AW: Red Dead Redemption
Red Dead Redemption
"GTA4" war eins meiner ersten Spiele für die PS3. Beendet habe ich es bis heute nicht. Schon nach kurzer Zeit begann es zu langweilen. Warum eigentlich? Eine riesige Stadt zum Erkunden, massig Straßen, Winkel und Gebäude. "Red Dead Redemption" dagegen? Eine riesige Weite aus Ödland, nur wenige und kleine Städte, die nur selten aus mehr als 10 Gebäuden bestehen. Warum also, wo der wilde Westen so viel karger und gleichförmiger ist, hält "Red Dead Redemption" so viel mehr bei Laune als "GTA4"? Warum freut man sich darüber, lange Strecken immer wieder mühsam mit dem Pferd zu überqueren und verzichtet so oft auf die Schnellreisefunktion?
Wahrscheinlich, weil Rockstar es endlich wieder versteht, zu motivieren, jedes Detail der Welt zu erkundschaften, und weil sie den Mut aufbringen, die Geschichte vor alles andere zu setzen. Das geht so weit, das einige der späten Missionen vom Anspruch her wieder den Tutorialmissionen gleichen, nur damit die Geschichte ihre Dramaturgie behält.
Und die Welt ist atemberaubender als alles, was "GTA4" aufbieten konnte. Keine Ecke gleicht der anderen und insbesondere das Spiel mit Tages- und Nachtlicht ist mehr als beeindruckend: So hat ein Sonnenunter- oder Aufgang je nachdem, wo man sich gerade befindet, immer eine andere Wirkung. In der Prärie wimmelt es vor Leben und man spürt unter wilden Pferden, Wölfen und Büffelherden immer wieder das erhabene Gefühl, einer der Ersten zu sein, die das Land durchqueren. Paradoxerweise erzählt die Geschichte vom Aussterben des Cowboys und dem Aufkommen der Industriellen Revolution.
Darüber hinaus hat man noch nie in einem Computerspiel so komfortabel ein Pferd geritten. Wen stört es da noch, dass fast alle Missionen rein spielmechanisch um verschiedene Kombinationen aus Reiten und Schießen aufgebaut sind.
9/10
P.S. würde sich jemand gestört fühlen, wenn ich in den jeweiligen Spielethreads in unregelmäßigen Abständen meinen Senf abgeben würde? Ich bin meistens etwas hinterher, da ich nie Vollpreisspiele kaufe, und resümiere nach Abschluss trotzdem immer ganz gerne noch mal über das Gespielte.