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stanleydobson
Guest
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Wenn was anderes gewinnt, ist doch egal
Interessanterweise sind es allerdings genau diese unkonventionellen Methoden eines Nick Conklin, die nötig sind um mit einem Kriminellen wie Sato fertig zu werden. Dieser ist nämlich im übertragenen Sinne ebenso wie Nick ein Gaijin. Während es bei Nick mehr die Abstammung und seine Art des sprichwörtlichen "Elephanten im Porzellanladen" ist, ist es bei Sato der mangelnde Respekt vor den alten Traditionen und Werten. Dies wird insbesondere durch ein Gespräch von Nick mit dem alternden Japaner Sugai deutlich, dieser erzählt davon wie seine Heimatstadt durch den Angriff der Amerikaner vernichtet wurde, schwarzer Regen vom Himmel fiel und damit einhergehend die Japanische Kultur vergiftet wurde.
Imho zeigt Scott hier aber auch die Doppelmoral von Sugai. Immerhin bedient sich dieser Conklin um Sato loszuwerden und dabei eine saubere Weste zu behalten. Er identifiziert die "Werte" der Yakuza damit sehr gut als bloße Show.
Es ist ein Neo Noir, den ich einfach liebe, obwohl ich bei den ersten Sichtungen noch gar keinen Plan hatte vom Film Noir. Dank diesem Forum bin ich heute aber schlauer und die typischen Merkmale eines Noirs sind nun für mich offensichtlich. Die von dir erkannte Femme Fatale, deren Rolle hier aber leider etwas eindimensinal bleibt. Vor allem Nick ist der typische unmoralische Antiheld, der insbesondere nach Charlies Tod als Einzelgänger seinen Kampf gegen die Unterwelt bestreiten muss. Die Kamera mit den düsteren Bilderen tut ein übriges. Hab' mir zwischendurch mal den Spaß erlaubt, die Farbe rauszudrehen. Je nach Szene fast noch beeindruckender als mit.Insgesamt ein guter Cop-Thriller, der meiner Meinung nach sogar ein paar Noir-Elemente beinhaltet. Kate Capshaw als Femme fatal, die immer dann in Erscheinung tritt, wenn der Film eine entscheidende Wendung nimmt.
Genau das ist die Stärke von Black Rain auch wenn die Story im Grunde gar nicht so originell ist. Der niemals wertende Kultur-Clash, die Schauspieler, die allesamt ihre Rollen glaubwürdig verkörpern, die oben erwähnten Verbeugungen an verschiedenen Genres (ja, Action ist auch ein wenig dabei ) und nicht zuletzt der Regie von Ridley-San, der es schafft, das man komplett in den Film eintaucht, machen einfach nur Spaß beim Zusehen. Alleine schon die ersten knapp 7 Minuten finde ich daher klasse, denn sie gehören alleine der Vorstellung von Nick, ohne das ein anderer der Hauptprotagonisten auftaucht. Ein Bulle, der an illegalen Motorradrennen teilnimmt, das hat doch nun was. Und wer so was macht, dem traut man auch andere Sachen zu. Trotzdem ist man auf seiner Seite. Ebenfalls genial finde ich die Szenen bis zur Hinrichtung von Charlie. Das geht einem wirklich echt nahe, weil man ihn ja kurz zuvor in der Bar erst so richtig ins Herz geschlossen hat. So kann man Nicks Schmerz absolut nachvollziehen. Dies ist immer das erste, was mir sofort einfällt, wenn ich an diesen Film erinnert werde.Der Film schöpft seine Kraft aus der sagenhaften Atmosphäre und der Barriere zwischen Ost und West. So wird der als Kindermädchen abgestellte, streng konservative Matsomoto regelmäßig von Nick in seiner typisch ruppigen Art überfahren. Generell ticken die Uhren in Japan ganz andes, dort ist namlich überhaupt kein Platz für Einzelgänger die sich über die Vorschriften hinwegsetzen. Und Integration wird bei Conklin ganz und gar nicht groß geschrieben. Ganz anders wie der absolut sympathisch aufteretende extrovertierte Charlie, gespielt von Andy Garcia.
Tja, die Amis haben den Japanern den ganzen schönen Ehrenkodex versaut. Als Rache haben diese dann u.a. die US-Autoindustrie fast ad acta gelegt.Interessanterweise sind es allerdings genau diese unkonventionellen Methoden eines Nick Conklin, die nötig sind um mit einem Kriminellen wie Sato fertig zu werden.
Einzig der Darsteller des Sato fällt hier etwas aus dem Rahmen.
Wieso, der spielt doch das Ar...loch richtig überzeugend. Da passt das leichte Overacting recht gut.
Ich habe ihm den arroganten Emporkömmling, der sich nicht an traditionelle Werte halten will, schon abgenommen. Das Yusaku Matsuda nicht an Douglas und Co. rankommt, kann ich deswegen locker verschmerzen.Meiner Meinung nach erreicht der nie die Qualität des restlichen Casts und wirkt für mich auch absolut unpassend besetzt.
Liegt vielleicht daran, das er kurz nach den Dreharbeiten an Blasenkrebs verstorben ist. Der Mann hatte Schmerzen... *räusper*Mehr als seinen schiefen Grinser bringt der nicht rüber.
Ich habe ihm den arroganten Emporkömmling, der sich nicht an traditionelle Werte halten will, schon abgenommen. Das Yusaku Matsuda nicht an Douglas und Co. rankommt, kann ich deswegen locker verschmerzen.
Liegt vielleicht daran, das er kurz nach den Dreharbeiten an Blasenkrebs verstorben ist. Der Mann hatte Schmerzen... *räusper*
OK, das wusste ich nicht. Trotzdem finde ich ihn nicht ideal besetzt. Natürlich hat man ihm die Rolle abgenommen, aber er war halt auch furchtbar stereotyp. 10 Jahre später gedreht hätte er wohl noch Blau gefärbte Haare gehabt.