ma(c)festus
Oscar-Preisträger
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@Tarantino1980 : Deine Meinung fehlt hier im Thread tatsächlich noch. Da du ja die Hartbox besitzt, ist hier nur noch die Frage ob der sich im Extra-Zimmer für die "Ungesehenen" befindet.
Ich bin mir sicher das ich ihn sichten werde. Ich muss generell mal wieder ein paar Gialli Sichtungen machen.
Du hast den jetzt echt noch nicht gesehen? Den hast du doch mit Sicherheit schon viele Jahre ?
Zudem ein Zeuge, der bestätigen kann, das Blood & Gore für den Giallo nicht die wichtigste Zutat ist.
Ich hatte dann gestern einmal hier nachgeschaut wann der Film in meine Sammlung gewandert ist. Es war im Jahr 2013 und da dachte ich mir, bevor der Film weitere 9 Jahre ungesehen in der Sammlung steht gönne ich ihm spontan eine Sichtung.
Was tatsächlich sehr interessant war ist die Tatsache das der Film spürbahr in den 60ern gedreht worden ist, was ich nicht als negativ ansehe. Aber man spürt halt das er sich anders anfühlt wie ein 70er Giallo. Die von Dir angesprochenen Edgar Wallace Momente sind nicht von der Hand zu weisen, was ich aber auch in keinster Weise als störend empfand. Im Gegenteil es war eine interessante Mischung!
Auch dies ist ein interessanter Aspekt! Man spürt hier einfach das zum einen das Genre noch in seinen Kinderschuhen steckte, aber auch das Antonio Margheriti eine recht andere Herangehensweise hatte, der Film aber definitiv ein paar schöne Giallo Momente beinhaltet. Es würde mich jedoch einmal interessieren ob es ihm damals beim Filmdreh bewusst war das er einen Giallo dreht, oder ob der Film erst im Nachgang durch die große Giallo Welle und somit durch andere Filmschaffende und Genre Fans als ein Giallo "erkannt" wurde und dann einfach nachträglich mit aufgenommen wurde.
Über große Strecken des Filmes fühlte er sich halt für mich tatsächlich wie ein guter Krimi an, was ich absolut nicht negativ meine, da ich auch dieses Genre sehr schätze und auch hier natürlich eher die älteren Vertreter mehr mag.
Mir gefiehl generell die Atmosphäre in dem Film. Es war eine gute Mischung aus Spannung und Wohlfühlmomenten. Man hat sich natürlich die ganze Zeit über gefragt was der erste Mord, den ich im übrigen recht gut inszeniert fand inkl. der "Reise der Leiche", mit dem Rest zu tun hat und warum ausgerechnet der Koffer mit der Leiche in dieses Internat mitgekommen ist. Somit war natürlich der Täterkreis schon recht eingeschränkt, da es im Grunde definitiv nur jemand sein konnte der halt dort in diesem Kleinbus saß. Dennoch fand ich die Auflösung recht gelungen, zwar nicht revolutionär, aber auch nicht schlecht. Es wurden auch viele schöne falsche Färten gelegt, angefangen vom etwas eigenartigem Gärtner bis hin zum liebestollen attraktiven neuem Lehrer der ausgerechnet mit Lucille etwas anfängt, die ja dann doch etwas wohlhabender zu sein schien und auch kurz davor stand, dieses Geld zu ihrer freien Verfügung zu haben. Das Beide nicht in Frage kommen war natürlich jedem Genre Freund klar, da es irgendwo das Gesetz des Filmes ist das die am offensichtlichsten Täter es in den wenigsten Fällen auch tatsächlich sind.
Der Film hat auf jeden Fall spaß gemacht und gehört für mich auf jeden Fall ins Genre dazu. Ein sehr schöner Früh-Giallo und auch mit dem Bild der DVD war ich sehr zufrieden!
Wertung: 7/10
Margheriti war das sicherlich bewusst, da der Giallo in Italien selbst ja eher eine andere Bedeutung hat, als hier bzw. außerhalb Italiens.
Ich meinte es jetzt auch nicht eher auf den Giallo/Thriller bezogen. Ich hatte irgendwie den Eindruck das Margheriti eher einen Krimi inszenieren wollte, aber halt, gerade für damalige Verhältnisse, mit anderen Ideen und einer etwas anderen Darstellung der Morde. Das meinte ich mit meiner Frage ob er sich bewusst war das es eher ein Giallo Beitrag war.
Oder noch anders formuliert, das weißt Du genauso gut deadly, es gab in den 70ern einige Trittbrettfahrer die nur, damit ihr Film mehr beachtung bekommt, bewusst gewisse Giallo Elemente mit eingebaucht haben, damit der Film zum Genre gezählt wird und von Fans angeschaut wird. Aber sie hätten auch Dinge anders inszenieren können und schon hätte der Film nicht mehr dazugezählt. Aber es war eine bewusste Entscheidung um mit dem Erfolgsfahrwasser mitzuschwimmen. Diesen Eindruck hatte ich bei Margheriti ganz und garnicht, im Gegenteil ich glaube sogar das er eher einen Kriminalfilm inszeniert hat.
Sehr interessant: Mario Bava hat wohl das Drehbuch geschrieben. Im Vorspann war das allerdings nicht zu sehen. Das würde dann aber wiederum eine Menge erklären......