar keinen direkten Bildvergleich gemacht, aber ich gehe auch hier davon aus das es wie bei den anderen Filmen aus den 50er/60er Jahren bei Ihm sein wird das man so von ca. 15 % besser sprechen kann, was aber eher an Schärfe und Helligkeit liegt. Ich hatte ja bei Immer Ärger mit Harry mir mal die arbeit gemacht um direkte Szenen Vergleiche zu machen. Klar sieht die 4K sehr gut aus und man hat im ersten Moment auch den Eindruck das sie besser aussieht, vergleicht man dann aber wirklich und macht Standbild vergleiche ist der Unterschied so gering das es glaube ich kaum auffällt und vielleicht sogar, je nach persönlicher Wahrnehmung, man das Blu-ray Bild bevorzugt. Hier muss man wirklich sagen das die Blu-ray´s aus der Hitchcock Collection auf einem 4K TV mit 4K Player, also dank upscaling, schon sehr gut aussehen. Ich denke wenn man, so wie ich es damals z.B. bei Das Fenster zum Hof, noch ein Bild eines Blu-ray Players auf einem Full HD TV im Kopf hatte und dann halt, auf einem neuen 4K Modell mit Upscaling dann die 4K das erste mal sieht, ist der Unterschied definitiv viel größer. Wenn man aber die selbe Blu-ray dann am 4K TV schaut sieht sie schon sehr gut aus. Ich habe daher z.B. die Updates auf 4K von Der unsichtbare Dritte und Über den Dächern von Nizza nur wegen dem neuen Bonusmaterial und der schönen VÖ gemacht, vom Bildmaster erwarte ich mir da wirklich keine großen Sprung da beide Filme auf Blu-ray schon unfassbar gut aussehen. Ich glaube nicht das die dann viel besser aussehen können.

Ich denke das liegt aber auch wirklcih daran, das hier bereits bei der damaligen Hitchcock Collection schon aufwendige Restaurationen der alten Filme gemacht wurden, siehe das Bonusmaterial von Vertigo. Das ist schon wahnsinn wenn man da das alte Kinonegativ sah und wie sie es dann restauriert hatten und dann im prächtigen VistaVision der Film dann auf Blu-ray erstrahlte! Ich vermute daher das es im Grunde schon damals 4K Transfers waren die man dann halt, so wie man es ja heute auch macht wenn man ältere Filme restauriert zusätzlich auch dann eine Neuauflage der Blu-ray mit dem neuen 4K Transfer rausbringt. Sicherlich sieht man dann ein paar Unterschiede, aber damit das ganze wirklich relevant würde müsste man wohl sich ein High-Class Homekino zuhause anschaffen, also mit einem 4K Beamer aus dem oberen Segment der auch richtig gut HDR kann. Ich denke da würde man dann nochmal deutliche Unterschiede zu der restaurierte Blu-ray und der 4K Disc sehen, aber alles was, auch im oberen Segment, auf einem OLED oder QLED darstellbar ist, das fällt dann nicht so sehr ins gewicht.

Für mich ganz persönlich eine der schönsten Einleitungen der Filmgeschichte. Ich liebe jede Sekunde davon und kann mich da auch nicht dran satt sehen. Viele Zuschauer haben inzwischen verlernt sich mit Charakterzeichnung, Subtext und Bildsprache zu beschäftigen. Da muss es schnell rumpeln, sonst ist man gelangweilt.
Ja das sehe ich auch so. Am Besten den Film direkt ohne Kontext mit einer gewaltigen Explosion oder einem heftigem Feuergefecht anfangen :rolleyes:

Ich glaube auch das sich hier die Sehgewohnheiten sehr verändert haben und viele Leute es verlernt haben. Ich glaube aber auch das hier die Außeneinwirkung ein entscheidender Faktor ist. Wenn ich natürlich permanent irgendwelche Benachrichtigungen auf meinem Smartphone bekomme und da auch "unbedingt" drauf reagieren muss, führt das dazu das man dem Film irgendwann nicht mehr folgt, auch wenn Leute behaupten sie sind Multitasking fähig! Die Wahrheit ist, nein man ist es nicht, man kann immer nur einer Sache seine volle Aufmerksamkeit geben. Natürlich kann man mehre Dinge zur gleichen Zeit tun, aber muss sein Aufmerksamkeit teilen. Ich hatte z.B. in meiner Jugendzeit einen guten Freund mit dem ich sehr oft und gerne Filme gemeinsam geschaut habe und mich danach auch sehr gerne mit Ihm darüber ausgetauscht habe. Tatsächlich hat das Smartphone Zeitalter diese Tradition beendet weil er so ein Typ Mensch wurde der ständig, obwohl wir uns für einen Filmabend verabredet hatten, auf jeden Benachrichtigung seines Smartphones reagiert hat und dann sogar mit Leuten via Facebook und sonstigen Messangern nebenher geschrieben hat. Zum einen fühlte ich mich dadurch persönlich beleidigt da es eine Frage der Höflichkeit ist. Natürlich, wenn etwas wichtiges passiert habe ich vollstes Verständnis wenn man kurz mal jemanden was schreibt oder kurz telefoniert. Alles in Ordnung. Aber wenn ich mich mit jemanden geziehlt verabrede und gefühlt 50% der Zeit diese Person dann mit anderen Leuten virtuell Zeit verbringt, dann hätte man sich diese gemeinsame Verabredung auch sparen können. Ist jedenfalls meine Meinung dazu. Ich habe ihm das auch gesagt, aber er steckte zu sehr in ihm drin, dieser Drang ständig auf allen Hochzeiten tanzen zu müssen. Es war zwar nur ein Grund aber schlussendlich führte es dazu das wir uns immer mehr entfernt haben, weil ich damit absolut nicht zurecht kam. Ich sage ja auch nicht zu meiner Frau oder meiner Tochter das ich was mit Ihnen unternehme und bin dann parallel mit Leuten am schreiben. Aber genau das machen sehr viele Leute! Sie fokusieren sich nicht auf eine Tätigkeit sondern machen Dinge parallel, zumindest solange es Aktivitäten sind wo man nicht seine Hände mitbenutzen muss wie z.B. wenn man einen Film schaut oder Musik hört. Bei Gamern scheint es, so zumindest meine Wahrnehmung, noch so üblich zu sein das man wirklich dann nur das eine Game spielt und halt auch nur mit Leuten die da im Spiel sind chattet oder called. Im sportlichen Umfeld ist es zum Glück auch noch so das wenn Leute eine Sportart ausüben sich wirklcih darauf fokusieren, jedenfalls die die es ernst nehmen. Aber bei unserem Hobby stelle ich immer mehr fest das Leute zum einen nur noch Konsumieren wollen ohne nachzudenken aber auch sehr schnell dazu tendieren auf den sogenannten Second Screen zu wechseln und darauf etwas ganz anderes zu machen.

Irgendwo hatte ich auch den Vergleich gelesen, oder in einer Doku gesehen, dass diese Sequenz wie ein Bombenhagel im 2.Weltkrieg zu sehen war, wenn die Leute in den Bunkern waren und nur den Lärm und die Einschläge gehört haben und dabei hofften, dass man unbeschadet bleibt. Ich fand dies sehr stimmig!
Ja genau das passt absolut. Muss dann wohl in einer Doku gewesen sein die ich noch nicht gesehen habe, vielleicht im Bonusmaterial zu einem anderen Film. Aber der Vergleich passt perfekt. Während einer Bombadierung verschanzt man sich ja auch und schaut nicht raus was gerade passiert, man bekommt die Umgebung nur akkustisch mit und sieht das Feld der Verwüstung erst nachdem der Angriff vorbei ist. Tatsächlich ist man danach in der gleichen Stimmung als Mitch raus geht und man die ganzen Vögel sieht.

Da habe ich auch nur noch gestaunt. Auch die Erklärung aus wievielen Bildern die letzte Sequenz entstanden ist, ist einfach nur atemberaubend. Was für eine Montage :eek:
Da saß ich auch einfach nur mit offenem Mund da. Auch weil man, leider bedingt durch die Möglichkeiten moderner CGI, da zu verwöhnt ist und sich über sowas auch keine Gedanken mehr machen muss. Ein heutiger Filmemacher würde dann in der Postproduktion nur gefragt wieviele Vögel zu sehen sein sollten und im schlimmsten Fall würden halt noch welche dazu generiert, wenn im ersten Entwurf es noch zu wenige wären. Aber alleine da Hitchcock ja auch richtige Vögel verwenden wollte und er dadurch auch Auflagen bekam wieviele er max. in einer Szene zeigen durfte, musste er hier ja kreative werden und hat dadurch aber auch so eine wundervolle und zugleich appokalyptische Endzeitstimmung erschaffen, die wirklich auch heute noch absoluten Refferenzcharakter für mich hat!

Da sagst du was! Genau diese Realität war der Wahnsinn. Keine Wissenschaft, keine Erklärungen, keine Retter. Den absoluten Oberhammer finde ich allerdings, das Hitchcock hier ganz bewusst auf etwas verzichtet hat, was in allen anderen Filmen zu sehen war: The End
Er hat es einfach weggelassen, da es keins gab. Wir wissen nur, dass sie aus dem Haus rauskamen. Ob sie überlebt haben, wissen wir nicht. Ob die Angriffe aufhörten, wissen wir nicht.
Das ist mir tatäschlich auch erst durch meine aktuelle Sichtung so bewusst geworden. Mit einer anderen Radiodurchsage oder einer vogelfreien Endszene hätte er ein anderes Gefühl vermitteln können getreu dem Motto "sie haben es überlebt und es ist vorbei" aber das wollte er nicht. Im Grunde, wenn man das Ganze mal weiterspinnt, könnte dies auch nur der Anfang vom Ende gewesen sein und die Vogelangriffe hätten Weltweit sich ausbreiten können und die moderne zivilisierte Welt zerstören können, mal ganz apokalyptisch gesprochen. Soweit wollte Hitchcock natürlich nicht gehen, aber das Ende lässt genau diese ungewisse Zukunft offen.

Und diese Radioszene wird kaum jemand verfolgt haben. Das Offene ist an dem Film so einfach wie genial. Mit einer Erklärung oder einem echten Ende, hätte er die Wirkung zerstört.
Genauso ist es! Es wäre ein leichtes gewesen, wie oben beschrieben, hier mit wenig aufwand ein Happy End zu machen, aber das wollte Hitchcock nicht. Von daher für mich rückblickend das radikalste Ende was er gemacht hat, besonders wenn man sich dann wieder den RomCom Anfang vor Augen hält, wie harmlos und seicht der Film gestartet ist.
 
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