The Quatermass Experiment

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Schock:


#02 08.05.2023 deadlyfriend

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Feinde aus dem Nichts:

#03 09.05.2023 deadlyfriend

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Das grüne Blut der Dämonen:

#04 10.05.2023 deadlyfriend
 
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Schock

1953 produzierte die britische BBC eine Science fiction Serie mit dem Titel „The Quatermass Experiment“. Eine Besonderheit lag darin, dass die Serie live, zusammen mit bereits vorbereitetem Material, ausgestrahlt wurde. Die BBC selbst befand das Projekt zwar selbst äußerst seltsam und sie waren nicht wirklich von einem Erfolg überzeugt, aber es entwickelte sich zu einem Straßenfeger. Leider gibt es von der 6-teiligen Serie nur die ersten beiden Folgen auf einem Bildträger, da der Rest damals nicht aufgezeichnet wurde. Durch den großen Erfolg gab es aber bereits wenige Jahre später 2 Nachfolgeserien, die sich ebenfalls um den Professor Quatermass drehten. Hammer films sah diesen Erfolg ebenfalls. Da man vorher bereits Radiosendungen der BBC als Kinofilm auf die Leinwand brachte, versuchte man sich nun an diesem Stoff. Als Regisseur verpflichte man Val Guest, der einige Jahre später mit „Der Tag, an dem die Erde Feuer fing“ einen weiteren Erfolg im Genre verbuchen konnte.


Eine Rakete mit einer 3-köpfigen Besatzung wird vom Team des Wissenschaftlers Quatermass erfolgreich in die Umlaufbahn gesendet. Allerdings gibt es bei der Rückkehr erhebliche Schwierigkeiten, weshalb es zu einer Bruchlandung kommt. Damit nicht genug. An Bord befindet sich nur noch ein einziges Besatzungsmitglied. Die anderen Beiden sind verschwunden, obwohl die Rakete nachweislich zu keiner Zeit geöffnet wurde. Nur die Raumanzüge sind noch vorhanden. Der überlebende Astronaut, Victor Carroon, kann dazu keine Auskunft geben und ist völlig paralysiert. Er spricht nicht und bewegt sich eher wie ein Zombie. In der Klinik bemerkt man allerdings einige Änderungen. Sein Körper beginnt sich nämlich zu verändern. Nicht nur das. Er beginnt Menschen zu töten…………

Der in schwarz-weiß gedrehte Film, der in Deutschland unter dem Namen „Schock“ veröffentlicht wurde, ist ein wunderbarer Vertreter der Science-fiction Ära der 50er Jahre und er steht seinen amerikanischen Pendants in nichts nach. Im Gegenteil! Der Film war in den USA so erfolgreich, dass er auch als Startschuss für Hammer wurde, da der Film ihnen wahnsinnig viel Aufmerksamkeit brachte. „Quatermass“ war der Türöffner, der ihnen Anfragen bescherte und die Möglichkeiten ebnete, kurze Zeit danach mit „Frankenstein“ und „Dracula“ zu Weltruhm zu gelangen. Aber nicht nur aus dieser filmhistorischen Sicht ist er interessant, denn der Film selbst ist ebenfalls klasse geworden. Die Geschichte ist absolut spannend umgesetzt und bietet somit schon sehr früh eine Art „Body-Snatcher“ Variante, auch wenn es sich erstmal nur um eine Einzelperson handelt. Trotzdem absolut schaurig gelungen und wenn man auf diese alten Sci-fi Klassiker steht, kann man nur seine helle Freude haben. An anderen Stellen wird der Film aber auch als schnarchig bezeichnet, was wahrscheinlich an 2 Dingen liegt. Einmal besitzt der Film einen etwas distanzierten Touch, wodurch er ein wenig dokumentarisch wirkt, was allerdings auch volle Absicht war. Mir persönlich gefiel dieser Stil hervorragend. Passend dazu hat man die Rolle des Professor Quatermass nicht als sympathischen Helden angelegt. Ihn interessieren an der Geschichte weniger die Menschenleben, sondern eher die wissenschaftlichen Ergebnisse. Ähnlich wurde es ja 1 Jahr später auch mit „Frankenstein“ gemacht. Wer damit nicht klar kommt, wird der Film ein wenig zu kühl erscheinen. Hier gibt es eben kein Love-Interest und niemanden, der eine Frau retten muss. Als Ausgleich komponierte dafür aber James Bernard wieder einen wunderbaren und emotionalen Score, der den Film spannend untermalt und zudem bringt auch die Kamera tolle Ergebnisse. Wundervoll ist auch das Finale in der Westminster Abbey, welches nur gar nicht in der Abbey gedreht wurde.

Als kurze Randnotiz sei hier noch zu erwähnen, dass in diesem Film bereits Jane Asher zu bewundern ist. Die spätere Lebensgefährtin von Paul McCartney war hier in einer Kinderrolle zu bewundern. Wer sich also für die Geschichte von Hammer films interessiert, hat mit „Schock“ in jedem Fall einen Pflichtfilm aber auch Sci-fi Fans dieser Ära, kommen an dem Film eigentlich nicht vorbei.
 

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Feinde aus dem Nichts

Der zweite Teil der „Quatermass Trilogie“ hat zumindest einen numerischen Eintrag in den Filmgeschichtsbüchern. Immerhin ist es der erste Film, der im Titel eine 2 zu verzeichnen hatte, da er im Original einfach nur „Quatermass 2“ hieß. Dies hatte auch einen Grund. Das Publikum war durch die Erfolge der Fernsehserie und auch des ersten Kinofilms mit dem Namen des Professors vertraut, weshalb man mit dieser Titelgebung direkt wusste, um was es sich handelt. Da der Film aber nur recht lose auf den Ereignissen des Vorgängers aufbaut, machte es zusätzlich Sinn, da man sich komplett auf die Figur des Wissenschaftlers konzentrierte. In Deutschland war dies dagegen gar nicht möglich. In der Kinosynchro des Vorgängers „Schock“ hieß der Wissenschaftler nämlich „Braun“ und nicht Quatermass. Dafür durfte er aber im Sequel seinen Namen tragen, welches in der Bundesrepublik den Titel „Feinde aus dem Nichts“ erhielt.

Die Forschungsstation von Professor Quatermass entdeckt einen seltsamen Niederschlag aus keilförmigen Gesteinsbrocken 150 km entfernt. Sofort beschließt er mit einem Mitarbeiter zusammen, sich die Stelle anzusehen. Zunächst entdecken sie dort eine geheime Militäranlage, zu der jeder Zugang blockiert ist. Dennoch finden sie einen der Steine. Dieser geht auf und verletzt den Mitarbeiter von Quatermass, der nun eine seltsame V-förmige Narbe im Gesicht trägt. Zugleich taucht äußerst unfreundliches Sicherheitspersonal auf, die den verletzten Mitarbeiter abführen. Deren Verhalten ist insgesamt äußerst seltsam. Er erinnert sich daran, dass er vor Kurzem bereits jemandem mit so einer Narbe begegnet ist. Nach einigen Erkundigungen in der Umgebung begibt er sich nach London und bemüht sich um Hilfe und auch um Zugang in die Anlage. Dieser Zugang zur streng geheimen Anlage wird ihm seltsamerweise schnellstens gewährt.

Teil 2 geht etwas andere Wege und rückt den Professor deutlich mehr in die Ecke des Helden. Insgesamt ist der Film sehr ansprechend und auch spannend gestaltet. Schließlich ist das hier ebenfalls eine Variante der „Bodysnatcher“ Filme, die 1956 durch „Die Dämonischen“ populär wurden. Allerdings hat tatsächlich niemand vom anderen abgekupfert, da beide Filme relativ gleichzeitig entstanden. Für den Film konnte man diesmal aber Drehbuchautor Nigel Kneale gewinnen, der bereits die BBC Originalserie und auch die Fortsetzung für das TV schrieb. Dies wandelte er dann mit Regisseur Val Guest zusammen in einen Kinofilm um. Allerdings war ihm Hauptdarsteller Brian Donlevy ein Dorn im Auge, den er für seine entworfene Figur „Quatermass“ für eine absolute Fehlbesetzung hielt. Zudem konnte er den Amerikaner nicht leiden. So wenig, dass er als Rechteinhaber der Figur, irgendwann Ausstrahlungen im TV und weitere Veröffentlichungen, über viele Jahre hinweg untersagte. Im Lauf der Zeit erhörte er aber den Wunsch der Fans und gab ihn frei. Eine sehr gute Entscheidung, da der Film eine Menge Spaß macht. Seien es die schönen schwarz-weiß Bilder, die Story, die Locations (für die geheime Basis erlaubte die Shell auf ihrem Gelände zu drehen) oder eben auch die Musik von James Bernard, sowie die Spezialeffekte von Les Bowie. Für den Sci-fi Fan der 50er Jahre ist der Film einfach herrlich anzusehen. Nicht zuletzt auch wegen der „Bodysnatcher“ Thematik, da man innerhalb dieser Reihe zumindest einen Mitbegründer findet.

Als Fan von Hammer braucht man ihn sowieso. Dennoch sollte man diese Filme immer im Kontext zur Entstehungszeit sehen. Einige Ideen die sich um die Zukunft drehen, sind aus heutiger sich einfach naiv, aber wer weiß wie naiv die Menschen in 70 Jahren unsere Ideen von heute finden.
 

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Das grüne Blut der Dämonen

Obwohl das Projekt bereits viel früher in der Schublade war, erfolgte die Umsetzung des dritten Teils um Professor Quatermass erst im Jahr 1967. Ein weiteres Mal konnte man Drehbuchautor Nigel Kneale gewinnen, der bereits den dritten Teil der Serie für die BBC schrieb. Auch hier veränderte er das Sujet in einen Kinofilm um und war zudem damit erfolgreich, dass man nicht mehr den amerikanischen Darsteller Brian Donlevy als Quatermass besetzte, sondern Andrew Keir, der für Hammer bereits tätig war. Unter anderem auch als Gegenspieler von Christopher Lee in „Blut für Dracula“. Dadurch dass man nun bereits über die legendäre „Hammer Optik“ verfügte, kam der Film natürlich auch in Farbe raus. Die Mischung aus den Sets von Bernard Robinson im Verbund mit der typischen Hammer Farbgestaltung, funktionierte eben auch in einem Sci-fi Film perfekt und bietet ein weiteres Mal die legendäre Wohlfühl-Horroratmosphäre der britischen Filmgesellschaft.

In der fiktiven U-Bahn-Station „Hobbs End“ mitten in London, findet man alte Schädel, die von Wissenschaftlern auf ein Alter von 5 Millionen Jahren datiert werden. Bei den weiteren Ausgrabungen findet man allerdings noch einen metallischen Gegenstand. Da man dies zuerst als einen Blindgänger aus dem 2.Weltkrieg identifiziert, zieht man das Militär hinzu. Die haben aber auch keine Ahnung, mit was genau man es hier zu tun hat und man vermutet eine unbekannte, eher experimentelle Waffe, über die keine Unterlagen existieren. Nur der zufällig hinzugezogene Professor Quatermass hat zumindest eine Vorahnung, was es damit auf sich haben könnte. Er vermutet auch, dass die alten Schädel an dieser Stelle, nicht zufällig den gleichen Fundort aufweisen.

Roy Ward Baker, ein ehemaliger Regieassistent von Alfred Hitchcock, der aber unter eigener Regie auch mit Größen wie Marilyn Monroe, Hardy Krüger und vielen anderen bereits gearbeitet hatte, führte auch des Öfteren für Hammer die Regie und lieferte hier einfach einen tollen Beitrag im Science-fiction Genre ab. Die wissenschaftliche Spannung im ersten Drittel, geht danach in fantastische Sphären über und bietet eine Mischung aus Monstern und Bodysnatchern. Das Design ist einfach wunderschön und die Spielfreude des gesamten Ensembles bereitet einfach die helle Freude. Die gesamte Geschichte ist absolut einfallsreich, wobei man immer noch nicht vergessen darf, dass man es mit Zukunftsvisionen aus den 60ern zu tun hat. Wer mit einem naiven Grundcharme nichts anfangen kann, wird hier keinen Spaß finden. Der einmal mehr dämliche deutsche Titel „ Das grüne Blut der Dämonen“ bildet somit einen wundervollen Abschluss der Quatermass-Trilogie, wobei die BBC im Jahr 1979 noch eine vierte Serie um den Professor für das TV produzierte. Für mich persönlich ist dies eine großartige Reihe, die mir sehr viel Freude bereitete.
 
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