AW: Scrubs
So dann will ich das Thema mal ein wenig vom Staub befreien, denn ich habe so eben die komplette Serie (inklusive der Spin-Off-Serie) zu Ende gesehen und bin über die letzten Monate ein richtiger Fan der Serie geworden.
Als damals die Serie auf Pro Sieben zum ersten Mal ausgestrahlt worden ist, hatte ich nur einen kurzen Blick riskiert und habe die Serie als zu albern und überdreht empfunden und habe sie daraufhin über die Jahre hinweg nicht weiter verfolgt. Aber nach den vielen positiven Kritiken habe ich letztes Jahr die Komplettbox blind gekauft und wurde wie bei „Friends", wovon ich auch die Komplettbox gekauft habe, obwohl ich vorher keine ganze Folge gesehen habe, nicht enttäuscht.
Das besondere dieser Serie ist, dass sie viele Konventionen des Sitcoms-Genres bricht und durch Kreativität und Einfallsreichtum sowohl für genug Lacher als auch für emotionale Momente sorgt. Die Mischung ist Humor und dramatischen Situationen – dieser Balanceakt – wurde fast über der Gesamtlaufzeit der Serie sehr gut bewältigt.
Im Gengensatz zu vielen Stimmen innerhalb des Thema hatte die Serie für mich vor allem in der sechsten Staffeln leichte Abnutzungserscheinungen und hat sich in der siebten Staffel wird gefangen und bot mit der achten Staffel eine großartige finale Staffel.
Danach wurde in Deutschland, die als die als Spin-Off angelegte Serie „Scrubs - Med School" als neunte Staffel von „Scrubs" beworben, was leider vollkommen unpassend ist, da Bill Lawrence sich von der Originalserie distanzieren wollte. Dennoch ist das Konzept dieses neuen Ablegers nicht gut genug durchdacht gewesen und wirkte über die gesamte Länge der Staffel chaotisch. Allein der Beginn ist viel zu schnell dargestellt worden und das Spin-Off verweist zu sehr auf die Originalserie, was den Anschein erweckt, dass die Originalserie wirklich nur ein wenig umstrukturiert worden ist. Und vor allem im Sitcom-Foramt sind (schnelle) fundamentale Veränderungen Gift für die Qualität eine Serie und deren Erfolg. Daher hätte die neue Serie noch mehr eigene Wege gehen müssen und nicht so schnell und chaotisch die verschiedenen Charaktere aus der Serie entlassen oder neu einführen dürfen. Denn diese sogenannten Gastauftritte waren teilweise so groß, dass man meinen könnten, dass die Serie verschiedene Hauptdarsteller besäße.
Das größte Problem dürfte vor allem die neue Hauptfigur Lucy Bennett sein, die eine Mischung aus J.D. und Elliot darstellt, und in den ersten Folgen schlecht eingeführt worden ist und kaum Identifikationspotenzial besitzt. Der Rest der Neulinge ist sehr gut ausgewählt worden (vor allem Drew und Cole) und die Figuren profilieren sich von Folge zu Folge mehr. Hätte die Serie nicht alles so überstürzt, hätte das Spin-Off durchaus funktionieren können, aber leider bleibt am Ende ein recht unbefriedigter Neustart, der nur ein paar richtige gute Gags besitzt.