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Die Päpstin
Grausam schlecht, was Sönke Wortmann da verbrochen hat. Hatte ich schon aufgrund der literarischen Vorlage nichts Großes erwartet, so wurde meine Hoffnung auf einen halbwegs interessanten Pseudo-Historienfilm derbe zerschlagen. Hölzern agierende Darsteller schleifen ihre 08/15-Charaktere durch eine elend langweilige, strunzdumme Geschichte. Eine TV-Soap, angereichert mit pseudophilosophischem Kirchengequatsche und einer Extraportion Holzhammerfeminismus, dass einem die Tonsur zu Berge steht. Dazu gibt "Herr der Ringe"-Faramir den Ritter ohne Fehl und Tadel und weckt immerhin die Hoffnung, dass gleich Gollum um die Ecke kommt und dem Regisseur einen feuchten Fisch ins Gesicht klatscht. Was zum Leidwesen des angeödeten Zuschauers aber nicht passiert. Einzige Lichtblicke sind zum Teil gelungene Schauplätze und John Goodman, der seine Papstrolle für eine Comedyeinlage zu nutzen weiß. Bißchen wenig für eine 22 Millionen Euro-Produktion, die leider so ziemlich jedes Negativklischee über den deutschen Film bedient.
3/10 Punkte