Es freut mich sehr zu lesen das Dir der Film auch so gut gefallen hat
@2moulins !
Dabei ist ausschlaggebend der Begriff "Snuff", weil ich so etwas nicht gutheißen kann. Ich kann mich noch erinnern, als es zur Hochzeit der Videotheken hinter dem Vorhang "Gesichter des Todes" zum Ausleihen gab, der damit prahlte, echte Tötungsszenen (Hinrichtungen aller Art u.ä.) zu zeigen. Davon gab's - soweit ich weiß - noch mehrere Teile. So etwas war für mich immer ein Bereich, den ich gemieden habe,
Das kann ich absolut nachvollziehen und da bin ich sehr ähnlich. Ich schaue mir schon viel an, genre auch mal "Skandalfilme" aber um Gesichter des Todes habe und werde ich auch weiterhin einen großen Bogen machen, nicht aus Angst das es mir zu hart sein könnte, sondern einfach aus einem moralichen Grund. Filme sind für mich Kunst und solange ich diese auch erkennen kann kann ich gewisse Dinge ausblenden. Aber in dem Moment woh es eben keine Fiktion ist, egal ob es nun wirklich echte Hinrichtungen und echte Leichen in diesem Film sind oder nicht, alleine die Tatsache das der Film dies so vorgibt, hat ihn für mich absolut uninsteressant gemacht. Genauso wäre es, wenn es sich bei
Tesis um einen richtigen Snuff Film handelt, was es zum Glück nicht ist.
"Tesis" legte ich mir zu, weil ich durch die Postings hier im Forum in den letzten Wochen den Eindruck gewann, dass es eben kein Film ist, der die von mir gesteckten Grenzen überschreitet und das Thema "Snuff Film" in einer Art und Weise behandelt, dass eher weniger Grausamkeiten gezeigt werden und kritisch mit dem Thema umgegangen wird.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wen Du damit meinst
Die oben zitierten Cover-Infos, die sich immer noch auf den neuesten Editionen befinden, sind am Ende nicht zutreffend, was diejenigen, die daraufhin eine falsche Erwartungshaltung aufbauten, enttäuscht haben dürfte. Aber auch das gehört ja zur Thematik 'Gewaltdarstellungen in Filmen' und Befriedigung des Voyerismus der Zuschauer. Oft gibt es reißerische Kommentare auf Film-Verpackungen oder auf Plakaten, die dem Zuschauer versprechen, dass er so etwas bisher noch nicht zu sehen bekam. ("Höher - Schneller - Weiter!") Und darauf springen viele an.
Ja leider ist das so. Gerade im Horror Bereich wird dies häufig als Verkaufsargument benutzt. Aber wie bereits erwähnt distanziere ich mich davon auch immer mehr, also vom Gore und finde es viel interessanter wenn Dinge der Phantasie des Zuschauers überlassen werden also sie so realistisch und blutig wie es nur eben geht zu zeigen.
Schon der Anfang mit dem Unfall im Gleisbett der U-Bahn ist ein toller Einstieg in die Thematik und der Zuschauer stellt sich die Frage, ob er hinsehen würde oder nicht, bzw. er erwartet, dass die Kamera draufhält und dem Filmzuschauer zeigt, wie das Unfallopfer aussieht.
Das ist wirklich eine sehr starke Szene bei der ich wirklich auch gespannt war was man hier zu sehen bekommt. Umso erfreuter war ich das man nichts zu sehen bekam. Den gerade dadurch wirkte sie bei mir viel intensiver da ich mir natürlich, als die Durchsage des Zugführes kam, mir in meiner Phantasie ausgemahlt habe wie wohl dieses Unfallopfer aussehen muss.
Im Film gibt es welche, die trotz Warnung hinschauen und andere, die es tatsächlich vermeiden.
Ich hoffe das mir so etwas nie passieren wird, aber wenn ich in so eine Situation käme würde ich definitiv nicht hinschauen. Es gibt aber auch leider Situationen wo man hinschauen muss, weil man vielleicht als Ersthelfer bei einem schweren Autounfall ankäme. Hier gilt wirklich mein tiefster Respekt den Männern und Frauen der Feuerwehr für die solche Anblicke zum Alltag gehören, aber bestimmt, auch wenn man lernt damit umzugehen, nie leicht sein werden.
Amenábar verstand bereits in jungen Jahren sein Handwerk. Das zeigt sich auch in den Bildern bzw. in der Inszenierung, auch wenn der Film optisch kein Hochglanzthriller nach heutiger Machart ist. Man spürt auch seine Liebe zum Kino und dass er wohl viele Filme sah, die ihn beeinflussten oder die er verehrt.
Absolut. Man spürt hier einfach das jemand auf dem Regiestuhl saß der Filme liebt. Und er zeigt hier wieder ganz klar das man keine zweistelligen Millionenbeträge benötigt um einen guten Film zu drehen!
Einen kleinen Gag erlaubte er sich in der Szene, in der die Hauptdarstellerin "Angela" zusammen mit "Chema" eine Auswertung prüften, wer alles einen bestimmten Kameratyp der Marke "Sony" gekauft hat. Der Name "Alejandro Amenábar" sprang mir sofort ins Auge.
Adlerauge! Das ist mir tatsächlich nicht aufgefallen. Sehr cool!
(Persönlich finde ich es auch interessant, dass der Film in Deutschland lt. Presseheft als erstes in Saarbrücken vorgestellt wurde, also unweit meines Wohnortes. Mitbekommen hatte ich damals aber nichts.)
Ein sehr interessantes Detail! Ich kann es mir aber auch sehr gut vorstellen das man sowas nicht mitbekommt, weil er mit sicherheit nicht gut beworben wurde. Da hättest Du schon entweder den örtlichen Kinobetreiber persönlich kennen müssen oder täglich den Kulturteil sämtlicher lokalen Zeitungen lesen müssen. 1996 war das Internet hier in Deutschland quasi noch nicht existent, also wie sollte man es mitbekommen.
Ich freue mich, den Film gesehen zu haben und ins Regal stellen zu können. Manchmal dauert es etwas länger.... Vielleicht hätte ich ihn unter dem Titel "Tesis - Faszination des Grauens" und ohne die reißerischen Überteibungen auf dem Cover oder dem Plakat schon früher gesehen.
Es ist leider das Kreuz des Horror/Thriller Fans in Deutschland das sowohl bei älteren Filmen als auch immer noch teilweise bei aktuellen Produktionen immer, wenn es auch nur häufig ein reißericher Beititel ist, offenbar die Filmfirmen, warum auch immer, die Angst haben das in Deutschland solche Filme keine Beachtung finden. Ich kann ja noch verstehen wenn man bei nicht englischsprachigen Filmen beim Originaltitel keine 1:1 Übersetzung wählt, da würde mir eine sinnhafte Übersetzung reichen. Im Falle von Tesis hätte ich auch keine Übersetzung gewählt, aber einfach den originalen Titel gelassen, ohne diesen dämlichen Beititel.
Also, Danke an diejenigen, die den Film hier im Forum in den Focus rückten.
9/10
Nichts zu danken. Dafür ist ein Filmforum doch da. Anders als in Selbsthilfegruppen wo man Leute untersützt von ihrer Sucht loszukommen wird sie hier noch verstärkt und man wird animiert noch mehr Filme zu konsumieren