AW: Der Hobbit
Eine richtige Kurzkritik sollte das eigentlich nicht sein, deswegen hab ich das nur in den HdR-Thread gepflanzt, das möchte ich hier nochmal feststellen.
Zu dem "Avatar"-Vergleich muss ich an dieser Stelle nochmal betonen, dass "Avatar" für mich eben alles andere als ein Meisterwerk ist, gerade weil die Geschichte zu platt ist. Und der Unterschied zwischen der Plattheit von "Avatar" und der Einfachheit vom "Hobbit" ist ziemlich groß, denn der Hobbit wirkt harmonisch und voller Seele, während bei "Avatar" der Spagat zwischen Technik und Storytelling zu offensichtlich ist und das abgenudelte Drehbuch zu offensichtlich im Raum steht.
Ein Kinderfilm ist es aller abgerissenen Köpfe zum Trotz (solche gibts schließlich auch in Grimms Märchen), da möchte ich der wilden 13 widersprechen, denn es fehlt das Naturalistische, Schmutzige der Herr-der-Ringe-Trilogie vollständig. Die gleiche Welt wird gezeigt, aber schon die Farben entlarven es als Märchenerzählung, die Orks sind nicht so widerlich, sondern ähneln eher Fabelwesen, darüber hinaus natürlich der immerzu präsente Humor. Dass die Brücke zur Originaltrilogie irgendwie geschlagen werden muss, ist ja klar, deswegen auch die dunklen Schatten überall, die das Ganze aber eben auch für Erwachsene goutierbar machen.
Ach so, zur Technik ist zu sagen: Nette Spielerei, die erstaunlicherweise ausgerechnet bei den späteren CGI-Orgien ein paar Stärken ausspielt, die ich nicht erwartet hätte, aber unter dem Strich ist es eine klare Entfernung vom Kinoerlebnis, wie es ursprünglich gemeint war, und deswegen nicht erstrebenswert. Ich will nicht das Gefühl haben, mit am Set gestanden zu haben, ich will das Gefühl haben, einen Blick auf eine Welt zu erhaschen, den ich im normalen Leben nicht bekomme, und hier scheitert 48fps auf ganzer Linie, denn es negiert die angenehme Distanz, die man zum Filmgeschehen aufbaut und die dafür sorgt, dass man die Ereignisse als unerreichbar wahrnimmt und sie deswegen mystifiziert. Sprich: Das Kino verliert seine Magie.
