Ich habe mir die Trilogie in der Kinofassung mal wieder angeschaut. Trotz ihrer Schwächen gehört diese Trilogie zu den besseren Fantasy-Produktionen der letzten Jahre.
Den ersten Teil würde ich nach der erneuten Sichtung als den schwächsten Teil der Reihe ansehen. Zwar hat der Film noch den größten Retro-Touch durch das Auenland-Set, den Opener mit Frodo und dem alten Bilbo und natürlich Bruchtal, aber gleichzeitig ist der Film verdammt langatmig. Genaugenommen sind es die Szenen, die sehr stark Tolkiens Romanvorlage entsprechen, die imo den Filmfluss stark ausbremsen.
Dazu sind imo die Actionszenen wie z. B. im Goblin-Lager zu langatmig.
Auch der Score von Howard Shore kommt hier noch nicht wirklich zum tragen, da Shore hier noch zu stark alte Themen wiederholt. Allerdings habe ich nicht verstanden warum das Nazgul-Thema für die Szene zwischen Thorin und Azog verwendet wird.
Der zweite Film finde ich jetzt besser als damals im Kino. Er fühlt sich auch nicht so langgezogen an wie der Vorgänger. Dafür fand ich diese Kili-Tauriel-Lovestory ziemlich doof.
Sehr gut fand ich dafür, dass die Autoren die Seestadt und Bard gegenüber der Vorlage ausgebaut haben.
Smaug sieht auch großartig aus und Howard Shores Musik kann hier endlich neuen Themen erstellen.
Der Cliffhanger hat mir allerdings nicht wirklich gefallen. Ich vermute, es wurde ein Cliffhanger gemacht um den Angriff auf die Seestadt nicht auch noch fertigstellen zu müssen. Im Making-Of der Extended Cuts wurde ziemlich deutlich, dass Jackson bis zur Deadline und darüber hinaus an den letzten Szenen gearbeitet hat.
Generell fand ich die Tauriel-Legolas-Szenen nicht so gelungen. Vor allem wenn der gefangene Ork damit angibt, dass er einen der Zwerge mit einem Morgul-Pfeil getroffen hat, fühlt sich das für mich nach schlechter Schreibe an.
Die schlechteste Szene war für mich die Fässer-Szene. Neben der Over-the-Top-Action hat mich auch die imo zu künstliche Optik gestört.
Der dritte Film fand ich von der Reihe am besten. Zum einem weil er kurzweiliger ist als die Vorgänger, sondern weil mir der Part um den unausweichlichen Krieg zwischen Zwergen, Elben und Menschen gut gefiel.
Enttäuscht war ich dagegen von der Auflösung des Dol-Guldur-Handlung. Imo sieht es ziemlich albern aus, wenn Saruman und Elrond gegen schlecht getrickste Nazgul kämpfen. Und wenn Galadriel zur Wasserleiche mutiert und tiefer Stimme spricht, wird der Film unfreiwillig komisch. Dazu stellt sich mir die Frage, warum man nur wegen dem bißchen Handlung, aus der Reihe eine Trilogie machen musste.
Schlimm fand ich auch die Figur Alfrid. Im zweiten Teil war er als Gesprächspartner vom Bürgermeister ganz praktisch, aber danach ist die Figur eigentlich sinnlos.
Die titelgebene Schlacht ist ganz nett anzusehen, aber kein Vergleich zu denen in "Herr der Ringe".
Das Ende fand ich etwas schwach. Imo wäre ein Epilog vielleicht hilfreich gewesen, der zumindest die Geschichte der Figuren abschließt, die man in "Der Herr der Ringe" nicht mehr sieht wie z. B. Tauriel.
Das von Billy Boyd gesungene Lied "The last Goodbye" fand ich aber sehr schön.
Generelles zu der Trilogie:
Wieso haben die Macher die 13 Zwerge aus dem Buch übernommen? Schon im Buch hatte der Großteil der Zwerge außer Thorin und der dicke Bombur nichts an sich wegen dem man sie hätte unterscheiden können.
Am Ende kann man sich bei den Filmen nur an ein paar mit Namen erinnern. Was aber die anderen genau im Film gemacht haben, ist schnell wieder vergessen.
Die Rolle von Beorn war wohl ursprünglich größer gewesen zu sein. Zumindest fühlt es sich so an, nachdem man ihm einen tragischen Background als ehemaligen Gefangenen von Azog und letzten seiner Art gegeben hat. In den Filmen ist seine Rolle aber nie besonders groß. Allerding wurde von Lego ein Set veröffentlicht, wo Beorn in Dol Guldur als Gefangener ist.
Radagast der Braune war imo nervig. Warum Jackson es so toll fand ihn als Witzfigur mit Kanninschen-Schlitten zu zeigen verstehe ich nicht.
Insgesamt gehören die Filme trotzdem zu den besseren Fantasy-Produktionen der letzten Jahre.