"You fucking, fucking, fucking... RICH PEOPLE!"
"Seneca"
Seneca, römischer Senator, Philosoph und Mentor Kaiser Neros, weiß einfach nicht, wann er mal die Klappe halten sollte. Entsprechend ist Nero irgendwann so von ihm angenervt, daß er kurzerhand dessen Exekution anordnet, ihm aber die Wahl lässt:
"Entweder übernimmt das ein wackerer Soldat (dann wird es hässlich), oder du schreitest von eigener Hand aus dem Leben. Und zwar bis morgen."
Eigenwillige Groteske von Robert Schwentke. Dessen eigenes Versprechen
„Buñuels Dinnerparty, die niemals endet!“
ist zwar ein zu hoch gestecktes Ziel, aber interessant ist das Ergebnis allemal, besonders natürlich wegen John Malkovich, der eine großartige Leistung als Seneca liefert, und weil das Spiel mit den Anachronismen (Sonnenbrillen, E-Lyras, Graffiti von Panzern usw.) ein wenig an Alex Cox' "Walker" erinnert. Tolle, minimalistische Kulissen, absurde Gewalteinlagen, teils zum Brüllen komisch (die Selbstmordversuche
) und in Nebenrollen prominent besetzt: Geraldine Chaplin, Mary-Louise Parker und Julian Sands in seiner letzten Rolle.
Die Synchro ist übel, weshalb ich rasch zum O-Ton wechselte und mich fragte, wie man einen solchen Film eigentlich mit einer derartigen Porno-Synchro verschandeln kann, bis ich des Rätsels Lösung fand: die überwiegend deutschen Schauspieler synchronisieren sich selbst, was grundsätzlich niemals eine gute Idee ist.