Shutter Island

2moulins

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AW: Shutter Island

Ich glaube aber nicht das Teddy wieder auf einen Trip ist, sondern ganz bewusst seine Aussage macht. Ich finde das er durch den letzten Satz ( Lieber als Held sterben oder als Monster leben ) absichtlich sagt, und den Weg der Lobotomie freiwillig wählt.

Dito ! Das sehe ich ganz genauso. ("Den letzten Satz von "Teddy" deute ich so, dass er in der Szene "normal" war, aber mit sich und dem Schicksal abgeschlossen hat und die schreckliche Prozedur über sich ergehen lassen will.") Für "Chuck" war er vermeintlich auf dem Trip...

Wir sind uns einig. :)
 

kelte

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AW: Shutter Island

Ich glaube aber nicht das Teddy wieder auf einen Trip ist, sondern ganz bewusst seine Aussage macht. Ich finde das er durch den letzten Satz ( Lieber als Held sterben oder als Monster leben ) absichtlich sagt, und den Weg der Lobotomie freiwillig wählt.
jepp,- auf nen Trip war der nie in meinen Augen, sein Geist, sein Inneres war immer bei vollem Bewusstsein denn nur so kann er seine zweite Welt für die andere Seite darstellen.
bei der zweiten Sichtung fallen so einige Dialoge auch förmlich anders ins Gewicht wie zB das Teddy wert drauf legt,- das seine Frau nicht am Feuer sondern am Rauch gestorben ist, als Chuck ihn nach Familie fragt zu beginn des Films. Allein dieser Satz müsste doch gefundenes Fressen für alle (das meine ich nicht abwertent!) Hobbypsychologen sein
 

Count Dooku

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AW: Shutter Island

Dito ! Das sehe ich ganz genauso. ("Den letzten Satz von "Teddy" deute ich so, dass er in der Szene "normal" war, aber mit sich und dem Schicksal abgeschlossen hat und die schreckliche Prozedur über sich ergehen lassen will.") Für "Chuck" war er vermeintlich auf dem Trip...

Ich glaube Chuck hat nach Teddys/Andrews Satz mit dem "als guter Mann sterben oder als Monster leben" bemerkt, dass er nur so tut als ob die Therapie gescheitert wäre.

Die letzte Einstellung vom Leuchtturm am Ende soll vermutlich den Ort nochmal zeigen an dem Teddy Daniels gestorben ist (im übertragenen Sinne).
 

crizzero

Filmvisionaer
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Ich vertrete also (bisher noch) die Theorie, dass die Anstaltsleitung tatsächlich versucht, einen schwer gestörten Patienten zu heilen. :)

Irgendwie bin ich nach der Zweitsichtung nicht mehr so sicher, da der Schlusssatz stutzig macht und wirklich alles auf den Kopf stellen könnte...

"An so einem Ort frage ich mich: Ist es besser als Monster zu leben oder als guter Mann zu sterben?"

Das könnte wirklich bedeuten, dass er die ihm aufgezwungene Identität von Andrew Laeddis (auch nach etlichen Versuchen) nicht annehmen und lieber als Cop mit einigen gekappten Nerven in der Anstalt vor die Hunde gehen will. Als vernünftiger und klar denkender Mensch würde er also sterben.
Vielleicht war auch die Ärztin Rachel Solando echt (sie sprach von "lenkbaren Menschen") und von der Anstaltsleitung wurde nach den Befürchtungen, er hätte Kontakt zu ihr, nur ein Anagramm einer fiktiven Tochter gemacht. Auch wirkt "Andrew Laeddis" eher wie das Anagramm zu Edward Daniels als umgekehrt. Das könnte man ihm tatsächlich einreden wollen. Als sie zu Beginn die Küste absuchen, ist das vielleicht nur ein erneuter Versuch diese Ärztin zu finden, weil sie ja jede Nacht die Höhle wechselt, die Insel aber nicht verlassen kann.

Ich schließe mich also mittlerweile eher den Ausführungen von BladeRunner an, weil auch die Frau, die "RUN" in Teddys Notizbuch schreibt, aus ihrer Rolle fällt, als Chuck bzw. Dr. Sheen ein Glas Wasser holt, welches sie beim Trinken übrigens nicht in der Hand hält. Ich glaube, dass sie ihn warnen will, damit er nicht die falschen Erinnerungen annimmt und verrückt wird.

Auch als Teddy im Trakt C George Noyce begegnet und ihm sagt, dass er seinem Partner vertraue, entgegnet George "Dann haben die schon gewonnen". Er sagt auch, er müsse seine verstorbene Frau vergessen, die bei dem Brand im Apartment umkam, vergessen. Ganz einfach deshalb, weil das die Wunde ist, in welche die Antstaltsleitung haut und mit falschen Erinnerungen unterfüttert.

Außerdem sagt George voller Verzweiflung zu Teddy:

"Du kannst nicht gleichzeitig die Wahrheit finden und Laeddis umbringen... das weißt du doch oder?"

Noch so ein entscheidender Satz, über den man mal nachdenken muss. Die Wahrheit über die Anstalt aufdecken und gleichzeitig die Vergangenheit besiegen... beides geht nicht. Er müsste sich hier auf die Wahrheit, auf den Fall, konzentrieren und seine Frau, Laeddis und die schmerzhafte Vergangenheit ausblenden. Nur kann er das nicht. Das ist Teddys Wunde. Und das weiß George. Er scheint ja bei völlig klarem Verstand zu sein und fällt gegen Ende des Dialogs nur widerwillig in seine von der Anstaltsleitung aufgezwungene Rolle zurück. Mit seinem heruntergeleierten Text leitet er Teddy zum Leuchtturm, der den Schlussakkord des Verrücktmachens bilden soll...

Außerdem raucht Teddy 4 Zigaretten, nimmt eine angebliche Aspirin und einen Drink. Als Chuck und er neue Kleidung bekommen, liegen oben drauf sogar zwei ganze Päckchen neuer Zigaretten. Der Drogeneinfluss ist also offensichtlich.

Und eine Sache noch: Es gibt etliche Blickkontakte zwischen Chuck bzw. Dr. Sheen und Dr. Cawley, das fällt ja klar auf. Logisch, die stecken ja auch unter einer Decke. Aber - und das ist bemerkenswert am Mimenspiel von Mark Ruffalo - es gibt etliche Momente, in denen sich Dr. Sheen selbst zu hinterfragen scheint. Darauf bin ich gekommen, als der Schlusssatz von Teddy kommt und Dr. Sheen verdutzt und nachdenklich hinter Teddy herschaut. Ich glaube, er fühlt sich nicht so ganz wohl in seiner Haut. Er will zwar in der Einrichtung (im Sinne der Menschheit) weiterforschen und kann Teddy Daniels deshalb niemals gehen und den Laden auffliegen lassen, aber eigentlich scheint er die Verrücktmachmethode nicht vollends für richtig zu halten. Ruffalos Mimik gibt da so viel her!

Der Film ist großartig und mindestens 9/10 wert. Man kann ihn auch nach der angeblichen Auflösung im Leuchtturm noch auf zwei Arten verstehen. Fantastisch!


PS.
Wenn es Laeddis wirklich gegeben hat und er der Zündelmeister mit der Narbe und den zweifarbigen Pupillen war, der Teddys Frau auf dem Gewissen hat, wieso hat sein Name die gleichen Buchstaben wie Teddys? Ist das purer Zufall?
 
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Cable

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AW: Shutter Island

Ich bin ja auch der Meinung, dass er ein Patient ist und man dies als letzte Möglichkeit sah ihn zu heilen.

Meine Sicht zum Ende: Er ist eigentlich geheilt und kann sich an die Wahrheit erinnern, will mit diesem Wissen aber nicht leben müssen. Von daher dreht er es so, dass die Ärzte sich gezwungen fühlen die Lobotomie durchzuführen, man sieht ja auch, dass die Ärzte, mit denen er weggeht, einen solchen "Eispickel" dabei haben und zu der Zeit, in der das Ganze spielt, war diese Behandlung ja auch nichts ungewöhnliches. Meiner Meinung nach erkennt dies die Figur von Mark Ruffalo aber auch nach dem letzten Satz Monster/Mann, lässt die anderen Ärzte aber gewähren, da er Teddy auch versteht.

Zur Theorie von Blade Runner: klingt zwar recht nett, allerdings denke ich, dass du schon zu viele Filme gesehen hast, die tiefgründiger sein wollen als der Standard-Blockbuster und du daher in jedem Film solcher grundsätzlicher Machart eine "wahre Ebene" sehen willst. ;)
 

MiriQ

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AW: Shutter Island

:eek: wieso ist mir diese Diskussion bis jetzt entgangen? Ach ja, das war im Sommer...

Ich muss sagen, ich hab das am Ende auch genauso wie Cable gesehen. Bis jetzt...
Allerdings ist die Theorie von BladeRunner auch sehr sehr interessant. Das bedeutet, der Film muss schleunigst nochmal in den Player. Ist ja auch ein Spitzenfilm, den man sich öfters anschauen kann.
 

crizzero

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Meine Sicht zum Ende: Er ist eigentlich geheilt und kann sich an die Wahrheit erinnern, will mit diesem Wissen aber nicht leben müssen. Von daher dreht er es so, dass die Ärzte sich gezwungen fühlen die Lobotomie durchzuführen, man sieht ja auch, dass die Ärzte, mit denen er weggeht, einen solchen "Eispickel" dabei haben und zu der Zeit, in der das Ganze spielt, war diese Behandlung ja auch nichts ungewöhnliches. Meiner Meinung nach erkennt dies die Figur von Mark Ruffalo aber auch nach dem letzten Satz Monster/Mann, lässt die anderen Ärzte aber gewähren, da er Teddy auch versteht.

Ja, das hört sich schlüssig an. Denn diesen irritierten Blick von Ruffalo am Ende darf man keineswegs außen vor lassen, der gehört genauso zum Ende wie der letzte Satz.

Meine Hauptzweifel an der Theorie vom Runner basieren auf den Fragen zum Namen "Andrew Laeddis", wenn dies wirklich der Hausmeister war, der Teddys Frau auf dem Gewissen hat. Warum hat der die gleichen Buchstaben, Runner? Normalerweise wäre das Anagramm doch ein klarer Beweis für das Hirngespinst von Teddy...
Wenn es darauf eine schlüssige Antwort gibt, ist der Film zu 100% von zwei Seiten verständlich.
 

MiriQ

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AW: Shutter Island

Ich hab mir den Film jetzt auch nochmal angeschaut - das hat mir dann doch keine Ruhe gelassen...
Aber ich bleibe dabei und sehe die Sache nach wie vor so wie Cable und Frankie.
Ein springender Punkt ist für mich - wie bei Crizzo - die Anagramme der Namen. Bei den Frauen hätte man das manipulieren können, da Rachel Solando neu für Teddy war. Aber sein eigener Name und der von dem Hausmeister waren ihm bekannt. Wäre Andrew Laeddis als Patient eingeführt worden, hätte man was drehen können. Aber der Name war Teddy schon bekannt, was darauf hindeutet, dass er ihn und den Menschen dazu auch selbst erfunden haben kann.
Wäre für die Anstalt eine Gefahr von Teddy's Ermittlungen ausgegangen, hätte man tausend Möglichkeiten gehabt, die Sache zu klären. Es hätte einen Unfall geben können, er hätte von der Klippe stürzen können, ein Patient hätte ihn töten können... Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass eine Anstaltsleitung, die sich nicht in die Karten schauen lassen will, doch nie und nimmer eine derartige Untersuchung auf der Insel provoziert hätte. Das Verschwinden einer Patientin wäre einfach vertuscht worden und niemand hätte überhaupt erst Fragen gestellt. Wenn ich was zu verbergen habe, dann werde ich alles tun, um die Polizei von meiner Insel fern zu halten. Jemanden „verrückt“ zu machen ist viel zu aufwendig und mit Psychopharmaka auch nicht in dieser Geschwindigkeit komplett zu bewerkstelligen.
Teddy/Andrew zeigt eher lehrbuchmäßige Symptome einer paranoiden Schizophrenie. Alles da, von den Halluzinationen, über so starke Verdrängung, dass die komplette Erinnerung fehlt, Persönlichkeitsspaltung bis zu komplexen Wahnvorstellungen und Verschwörungstheorien mit Verfolgungswahn.
Was die Ärzte hier machen ist die amerikanische Methode - sie gehen auf den Patienten und sein Wahnsystem ein, lassen sich auf „das Spiel“ ein und diese Konfrontationen (Hinweise, Bilder, Musik, Suggestionen) gehören dazu. So umgeht man den Widerstand des Patienten sich behandeln zu lassen und versucht stattdessen, ihn mit der Realität zu konfrontieren, seine Erinnerung zu wecken. Leider hat man nicht viel Erfolg - die Menschen sind einfach nicht bereit, sich der Wahrheit zu stellen oder überhaupt einzugestehen, dass sie krank sind. Interessant ist vielleicht noch, dass diese Krankheit in Schüben verläuft: der Sprung auf den Anfang des Tonbandes.
 

crizzero

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Prächtiger, nachvollziehbarer Text, Miri! :kiss:
Über diesen Film könnte ich stundenlang Analysen lesen...
 

Bad Mojo

Komparse
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Shutter Island



Kein wahnsinnig guter Film...
... aber ein guter Film über den Wahnsinn.

Der Film hat sich mir durch seine beteiligten Personen geradezu aufgedrängt, obgleich ich von ihm zuvor nie etwas gehört hatte. Zwar haftet Herrn DiCaprio noch immer irgendwie das weinerliche Schönling-Image an, das wir aus Filmen wie Titanic kennen; er versucht aber, wie ich finde, erfolgreich mit Werken wie diesem und Inception aus dieser Schublade zu entkommen.

Der Streifen, vom großen Scorsese inszeniert, verzückt mit einem reichen Kontrastprogramm aus satten und hellen Farben, sowie herben Grau- und Braun-Tönen. Er fängt also die Tag- und Nachtseiten der menschlichen Psyche gut ein und schafft mit der sorgfältig komponierten Musik einen steten Spannungsbogen.

Aber: in meinen Augen ist das alles dennoch viel zu durchschaubar. Vielleicht nicht in jeder Einzelheit, aber allzu oft wird man heutzutage mit Filmen konfrontiert, die eine ach so überraschende Wendung haben - und bei diesem Streifen mußte es zwangsläufig auch so sein, nur hat sich die einzig mögliche Konsequenz der Geschichte geradezu peinlich offensichtlich aufgedrängt.

Davon abgesehen brillieren die Schauspieler und halten das Geschehen in Schwung. Photographie, Kameraführung, sowie Mimik und Gestik sind so ausgezeichnet, daß man trotz der sicheren Erkenntnis, das Ende bereits zu kennen, gut unterhalten wird.
Geschickt mischen die Produzenten Stilmittel des Gangster-Kinos, des Film Noir und des Grusel-Genres zu einem Schauspiel ohne Längen und mit einem netten Klimax, der in einem seufzenden Ende mündet.

Man darf Scorsese durchaus gratulieren, zwar kein Meisterwerk abgeliefert zu haben, so doch aber einen sehr guten Film, der letztlich aber sowohl an anderen Filmen seiner Zunft (wie bspw. Einer flog übers Kuckucksnest) scheitert, als auch an der zu leicht gemachten Vorhersagbarkeit. Er scheitert aber eben nur als Meisterwerk, nicht als (sehr) guter Film.

Daher: absolut sehenswert!
 
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Willy Wonka

Locationscout
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AW: Shutter Island

Zwar haftet Herrn DiCaprio noch immer irgendwie das weinerliche Schönling-Image an, das wir aus Filmen wie Titanic kennen; er versucht aber, wie ich finde, erfolgreich mit Werken wie diesem und Inception aus dieser Schublade zu entkommen.

Dieses Image hat er schon lange nicht mehr und seit 2002 (mit „Gangs of New York") legt er schauspielerisch eine Glanzleistung nach der anderen hin. Leonardo DiCaprio assozierst man nicht mehr mit Jack Dawson, sondern als sehr guten Charakterschauspieler und als einen wirklichen Star unserer Tage. Seine Filmographie der letzten Jahre spricht für sich:

Aviator
Departed
Blood Diamond
Der Mann, der niemals lebte
Zeiten des Aufruhrs
Shutter Island
Inception
 

crizzero

Filmvisionaer
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Japp, da hat der Willy recht. Weinerlich ist an DiCaprio gar nichts. Schauspielerisch großartig dafür so einiges...

Seine Filmographie der letzten Jahre spricht für sich:

Aviator
Departed
Blood Diamond
Der Mann, der niemals lebte
Zeiten des Aufruhrs
Shutter Island
Inception

Einzig "Der Mann, der niemals lebte" fällt bei mir mit seinen 6/10 etwas ab, ansonsten sind das wirklich alles mindestens 8/10-Filme. DiCaprio bringt vor allem die Zusammenarbeit mit Scorsese unheimlich viel. :hoch:
 

Count Dooku

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AW: Shutter Island

In "Departed" fand ich ihn nur durchschnittlich, könnte aber auch daran liegen, dass ich den Film auch grottenschlecht fand. Oder daran, dass ich ihn mit Tony Leung aus dem Original vergleiche, der die Rolle imo mit weniger Gesten überzeugend rübergebracht hat.
 
T

Turrican

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AW: Shutter Island

So heute kam ich auch endlich zu dem vergnügen und konnte mir Shutter Island anschauen.
Zum Film kann ich zuzeit nur sagen das ich echt verwirrt bin, was ist echt und was nicht.
Nachdem der Film nur so langsam in fahrt gekommen ist, so war das ende doch etwas vom feinsten was ich seit langen gesehn habe.
Zuzeit bin ich immer noch an überlegen was den nun stimmt.
Aber ich glaub das es genau das ist was Martin Scorsese uns mit dem Film geben wollte.
Ein Film ohne eine richtige auflösung, wo beide enden die möglichen richtigen sein können.
 

Louis Cyphre

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AW: Shutter Island

Was für ein Meisterwerk. Dieser Film hat mich sowas von umgehauen, wie schon lange kein Film mehr.Diese Wendungen, der offene Schlus, die überragenden Schauspieler, die Location. Scorsese hat es einfach drauf und hat ein weiteres Meisterwerk und einen Klassiker für die Ewigkeit erschaffen.
Scorsese + DiCaprio = Ganz große Filmkunst

10/10
 

Tarantino1980

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AW: Shutter Island

Ich habe ihn mir dann heute noch einmal angesehen. Diesmal natürlich mit dem Wissen um das Ende und natürlich mit dieser hervorragenden und interessanten Diskussion im Hinterkopf.

Zuersteinmal sei gesagt....


ich kann mir vorstellen das der Film nochmal ganz anders wirkt und man vieles ganz anders sieht mit dem Wissen um das Ende.

... das ich diesen Satz von mir absolut unterschreiben kann. Der Film wirkt noch einmal stärker, ich habe sogar die Höchstnote heute vergeben da hier einfach alles stimmig ist. Die Schauplätz und Sets sind großartig, die Kamerafahrten ein Traum, der Score erinnert zwar etwas an Kubrick Shining, hat mir aber dadurch auch sehr gut gefallen. Und der Cast ist wirklich perfekt gewählt. Ich gehe sogar soweit zu sagen das es sich hier mit um DiCaprios beste Darstellung handelt.

Was die Theorien angeht denke ich mitlerweile das Teddy in Wirklichkeit tatsächlich der Patient Andrew Laeddis ist. Es sprechen natürlich auch einige Aspekte für die Theorien von Dir BladeRunner, aber ich denke einfach das der Film nicht so tiefgründig konstruiert worden ist. Scorsese wollte hier offenbar lediglich einen doppelten Boden einbauen indem der Zuschauer erfährt das der Marshall Teddy in Wirklichkeit ein Patient ist. Natürlich sind beide Sichtweisen möglich, aber ich denke die Sichtweitse mit dem Patient ist einfach logischer. Hier wurden dafür ja viele Beispiele aufgeführt, besonders treffend fand ich die Beobachtung von Frankie - man sah wie Teddy bei der Befragung des einen Patienten diesen bewusst in den Wahnsinn trieb in dem er in seinem Notizblock auf einer Stelle hin und her kritzelte. Es wäre mehr als nur ein Zufall das er ausgerechnet bei diesem Patienten dieses machen würde, noch dazu da er glaube ich als Marshall nicht so ein Risiko eingehen würde einen Patienten auf Shutter Island zu provozieren, wer weiß passieren könnte wenn dieser wirklich ausrastet. Unter anderem in diesen Szenen wirkte Teddy/Andrew auf mich selber labiel und war irgendwo mit der Situation auch ein Stück überfordert.

Aber was ich bei dieser Sichtung nun definitiv gesehen habe, war die Tatsache wie sämtliche Wärter auf Teddy/Andrew reagiert haben. Da sah man immer so etwas Angst mit dabei. Jeder dachte halt was macht dieser Wahnsinnige als nächstes und selbst Chuck aka Dr. Sheen als sein behandelnder Arzt war ja immer bestrebt ihn irgendwie im Zaun zu halten. Und das wirkte für mich stellenweise nicht nach einem geziehlten mürbe machen damit er dadurch verrückt wird, sondern es sah eher nach purer Angst aus weil er ja als Arzt keinerlei Kampferfahrung hat und somit, gerade in den Szenen wo beide alleine irgendwo waren, es jederzeit passieren hätte können das Andrew ausrastet.

Was das Thema Lobotomie angeht, so denke ich schon das diese Experimente dort durchgeführt wurden und wahrscheinlich auch in diesem Leuchttrum. Wahrscheinlich, da sie das Ganze ja geplant hatten, wurden die Liegen und Gerätschaften vorher entfernt, den in dem Moment als Teddy/Andrew den Leuchttrum stürmte waren ja auf den ersten beiden Ebenen die Räume komplett leer, nur der oberste Raum war halbwegs möbliert. Aus meiner Sicht macht dies keinerlei Sinn, außer man hat halt bewusst diese beiden Räume leer geräumt um Andrew die Chance zu geben sein Schicksal zu akzeptieren. Hätte er als Teddy in diesem Leuchtturm das gefunden was er erwartet hat, und was dort auch höchstwahrscheinlich durchgeführt wurde, wäre er nur in seiner Verschwörungstheorie bestärkt worden und man hätte gar keine Chance mehr gehabt ihn davon zu überzeugen das er in Wirklichkeit Andrew Laeddis ist und Patient auf Shutter Island ist.

Die letzte Szene ist für mich dann auch nochmal eine absolute Schlüsselszene. Wenn es wirklich nur darum gegangen wäre den Marshall Teddy davon zu überzeugen das er ein Patient ist hätte Dr Sheen bestimmt nicht zum Schluß Andrew nochmal mit Teddy angesprochen und ihm so eine Möglichkeit gegeben wieder zurück zu finden. Er hätte ihn mit irgendwelchen Psycho-Tricks versucht einzulullen, das er stolz auf ihn ist das er es jetzt akzeptiert und hätte ihm eine Zukunft aufgezeigt, in der er sich hätte wieder wohlfühlen können. Aber da Dr. Sheen der behandelnde Arzt war wollte er auf Nummer sicher gehen das Andrew nicht allen etwas vorspielt und hat nochmal die Rolle von Chuck angenommen und wurde von Andrew in dem ja auch nochmal bestätigt, auch wenn sich Andrew im vollen Bewustsein war das er jetzt etwas sagt was die Lobotomie zur Folge hat, eben weil er mit dem Wissen wie es wirklich war nicht leben kann.

So ist jedenfalls mein jetziger Blickwinkel und ich denke so wollte es Scorsese dem Zuschauer auch vermitteln, aber eine gewisse Restunsicherheit bleibt natürlich, was den Film auf jeden Fall höchst interessant macht!
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Shutter Island

der Film ist einfach nur überragend
4,5/5

Teddy wußte meiner Meinung nach, daß er sich in einer Traumwelt befindet. Evtl. auch erst wieder durch das aktuelle Experiment. Sein Schlusszitat läßt darauf schließen. Daher ist er bewußt wieder in seine Traumwelt zurück gekehrt und läßt sich der Lobotomie unterziehen um dadurch zu vergessen, was wirklich geschah, um sein restliches Leben in Frieden verbringen zu können.
 

Oyo-koltsa

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AW: Shutter Island

Eben, das Schlusszitat sagt das ganz deutlich. Was ich so beim ersten Mal sehen gar nicht kapiert hatte. Erst beim 2. Sehen hab ich das richtig mitbekommen und dann gab der Film plötzlich ein ganz anderes Bild ab. :D
 
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