Der Untergang der Titanic
Bei dieser Verfilmung merkt man natürlich schon recht bald das sie aus Hollywood stammt. Die Titanic selbst bietet nämlich nur das Gewand, in dem die Probleme einer Familie gezeigt werden. Natürlich spielt der Untergang auch hier eine gewichtige Rolle, aber erst im letzten Drittel. Die Eisbergwarnungen sind zwar erwähnt, aber besitzen eine untergeordnete Rolle. Die "Californian" wird gar nicht genannt und auch einige der Legenden sind eher "untergebracht" worden, als das sie wirklich eine Rolle gespielt hätten. Die Kapelle wurde eben schnell mal eingestreut und auch die fehlenden Rettungsboote sind nur beiläufig erwähnt.
Trotzdem funktioniert der Film hervorragend. Das liegt an der einfühlsamen Szenerie um die Familie Sturges, der hier der größte Raum spendiert wurde. Das liegt zum Einen an der Konstellation innerhalb der Familie und auch an den Darstellern. Clifton Webb sehe ich einfach unheimlich gerne und Barbara Stanwyck bildet da natürlich keine Ausnahme. Sie verkörpern das Paar phänomenal, so das man den bevorstehenden Untergang auch schon bald in den Hintergrund drängt. Vor und auf der Leinwand.
Trotzdem ist der Untergang absolut sehenswert inszeniert und Regisseur Jean Negulesco liefert eindringliches Emotionskino ab. Natürlich sind da ein paar historische Fehler, aber die meisten davon konnten auch erst weit nach dem Erscheinungsjahr des Films geklärt werden. Trotzdem hätte dem Film eine längere Spieldauer nicht geschadet, um der wirklichen Geschichte noch etwas mehr Platz einzuräumen.