Und ich schrieb am 14. Mai noch
Was wurde es also?
Natürlich MCU-Scheiß.
Im Kino gesichtet:
"Guardians of the Galaxy Vol. 3"
Das Positive zuerst: die Rückblenden um den Mausbiber Gucky... äh... den Igelfrettchenwaschbären Rocket waren gut. Also richtig, richtig gut. Spannend, emotional (die Gang um seine Frankenstein-Kumpels wuchs einem, also mir, praktisch sofort ans Herz), auch lustig und technisch toll umgesetzt. Es ist schon irre, wie gut CGI aussehen kann, wenn vernünftig eingesetzt.
Leider will dann der Rest des wieder einmal viel zu langen Filmes überhaupt nicht zu diesen Szenen passen: laut, schrill, blöde Sprüche, bis ins Endlose ausgewalzte Gags, die sich ständig wiederholen, der obligatorische CGI-Bumm-Knall-Peng-Bombast, den man mittlerweile in- und auswendig kennt. Und, sorry, eine gar nicht mal so gute Musikauswahl. Damit konnte ja vor allem Teil 1 seinerzeit punkten. Der Bösewicht, ein Aushilfsfrankenstein, beginnt gut und bedrohlich, wird aber schnell zur üblichen Schurkenlachnummer. Sein Gequatsche und cholerisches Gekreische ging mir irgendwann nur noch auf die Miwongs. Dabei war er am Anfang mit seiner ruhigen, beherrschten Art herrlich unangenehm. Man nehme mal Al Pacino aus den ersten beiden "Paten"-Filmen und vergleiche ihn mit der Witzfigur, die er heute meist verkörpert. Dasselbe passiert mit dem Evolutionär in diesem Film, in rund zweieinhalb Stunden.
Überraschungen gibt es eigentlich keine. "Guardians 3" spult sein Programm nach Schema F Punkt für Punkt ab. Sly schaut vorbei (diesmal Bernd Egger als Stimme und nicht mehr Jürgen Prochnow, was mich mal vermuten lässt, daß Egger nun Danneberg großflächig übernimmt), ein Bläuling gibt ein nettes Cameo, und im Nachspann sieht man ein paar hübsche Fotos aus den Vorgängern. Dranbleiben lohnt sich übrigens. Die Szene nach den Credits ist
episch. James Gunn übernimmt ja nun die Großbaustelle DC. Wenn er alles so macht, wie in dieser Szene, bin ich beruhigt.
Immerhin war die Gesellschaft nett. Bis auf die beiden jugendlichen Arschmaden linksaußen, die den ganzen Film über lautstark aus ihren Chipstüten mampften, mit den Handys spielten und sich in Zimmerlautstärke unterhielten. Nun, ich tröste mich mit dem Gedanken, daß deren Erzeuger sich jeden Tag darüber ärgern, nicht doch besser abgetrieben zu haben (ok, der war böse).
Ach ja, korrigiert mich, wenn ich irre, aber so
richtige Begeisterungsstürme löste "Guardians 3" bei meinen Companions auch nicht aus, oder?
Edit: einmal musste ich tatsächlich richtig abfeiern. Als man irgendwann auf der Gegen-Erde landet, steht doch dort in einer Garageneinfahrt tatsächlich ein Wartburg rum.
Gestern, nach erfolgreich praktizierter Heimkehr, landete als Absacker, bevor ich dann todmüde ins Bett fiel, noch im Player:
"Enys Men"
Wow. Der muss erstmal sacken.