"Every sixteen hours I must turn into a liquid." - "I can swim."
"Star Trek: Deep Space Nine" (S1)
Ja, die erste Staffel meiner liebsten Serie ist noch nicht so ausgefeilt, wie es die Show ab ca. S3 dann ist. Im allgemeinen wird sie deshalb als schwach angesehen, was ich nach der x-ten Sichtung wieder einmal nicht bestätigen kann. S1 führt die Charaktere hervorragend ein und belässt ihnen dennoch viel Spielraum, sich in den folgenden Jahren noch entwickeln zu können.
Mit der Eps. "Battle Lines" bekommt man ein Brett serviert, das schon hier zeigt, wie düster "Star Trek" sein kann (und damit meine ich nicht beschissene Ausleuchtung, sondern Inhalte). "Progress" geht einmal mehr der Frage nach, ob das Wohl eines einzelnen schwerer wiegt als das Wohl vieler (und beantwortet die Frage "Trek"-untypisch mit Nein). Wir lernen Gul Dukat und Garak kennen, die komplexesten Schurken im Franchise (ok, Garak rehabilitiert sich) und haben mit "Duet" die Über-Episode schlechthin. Nicht auf diese Serie bezogen, sondern auf so ziemlich alles, was "Star Trek" im Laufe der Jahrzehnte hervorgebracht hat.
Q schaut vorbei (darauf hätte ich persönlich aber auch verzichten können), auch Mrs. Troi gibt sich die Ehre und sorgt ausnahmsweise nur am Anfang für Gelächter (oben angeführtes Zitat ist aus ihrer Episode und ist im Nachhinein nicht so lustig, wie es klingt, da diese Ansage ein sehr emotionales Ende nimmt). Und endlich finden die Ferengi ihren wohlverdienten Platz, nachdem TNG es nicht geschafft hat, sie dem Zuschauer nahezubringen; zum Glück hat man ihr ursprüngliches Konzept in "DS9" völlig verworfen.
Zu bemängeln habe ich Dax, mit der die Autoren erst in S4 wirklich etwas anzufangen wissen und einige der Darstellerleistungen; allen voran Avery Brooks, der manchmal etwas arg steif ist und vor allem zu Beginn ganz offensichtlich nach den Markierungen schaut, an denen er sich positionieren muss, damit der Kameramann zufrieden ist. Da haben aber auch die entsprechenden Regisseure offenbar gepennt, oder es war einfach keine Zeit mehr (oder Geld), die Szenen nochmal zu drehen.
Doch, ich mag auch die erste "DS9"-Staffel (ok, "Move along home" ist echter Bodensatz, aber immerhin für ein paar Lacher gut) und freue mich auf sechs weitere Seasons voller Freud & Leid, Drama & Humor, Emotionen und viel, viel Spaß. Und Action. Denn da wird es noch
gewaltig krachen.