"Remember, remember the fifth of November."
"V wie Vendetta" (via ama prime)
Den hab ich bislang nur ein einziges Mal bei Heimkino-VÖ gesehen und fand ihn, gelinde gesagt, etwas unterwältigend. Doch 17 Jahre intensives, autodidaktes Filmstudium haben meinen großartigen Geschmack dann doch deutlicher geprägt, als ich angenommen hätte. Mir hat sich bei gestriger Sichtung zwar kein neu entdecktes Meisterwerk erschlossen, doch ein grundsolider/leicht überdurchschnittlicher Film mit einigen sehr interessanten Aspekten und Denkanstößen, beunruhigenden Parallelen zur unseren aktuellen Gesellschaft und einer ganzen Riege an großartigen Darstellern (John Hurt, der hier den Anti-Winston-Smith gibt, ist gigantisch, auch wenn er fast nur auf Bildschirmen erscheint). Selbst Fr. Portman hat sich damals noch Mühe gegeben bzw. überhaupt grundlegende Signale gesendet, irgendwann mal eine richtige Schauspielerin sein zu wollen bzw. gewesen zu sein (kommt auf den zeitlichen Blickwinkel an). Was Elrond da maskiert an Leinwandpräsenz mit sich bringt und nur durch Körpersprache übermittelt, davon können manch hochbezahlte Akteur-Nulpen der Gegenwart nur träumen. Die Dialoge sind umständlich und reichlich, doch gleiten sie niemals ins Geschwafel ab (davon können die untalentierten Holzhammer-Drehbuchsklaven der heutigen Zeit nicht nur was lernen, nein, sie sollten augenblicklich ihre Federn niederlegen und sich voller Scham in die nächste Höhle verziehen und erst wieder aus dieser hervorkommen, wenn sie etwas von ihrem Metier verstehen - oh Mann, wie sehr hasse ich die aktuelle Filmlandschaft
).
Fazit: eine kleine Revolution von Zeit zu Zeit ist eine gute Sache.
Edit: Vielleicht gebe ich "From Hell" auch nochmal eine Chance, der hat mich seinerzeit ähnlich kalt gelassen.