The Hateful Eight

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.934
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
AW: The Hateful Eight

Auf der Facebook-Seite von der Lichtburg haben bereits einige Personen nach der fehlenden Intermission gefragt. Bislang habe ich noch keine Antwort von der Lichtburg finden können.

Ich habe sie jetzt noch einmal direkt angeschrieben.

Hast Du schon eine Antwort erhalten. Würde mich ja mal interessieren. Ich habe leider nicht genau auf die Uhr geschaut wie lang die Pause in der Lichtburg war und dann halt die Spielzeit des Filmes. Also werden wir das Gesamtwerk erst in der Heimkinofassung zu sehen bekommen. Schade wäre schon gewesen auch im Kino eine musikalisch unterlegte Intermission zu sehen.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: The Hateful Eight

Hast Du schon eine Antwort erhalten. Würde mich ja mal interessieren. Ich habe leider nicht genau auf die Uhr geschaut wie lang die Pause in der Lichtburg war und dann halt die Spielzeit des Filmes. Also werden wir das Gesamtwerk erst in der Heimkinofassung zu sehen bekommen. Schade wäre schon gewesen auch im Kino eine musikalisch unterlegte Intermission zu sehen.

Nein, hab noch keine Antwort bekommen. Zumindest haben sie meine Nachricht aber schon gesehen.

Ehrlich gesagt kann ich mir sehr gut vorstellen, dass „The Hateful Eight" auf Blu-ray/DVD nicht in der Langfassung erscheinen wird. Die Langfassung ist ja speziell für das 70mm-Format und daher kann es gut sein, dass Tarantino diese Fassung wirklich nur auf 70mm haben möchte. Und wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, bleibt er auch häufig dabei. Man denke nur an die vollständige Farbversion von „Kill Bill", die ist bis heute nicht außerhalb von Japan erschienen ist.
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
23.934
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
236
AW: The Hateful Eight


Ehrlich gesagt kann ich mir sehr gut vorstellen, dass „The Hateful Eight" auf Blu-ray/DVD nicht in der Langfassung erscheinen wird. Die Langfassung ist ja speziell für das 70mm-Format und daher kann es gut sein, dass Tarantino diese Fassung wirklich nur auf 70mm haben möchte. Und wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, bleibt er auch häufig dabei. Man denke nur an die vollständige Farbversion von „Kill Bill", die ist bis heute nicht außerhalb von Japan erschienen ist.

Sag sowas nicht :eek:. Ich werde nie erfahren was Morricone für eine geile Intermission komponiert hat und werde den Film nie wieder mit Overtüre zu sehen bekommen?

Ich hoffe doch sehr das die 70mm Fassung im Nachgang noch digitalisiert wird und es eine schöne große VÖ mit beiden Fassungen geben wird!
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: The Hateful Eight

Ich hoffe doch sehr das die 70mm Fassung im Nachgang noch digitalisiert wird und es eine schöne große VÖ mit beiden Fassungen geben wird!

Ich gehe nicht davon aus, dass die Fassung noch einmal extra digitalisiert werden muss. Auch wenn „The Hateful Eight" auf 70mm gedreht worden ist und im Kino als 70mm-Kopie lief, ist das Material im Schnitt und in der Postproduktion längst digitalisiert und bearbeitet worden. Der fertige Film wurde für's Kino dann nur noch einmal auf 70mm-Film kopiert, weil Filmmaterial im Kino eine andere Ästhetik hat als ein DCP.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: The Hateful Eight

Ich habe eine ausführliche Antwort von der Lichtburg bekommen. Packe sie dann mal komplett ins Zitat.

Hallo ...,

Es tut uns leid, dass Sie eine andere Erwartungshaltung bzgl. der Roadshow Fassung hatten, aber tatsächlich läuft der Film bei uns exakt genauso wie von Tarantino gewollt und unabänderlich vorgegeben:

- Filmstart mit Ouvertüre bei geöffnetem Vorhang und Standbild (Kutsche) mit Übergang zu Bewegtbild, also quasi Filmbeginn (der natürlich schon seit der Öffnung des Vorhangs und Beginn der Musik läuft…)
- Der Text „Intermission“ ist von Tarantino in den Film einkopiert, von uns also keinesfalls beeinflussbar.
Nach dem Text „Intermission“ läuft durch den Projektor 12‘ lang Schwarzfilm ohne Musik, also kein Bild oder Ton, daher ist der Vorhang zu.
- Jetzt ist die einzige Möglichkeit seitens des Kinos Einfluss zu nehmen und zwar nur auf die Länge der Pause (=Intermission)
a) Der Film (Schwarzfilm) läuft durch, die Pause ist dann genau 12‘ lang!
b) Der Schwarzfilm kann angehalten werden um die Pause um einige Minuten zu verlängern, was aber rein gar keinen Einfluss auf das von Tarantino vorbestimmte Ende des ersten Teils oder den Anfang des zweiten Teils hat!
- Wir erlauben uns, mit dem zweiten Teil erst zu beginnen, wenn alle Gäste wieder im Saal sind. Das wiederum ist bei bis zu 1.000 Besuchern in 12 Minuten nicht immer zu schaffen. Es sollten aber möglichst alle Gäste auch im weiteren Verlauf den Film so sehen, wie Tarantino es unbeeinflussbar vorgibt, denn:
- Am Ende der Pause Intermission) startet der Film ohne Bild mit der sog. „Reentrance Music“/“Pausenouvertüre“ bei geschlossenem Vorhang. Mit dem ersten Bild, also nach der ca. einminütigen „Reentrance Music“/“Pausenouvertüre“ öffnet sich der Vorhang, für das erste laufende Bild.

Im Unterschied zur digitalen Fassung hat die analoge 70 mm Fassung eine Ouvertüre am Anfang, eine Pause, eine „Reentrance Music“/„Pausenouvertüre“ am Anfang des 2. Teils und, durch teils wesentlich längere Einstellungen, 6‘ mehr Film.

Sie haben die von Tarantino vorgegebene Roadshow Fassung gesehen!

Übrigens: Intermission bedeutet nichts anderes als Unterbrechung/Pause.

Wie die Regisseure Musik platziert haben, war völlig unterschiedlich bei den großen 70 mm Klassikern. Es gab Ouvertüren, Exit Music am Ende des Films und/oder nach dem 1. Teil, durchgehende Pausenmusik (selten) und Reentrance Music, jeweils in unterschiedlichsten Längen.

Tarantinos Vorgehensweise entspricht z.B. der von Stanley Kubrick bei 2001 Odyssee im Weltraum.

Grüße
 

Sam Spade

Filmarchitekt
Teammitglied
Registriert
13 Juli 2012
Beiträge
6.020
Ort
10086 Sunset Boulevard
Filmkritiken
57
AW: The Hateful Eight

Sehr interessant die Kritiken hier zu lesen. Ich hatte eigtl. auch geplant eine zu schreiben aber damit warte ich noch, bis ich auf Bluray die Zweitsichtung hinter mir habe, denn ich glaube, dass da Wertungstechnisch nach oben hin noch was möglich ist. Die erste Sichtung vor einer Woche im Kino konnte mich leider nicht so begeistern, obwohl ich Tarantino verehre.

Zunächst das Positive:

- Die 168 Minuten vergingen wie im Flug, was schonmal eindeutig für den Film spricht.
- Die Grundidee (8 Leute in einem Haus, wovon einige ein falsches Spiel spielen) find ich spannend und wurde gut umgesetzt.
- Das alles im Grunde nur in einem Raum spielt finde ich ebenfalls gut. Ich mag es wenn Filme aus recht wenig recht viel machen. Schönes Theaterfeeling.
- Die Kamerafahrten-/einstellungen sind teilweise wieder Tarantino-Typisch grandios.
- Die Landschaftsaufnahmen inkl. Schneesturm sehen toll aus.
- Walton Googins! Den hatte ich bisher noch nie so richtig auf dem Schirm. Natürlich auch nach Django Unchained nicht. Aber von den "gehassten Acht" hat er mir am besten gefallen. Sehr cooler Charakter.

Was mir nicht/weniger gefallen hat:

- Die Dialoge. Bei Inglourious Basterds oder Django Unchained (um nur mal die letzten beiden QT-Werke zu nennen) hat mich jede Konversation gepackt und interessiert. Bei The Hateful Eight kam doch immer wieder das "Wie lange reden die jetzt noch darüber?"-Gefühl auf (v.a. am Anfang in der Kutsche). Mir ist da manches zu uninteressant und zu lang. Es fehlt das richtige Timing.
- Der Humor. Zugegeben, teilweise ist er wieder richtig gut aber manchmal auch zu vorhersehbar und zu sehr auf die Spitze getrieben.
- Die Gewalt. Ich hab generell ganz und gar nichts gegen die Brutalität, aber hier wirkt sie für mich teilweise zu erzwungen. Nach dem Motto "Ich muss das jetzt so machen, weil ich Tarantino heiße und das alle Leute von mir erwarten". Nach Django musste man halt nochmals was draufsetzen, weil es ohne anscheinend nicht mehr geht.
- Der Soundtrack. Ist zwar irgendwie schon passend, allerdings verbinde ich mit Morricone+Western doch ein wenig was anderes. Auch wenn man es hier natürlich nicht mit einem klassischen Western zu tun hat.

Nach dieser ersten Sichtung komme ich daher auf 7,5/10 Punkte. Jetzt aber noch das große Aber: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Film nach (einer) weiteren Sichtung(en) noch steigt. Gerade Inglourious Basterds bekam von mir Anfangs auch "nur" eine 8/10 und steht mittlerweile in meiner QT-Top3. Bei The Hateful Eight liebe ich das Genre, mag die Idee und die Darsteller und einige Momente sind großartig. Vllt. entwickeln sich daher die Negativpunkte doch noch zu was Positivem. Mal sehen. Ich freue mich auf jedenfall auf die Bluray.
 
Zuletzt bearbeitet:

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.311
Ort
Saarland
Filmkritiken
14
Gestern gab's bei mir die Erstsichtung. Die Eindrücke sind etwas durchwachsen, aber unter'm Strich eher positiv.

Den ersten Part empfand ich streckenweise recht öde, belanglos und langweilig. Es war nur dem Vertrauensvorschuss zu verdanken, dass ich gerade einen Tarantino-Film ansah, von dem ich noch interessante Entwicklungen erwartete, so dass ich durchgehalten habe, um den Film zu Ende zu sehen. Wenn der Film von irgend einem anderen (unbekannten) Regisseur gewesen wäre, hätte ich sicherlich abgebrochen. So zogen sich die ersten Kapitel schon arg.

Zur Mitte gab's dann nach meinem Empfinden einen regelrechten Bruch. Plötzlich gab's Erklärungen aus dem Off. Die Machart des Films änderte sich vom ruhigen (lahmen) Kammerspiel in ein Action-reicheres Szenario, bei dem es jetzt auch temporeicher zuging. Dabei gab's die Tarantino-üblichen Gewaltdarstellungen, bei denen ich mich schon frage, ob das in der gezeigten Form unbedingt sein muss. Jedenfalls machte aber dieser zweite Part, dessen Erzählweise und Handlungsentwicklung den Film insgesamt viel interessanter und dadurch auch insgesamt stimmiger.

Den Part des Tim Roth-Charakters empfand ich regelrecht als Parodie auf Christian Waltz' Darstellungen in den beiden Vorgänger-Tarantino-Filmen. Und das kam bei mir nicht gut an. Ich fand das aufgesetzt und unpassend. Auch die Darstellung des Sheriffs Mannix (Walton Goggins) sagte mir in einigen Szenen gar nicht zu. Hier kann es aber sein, dass dies der deutschen Synchronisation geschuldet ist. Und am Ende entwickelt sich dieser Charakter noch in einen starken Handlungsträger.

Der Score von Ennio Morricone gefiel mir gut. Seine Handschrift erkannte ich aber nur einmal - bei der Szene, in dem man das Pferdegespann in einer etwas längeren Studie zu Anfang des Filmes sieht. Ansonsten - insbesondere während der Titelsequenz und im zweiten Filmteil - fand ich den Soundtrack schön bedrohlich und spannungstreibend, eher zu einem Horrorfilm passend. Morricone hätte ich da allerdings nicht 'rausgehört (macht ja aber nix). Insgesamt waren diese Score-Anteile aber eher (zu) dünn gesät, da es noch einige andere Musikstücke und lange Passagen ohne jegliche Musikuntermalung gibt.

Zum 70 mm-Verfahren und zur Roadshow-Version: Da ich die Filme immer auf der Leinwand ansehe, finde ich das Breitfilmformat natürlich immer gut. Hier ist das Bild ja noch schmaler (2,76:1) als sonst üblich (2,35:1). Dabei sind die Panorama-Bilder schon fantastisch. Allerdings gab's davon leider viel zu wenig. Das meiste spielt ja in einer Hütte. Diese Bilder sind zwar auch excellent. Ob man aber dafür diese hochwertige Technik nötig hätte....? Dabei gibt's ja wohl noch weitere Außenaufnahmen, die Tarantino dem Heimkinovolk vorenthält, weil er meinte, dass dies nur auf der Kinoleinwand ordentlich 'rüberkommt. Und was ist mit dem heimischen Beamer-Nutzern? Wer den Film auf dem TV sieht, wird tatsächlich einen recht kleinen Bildanteil bekommen. Auch hätte man ruhig die Fassung mit Ouvertüre (falls es eine gab?) und Intermission auf Blu-Rat bringen können. Bei anderen überlangen Filmen gibt's das ja auch (Ben Hur, Kanonenboot am Yangtse-Kiang usw.).

Was mich auch noch störte, ist das Geschehen, um den Sohn des Generals (Bruce Dern) - kurz vor seinem Ableben. Wer den Film gesehen hat, wird wissen, was ich meine..... So etwas ähnliches gab's ja auch schon in Pulp Fiction (Vergewaltigung des Ving Rhames-Charakters). Anscheinend ist das so ein "Ding" von Tarantino - ähnlich seinem Fuß-Fetisch (den es hier allerdings nicht gibt).

Nun ja, jetzt habe ich viel gemeckert - aber, wie zum Eingang schon geschrieben - per Saldo bleibt's noch positiv:

7/10 - vielleicht gibt's bei einer Zweitsichtung sogar noch 'was drauf
 

Sam Spade

Filmarchitekt
Teammitglied
Registriert
13 Juli 2012
Beiträge
6.020
Ort
10086 Sunset Boulevard
Filmkritiken
57
Deine Meinung deckt sich mit meiner fast zu 100%. Wobei ich nun gestern die lang erwartete Zweitsichtung auf Bluray getätigt hab, und da konnte er sogar nochmal ein wenig zulegen. Dazu aber die Tage mal noch mehr.

Was mich auch noch störte, ist das Geschehen, um den Sohn des Generals (Bruce Dern) - kurz vor seinem Ableben. Wer den Film gesehen hat, wird wissen, was ich meine..... So etwas ähnliches gab's ja auch schon in Pulp Fiction (Vergewaltigung des Ving Rhames-Charakters).

Volle Zustimmung! Ich hab manchmal das Gefühl ich bin der einzige den das stört. Aber die genannte Szene in Hateful 8 finde ich auch zu sehr auf die Spitze getrieben. Die Sequenz in Pulp Fiction finde ich sogar noch abartiger, und sie nimmt mir sogar die Lust dieses Meisterwerk öfter einzulegen.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Wenn der Film von irgend einem anderen (unbekannten) Regisseur gewesen wäre, hätte ich sicherlich abgebrochen. So zogen sich die ersten Kapitel schon arg.

Wenn der Film nicht mit dem Namen Tarantino vermarktet worden wäre, hätten sich wesentlich weniger Leute für diesen Filme interessiert. Das ist für mich ein Fakt. Ich finde es erstaunlich, wie es Tarantino schafft selbst ein Mainstream-Publikum für Filmkunst zu begeistern. Ich meine damit jetzt keinen hier aus dem Forum, sondern vielmehr meine Erfahrungen mit Freunden und Bekannten, die sich sonst wenig für Film interessieren und die sich mal einen Schweiger-Film im Kino ansehen, aber mehr auch nicht. In gewisser Hinsicht ist Tarantino voll im Mainstream angekommen. Mit dem Unterschied, dass nicht er sich dem Mainstream-Geschmack angebiedert hat, sondern er zum Teil die Zuschauer für ein „Filmkunstkino" sensibilisierte.
 

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.311
Ort
Saarland
Filmkritiken
14
Volle Zustimmung! Ich hab manchmal das Gefühl ich bin der einzige den das stört. Aber die genannte Szene in Hateful 8 finde ich auch zu sehr auf die Spitze getrieben. Die Sequenz in Pulp Fiction finde ich sogar noch abartiger, und sie nimmt mir sogar die Lust dieses Meisterwerk öfter einzulegen.

Freut mich, dass ich das nicht alleine so empfinde! :truppe:
Bei der Erstsichtung von "Pulp Fiction" fand ich das auch extrem abstoßend und krank. Bis zur Zweitsichtung gingen deshalb einige Jahre ins Land.
 

Blonder

Filmgott
Registriert
23 Juni 2008
Beiträge
7.190
Ort
Wolfsburger Ecke
Filmkritiken
8
Den Part des Tim Roth-Charakters empfand ich regelrecht als Parodie auf Christian Waltz' Darstellungen in den beiden Vorgänger-Tarantino-Filmen. Und das kam bei mir nicht gut an. Ich fand das aufgesetzt und unpassend.

Absolut.
Ging mir ebenfalls so und hat mir auch nicht gefallen. Hätte nur noch gefehlt, das er eine Geschichte mit Bergen erzählt....

Auch die Darstellung des Sheriffs Mannix (Walton Goggins) sagte mir in einigen Szenen gar nicht zu. Hier kann es aber sein, dass dies der deutschen Synchronisation geschuldet ist

Ich mochte die Figur. Aber ich mag auch Walton Goggins sehr.
Hast du die Serie "Justified" gesehen? Ich finde, Goggins bringt viel von der Figur des Boyd Crowder mit ein. Dieses extrem affektierte Gerede samt Gestik. Das macht er echt gut. Aber da braucht es auch einen Sprecher, der dies vernünftig transportiert und leider hat er im Film einen anderen als in der Serie. Und dieser hat das einfach nicht so gut rübergebracht, wie der aus der Serie. Fand ich sehr sehr schade.

Zum 70 mm-Verfahren und zur Roadshow-Version: Da ich die Filme immer auf der Leinwand ansehe, finde ich das Breitfilmformat natürlich immer gut. Hier ist das Bild ja noch schmaler (2,76:1) als sonst üblich (2,35:1). Dabei sind die Panorama-Bilder schon fantastisch. Allerdings gab's davon leider viel zu wenig. Das meiste spielt ja in einer Hütte. Diese Bilder sind zwar auch excellent. Ob man aber dafür diese hochwertige Technik nötig hätte....?

Wer den Film auf dem TV sieht, wird tatsächlich einen recht kleinen Bildanteil bekommen.

Das hat sich bei mir auch negativ auf die Bewertung ausgewirkt. So ein Blödsinn aber auch...90% des Films spielen in einer Hütte, da brauche ich diesen Quatsch nicht. Gäbe es deutlich mehr Außenaufnahmen, wäre ich dabei gewesen. Die Szenen am Anfang sahen toll aus. Aber so? Blöde und überflüssige Spielerei die doch niemand gebraucht hätte...
 

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.311
Ort
Saarland
Filmkritiken
14
.......
Hast du die Serie "Justified" gesehen? Ich finde, Goggins bringt viel von der Figur des Boyd Crowder mit ein. Dieses extrem affektierte Gerede samt Gestik. Das macht er echt gut. Aber da braucht es auch einen Sprecher, der dies vernünftig transportiert und leider hat er im Film einen anderen als in der Serie. Und dieser hat das einfach nicht so gut rübergebracht, wie der aus der Serie. Fand ich sehr sehr schade......

Nein, "Justified" habe ich (noch) nicht gesehen. Ich kenne Goggins aber aus "The Shield". Ich habe auch gar kein Problem mit ihm. In "Hateful 8" gibt es nur ein paar affektierte Szenen mit ihm, die mir nicht so gefielen. Und - wie schon geschrieben - führe ich das großteils auf den deutschen Sprecher zurück. Und zum Ende hin entwickelte sich der Charakter zu einer starken Hauptfigur.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Ich habe auch gar kein Problem mit ihm. In "Hateful 8" gibt es nur ein paar affektierte Szenen mit ihm, die mir nicht so gefielen. Und - wie schon geschrieben - führe ich das großteils auf den deutschen Sprecher zurück. Und zum Ende hin entwickelte sich der Charakter zu einer starken Hauptfigur.

Das sehe ich ähnlich. Ich habe den Film damals im Kino sowohl in der deutschen Fassung als auch in der OmU-Fassung gesehen und muss gestehen, dass mir die deutsche Fassung trotz der teils affektierten Sprechart besser gefallen hat.
 

Despair

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
12.550
Ort
Somewhere in Hessen
Filmkritiken
61
Jetzt habe ich mir auch den achten Streich des Herrn Tarantino zu Gemüte geführt. Hat lange gedauert, da ich eigentlich keine Lust auf einen weiteren Western hatte. Aber bereits am Anfang wurde ich eines besseren belehrt, denn mir kam sofort ein Westernklassiker namens "Leichen pflastern seinen Weg" in den Sinn. Und das nicht nur wegen des vielen Schnees. Wäre Klaus Kinski noch am Leben - Tarantino hätte ihn für diesen Film casten müssen.

Ansonsten wurde zum Film bereits alles gesagt. Die ungewöhnliche Mischung aus Western, Kammerspiel und Whodunit-Krimi funktioniert prächtig und kommt weitgehend ohne Längen über die fast drei Stunden Laufzeit. Klar, es passiert wesentlich weniger als in "Django Unchained", aber atmosphärisch gefällt mir "The Hateful Eight" wesentlich besser. Frostig, dunkel und dreckig passt nach meinem Geschmack besser zu einem Western als kunterbunte Hochglanzoptik.

9/10 Punkte
 

Sam Spade

Filmarchitekt
Teammitglied
Registriert
13 Juli 2012
Beiträge
6.020
Ort
10086 Sunset Boulevard
Filmkritiken
57
Habe The Hateful Eight gestern zum zweiten Mal eingelegt (inkl. Kino insgesamt also die dritte Sichtung) und ich muss wirklich sagen, dass es bei mir keinen anderen Tarantino gibt, der ähnlich "gewachsen" ist wie dieser Film. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass im Grunde alle anderen Filme von ihm auch direkt von Beginn an höher in meiner Gunst standen. Mittlerweile möchte ich Hateful Eight jedoch nicht mehr missen und durch seine Machart hat er eine absolut Daseinsberechtigung. Mit "wenig" wird hier enorm viel rausgeholt, so dass die 160 Minuten wie im Flug vergehen. Ich bleibe zwar immernoch dabei, dass manche Sequenzen/Dialoge ein wenig zu sehr auf die Spitze getrieben werden (der Film also immer wieder kleine Längen aufweist), aber das die Atmosphäre und Erzählweise wieder wettmachen.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
11.608
Ort
Monroeville Mall
Filmkritiken
50
Ja, man wird das Gefühl nicht los, dass Tarantino die Geschichte auch in 100 Minuten hätte erzählen können, aber es unbedingt auf epische Breite ausreizen wolle wie sein großes Vorbild Sergio Leone. Mir gefällt es :)
 
Oben