AW: Zuletzt gesehen
Soylent Green
dürfte den Film das letzte mal in meiner Jugend gesehen haben. Dennoch hatte sich die Szene(n), in der das Geheimnis entdeckt wurde und ganz besonders die "Sterbehilfe" festgebrannt. Vor gut 30 Jahren wurde eine Zukunftsvision geschaffen, die heute leider in weiten Teilen realität geworden ist. Der Film zeigt in teils unter die Haut gehenden Bildern die Problematiken der Überbevölkerung sowie Armut/Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelknappheit. Die Reichen führen noch ein halbwegs annehmbares Leben mit ausreichend Nahrung sowie Strom und fließenden Wasser und übernehmen beim Wohnungswechsel das "Inventar", welches sich als Frauen darstellt, die dem neuen Besitzer stets für allerlei Dinge zur Verfügung stehen, während die Armen auf den Straßen und Hausfluren derjenigen leben, die sich noch eine "Wohnung" leisten können. Menschenrechte bzw. Menschenwürde existiert nicht mehr, was z. B. sehr eindrucksvoll in der "Aufstands-Szene" gezeigt wurde, in der die Aufständischen einfach wie Vieh zusammengekehrt und abtransportiert werden. Während z. B. in Futurama die Selbsmordzellen zum wegschreien komisch sind, gibt es in diesem Film auch solche "Einrichtungen", in denen die Menschen, die nicht mehr wollen, in den Tod begleitet werden, indem man ihnen bei einer angenehmen Atmosphäre die längst vergangenen Schönheiten unseres Planeten vorspielt. Diese Szene, in der der alte, gebildete, einstmals hochangesehene Mann den Weg des Todes aus der trüben Welt wählt, ist die einzige Szenen, die eine gewisse Schönheit ausstrahlt. Dies wird noch durch die musikalische Unterstützung verstärkt. Bis man sich dann unmittelbar danach in der äußerst düsteren Atmosphäre des Films wiederfindet. Ein verdammt düsterer Film, der noch lange nachwirken wird.
4,5/5