1.) Mir waren Tonys Affären zu übertrieben. Die Serie ist (mit ein paar Ausnahmen die die schwache Arbeit der Polizei betreffen) sehr realistisch, Tonys Affären ganz und garnicht. Tony ist ein 40-jähriger Fettsack mit Halbglatze. Nicht gerade der Typ in den sich junge bildhübsche Frauen verlieben. Das sich manche Frauen von Alphamännchen stark angezogen fühlen ist natürlich klar, aber bei Sopranos wird so getan als seien das ausnahmslos alle. Wenn wenigstens versucht würde glaubhauft zu erklären warum diese Frauen auf ihn abfahren, aber es läuft ja eher so dass sie ihn kennenlernen und sich auf den ersten Blick unsterblich in ihn verlieben...ach ja
2.) Das Thema Geld ist unrealistisch. In Staffel 3 bekommt man einen Überblick darüber wie viel Geld ein Captain wöchentlich verdienen müsste. Paulie verlangt von Chris 6.000$ pro Woche (minimum). Wenn man mal davon ausgeht dass an Paulie 5 Personen abdrücken bekommt er alleine dadurch 30.000$ pro Woche. Hinzu kommt das was er selbst "verdient". Natürlich muss er davon einiges an Tony abgeben, aber wenn man sich sein schäbiges Auto und seine schäbige Wohnung ansieht fällt es recht schwer zu verstehen wieso die Kosten für die Unterbringung seiner Mutter für ihn ein Problem darstellen sollten.
Für Tony gilt das noch extremer. Tony müsste im Geld nur so schwimmen.
Johnny Sack, als Unterboss einer New Yorker Familie, müsste es genauso ergehen. Naja er müsste zumindest genug Geld verdienen um sich so eine Villa in Jersey leisten zu können ohne das seine Freunde sich darüber hinter vor gehaltener Hand wundern.
Es ist wohl eher so dass man das Thema Geld braucht um immer wieder mal für Unruhe zu sorgen...und es deshalb mit der inneren Logik nicht allzu genau nimmt.
3.) Die Staatsgewalt ist etwas zu zahnlos
Bei Morden wird prinzipiell ignoriert dass man Fingerabdrücke und DNA-Spuren hinterlässt. Darüber hinaus bewegen sich die Herren etwas zu sorglos in der Öffentlichkeit. Da fährt schonmal einer mit seinem Privatauto zu einem Restaurant, schießt einem in den Kopf und fährt dann nach Hause als sei nichts gewesen. Ich habe 3 Jahre in New York gelebt...das Verbrechen bleibt da strikt in den Elendsvierteln. In normalen Wohnvierteln bekommt man da absolut nichts von mit.
Das sind ziemliche Spitzfindigkeiten, ich weiß
Wie gesagt. Ich hab es gerne geschaut und ich mag Mafiageschichten.