Politische Korrektheit in Filmen und Serien

Cable

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Dass aber Tom Cruise und Co. in Zukunft eine Bäckerausbildung absolvieren müssen, um eine entsprechende Rolle spielen zu dürfen, halte ich für ausgeschlossen.

Dann hat Tom Cruise in der Rolle aber nichts verloren wenn er das nicht lernen will, geht die Rolle halt an Daniel Day-Lewis. Der zeigt seit Jahren vor wie man sich auf eine Rolle richtig vorbereitet.
 

Willy Wonka

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Wenn ich aber Internet-Diskussionen wie z. b. bei der Witcher-Serie lesen muss, wenn sich darüber echauffiert wird, dass Triss Merrygolds Haare rotbraun statt knallrot sind - Facepalm. Da denke ich mir nur: Serie und Computerspielreihe sind unterschiedliche Interpretationen der Romane, kommt damit klar!

Und genau darüber wird ja schon seit Anbeginn von Literaturverfilmungen diskutiert und gestritten. Wie weit darf oder soll sich eine Verfilmung eines literarischen Werks (Comics inbegriffen) von der Vorlage entfernen? Die Diskussion über einen schwarzen Bond oder Felix Leiter geht ja genau in diese Richtung. Eine Adaption ist zugleich immer eine Interpretation und legt immer indirekt Zeugnis über unsere aktuelle Gesellschaft ab und was diese aktuell bewegt.

Für mich ist es weder positiver noch negativer Rassismus, wenn man für oder gegen einen schwarzen Bond ist, sondern es vielmehr eine Diskussion über die Beschaffenheit von Literaturverfilmungen und wie diese ausgestaltet sein sollte. Dieser Aspekt geht mir in der allgemeinen Diskussion zu häufig unter. Häufig wird nur der Aspekt der Emanzipation und der Sichtbarmachung der schwarzen Bevölkerung thematisiert und darüber gestritten.

Ich kaufe ehrlich gesagt den meisten Filmen/Serien nicht ab, dass bei Besetzung und sexueller Ausrichtung der Charaktere Inklusion im Vordergrund steht. Die meisten machen das doch hauptsächlich, um möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Soll heißen: der Kohle wegen, nicht aus hehren Absichten.

Dem kann ich mir nur anschließen. Ergänzen konnte man aber auch noch, dass die Studios bestimmte Entscheidungen treffen, weil sie mittlerweile auch Angst vor einem Shitstorm haben, wenn sie sich nicht "politisch korrekt" verhalten. Wobei diese negative Publicity wiederum nur als Faktor angesehen werden könnte, die den finanziellen Erfolg eines Films gefährden könnte. Somit läuft’s doch nur wieder auf’s Geld hinaus.

Durchaus möglich. Ähnlich wie bei der Verwendung von gendergerechter Sprache. Ich verstehe die Absicht dahinter, aber Gender-Gap und Gender-Sternchen stören einfach den Lesefluss, wenn's übertrieben wird. Und im gesprochenen Wort klingt's dann ganz finster, wenn die Pause mitgesprochen wird.

Ohja... mit gefällt diese gendergerechte Sprache auch überhaupt nicht. Wenn man bedenkt, wie schnell sich diese Entwicklung in den letzten zehn Jahren vollzogen hat, ist das schon echt extrem.

Dann hat Tom Cruise in der Rolle aber nichts verloren wenn er das nicht lernen will, geht die Rolle halt an Daniel Day-Lewis. Der zeigt seit Jahren vor wie man sich auf eine Rolle richtig vorbereitet.

Ich finde Daniel Day-Lewis als Schauspieler überragend. Aber noch wichtiger finde ich eine Vielfalt der Schauspiel-Methoden und eine extreme Auslegung des Method Acting sollte nicht die einzige legitime Art des Schauspielens darstellen.
 

Cable

Filmvisionaer
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Ich finde Daniel Day-Lewis als Schauspieler überragend. Aber noch wichtiger finde ich eine Vielfalt der Schauspiel-Methoden und eine extreme Auslegung des Method Acting sollte nicht die einzige legitime Art des Schauspielens darstellen.

War auch mit einem verschmitztem Lächeln geschrieben von mir. ;) Aber Day-Lewis kauft man jede einzelne Rolle ab, die er bisher gespielt hat und mehr davon würde in der Filmwelt nicht schaden. Altstars wie Bruce Willis könnten sich da mehr als nur eine Scheibe davon abschneiden. Ich sehe einen Darsteller lieber seltener, dafür mit solch einer Leistung wie bei Day-Lewis als so häufig wie Willis in einer weiteren "Schmarren"rolle.
 

Russel Faraday

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Und genau darüber wird ja schon seit Anbeginn von Literaturverfilmungen diskutiert und gestritten. Wie weit darf oder soll sich eine Verfilmung eines literarischen Werks (Comics inbegriffen) von der Vorlage entfernen? [...]

Guter Einwurf. Weicht Verfilmung X auch nur einen Millimeter von der Vorlage ab, wird diese sofort niedergemacht. Weicht Verfilmung Y aber meilenweit von der Vorlage ab, ist das ok, weil künstlerische Freiheit und nur eine Auslegung jener Vorlage. Bestes Beispiel ist für mich "Planet der Affen". Außer dem Titel und der grundlegenden Idee einer Gesellschaft intelligenter Affen, hat der Film exakt Null Gemeinsamkeiten mit dem Roman, gilt aber als Meisterwerk. "Shining" verfilmt das Buch ziemlich akkurat, nimmt sich aber enorme Freiheiten in der Charaktergestaltung seiner Hauptfigur. Hier kommt meist der Spruch "Als eigenständiger Film genial, als Umsetzung des Romans unbrauchbar." Ok, hier dürfte Stephen King selbst die Quelle allen Übels sein, denn der hat mit dem Film bis heute keinen Frieden geschlossen.

Für mich ist es weder positiver noch negativer Rassismus, wenn man für oder gegen einen schwarzen Bond ist, sondern es vielmehr eine Diskussion über die Beschaffenheit von Literaturverfilmungen und wie diese ausgestaltet sein sollte. Dieser Aspekt geht mir in der allgemeinen Diskussion zu häufig unter. Häufig wird nur der Aspekt der Emanzipation und der Sichtbarmachung der schwarzen Bevölkerung thematisiert und darüber gestritten.
Ich schätze, ich halte es wie die meisten: wenn ein Film in sich funktioniert, ist es mir relativ egal, wie weit entfernt oder nah er an der Vorlage dran ist. [/quote]


Dem kann ich mir nur anschließen. Ergänzen konnte man aber auch noch, dass die Studios bestimmte Entscheidungen treffen, weil sie mittlerweile auch Angst vor einem Shitstorm haben, wenn sie sich nicht "politisch korrekt" verhalten. Wobei diese negative Publicity wiederum nur als Faktor angesehen werden könnte, die den finanziellen Erfolg eines Films gefährden könnte. Somit läuft’s doch nur wieder auf’s Geld hinaus.
Money, Money, Money. Nichts anderes. Da lehne ich mich mal durchaus aus dem Fenster.

Ohja... mit gefällt diese gendergerechte Sprache auch überhaupt nicht. Wenn man bedenkt, wie schnell sich diese Entwicklung in den letzten zehn Jahren vollzogen hat, ist das schon echt extrem.
In dem meisten Fällen angefeuert von Gruppen, die selbst nicht betroffen sind oder gerade zuviel Langeweile haben. 80 % meiner Kollegschaft sind Frauen. Nicht eine von denen findet diesen 'Innen-Wahn dezent nervtötend.

Ich finde Daniel Day-Lewis als Schauspieler überragend. Aber noch wichtiger finde ich eine Vielfalt der Schauspiel-Methoden und eine extreme Auslegung des Method Acting sollte nicht die einzige legitime Art des Schauspielens darstellen.
Vor nicht zu langer Zeit habe ich mal ein Interview mit Anthony Hopkins gesehen: "Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor?" - "Ich lese das Drehbuch und spiele einfach."
 

Willy Wonka

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War auch mit einem verschmitztem Lächeln geschrieben von mir. ;)

Okay. ;)

Aber Day-Lewis kauft man jede einzelne Rolle ab, die er bisher gespielt hat und mehr davon würde in der Filmwelt nicht schaden. Altstars wie Bruce Willis könnten sich da mehr als nur eine Scheibe davon abschneiden. Ich sehe einen Darsteller lieber seltener, dafür mit solch einer Leistung wie bei Day-Lewis als so häufig wie Willis in einer weiteren "Schmarren"rolle.

Das stimmt natürlich. Manchmal sollten Schauspieler auch einfach mehr auf die Qualität achten und nicht auf nicht so sehr auf die Quantität ihres Schaffens. In dieser Hinsicht ist weniger manchmal einfach mehr. Bruce Willis wäre bestimmt besser, wenn er einfach in weniger Filme mitspielen würde und einen größeren Fokus auf den jeweiligen Film legt.
 

Willy Wonka

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Einige Aspekte (in Bezug auf „Bambi“) erinnern noch an alte Diskussionen über Märchen und ob diesen Kindern zugemutet werden können. Schließlich sind einige Märchen ebenfalls ziemlich erschreckend und furchteinflößend und können verstörend auf Kinder wirken. Ich spreche aus eigener Erfahrung. :D

Wie immer gilt, dass es am wichtigsten ist, dass Kinder schwierige Inhalte nicht allein konsumieren, sondern mit den Eltern zusammen und im Anschluss über das Gesehene auch sprechen.

Erinnert ihr euch noch an die vorgelesenen FSK-Hinweisen bei VHS-Kassetten und auch bei einigen frühen DVDs? Die könnte man ja auch wieder einführen und erweitern. :ugly:

 

Russel Faraday

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Einige Aspekte (in Bezug auf „Bambi“) erinnern noch an alte Diskussionen über Märchen und ob diesen Kindern zugemutet werden können. Schließlich sind einige Märchen ebenfalls ziemlich erschreckend und furchteinflößend und können verstörend auf Kinder wirken. Ich spreche aus eigener Erfahrung. :D

Wie immer gilt, dass es am wichtigsten ist, dass Kinder schwierige Inhalte nicht allein konsumieren, sondern mit den Eltern zusammen und im Anschluss über das Gesehene auch sprechen.
[...]

Und genau da liegt das mEn größte Problem: niemand ist gewillt, sich wirklich mit dem vermeintlich kritischen Stoff auseinanderzusetzen. Einiges an Rassismusgeschrei kann man auf eine einzelne Szene gern anwenden (siehe die kritische "Fawlty Towers"-Episode), doch sie verliert fast immer, wenn man sie in den Kontext setzt. Nur will das niemand. Eltern parken ihre Kinder vor dem TV (kann ich irgendwo verstehen), eine Diskussion über das Gesehene findet nicht statt. Keine Zeit, keine Lust, keine Ahnung.

Da ist es schon leichter, einfach zu verbieten, zu zensieren oder anzupassen.
 

Count Dooku

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Ich muss bei der ganzen Sache an die Folge aus "Die Dinos" denken, wo Earl das Wort Smarsch im Versehen verbieten möchte, weil er das Baby sonst nicht mehr vor dem Fernseher parken kann.
 

Willy Wonka

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Bildquelle: Facebook

Und das nächste Opfer der politischen Korrektheit. Seine Szene in Space Jam 2 ist der Schere zum Opfer gefallen und auch sonst plane Warner Bros. keine weiteren Auftritte des Charakters in zukünftigen Filmen oder Serien.

Mehr dazu in einem Artikel von SpiegelOnline.
 

Count Dooku

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Genauso lächerlich wie die Nominierungs-Kriterien für die Oscars.
Da heißt es wohl abwarten bis die mit ihrer Korrektheit schön korrekt auf die Fresse fallen.
 

Agent Orange

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Ich kann gar nicht sagen wer mir mehr auf die Nüsse geht, die dauergelangweilten Spackos die sich an jedem Dreck aufgeilen, oder die eierlosen Honks die sich auf den Mist draufheben lassen.
 

Die wilde 13

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Mir geht diese Scheinheiligkeit dieser "dauergelangweilten Spackos" auch dermaßen auf den Geist, das ich gar nicht soviel essen kann, wie ich kotzen will. Es kommt wohl bald der Tag, dann werden auch die Ducks in den Giftschrank gesperrt, weil sie keine Hosen tragen.


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Willy Wonka

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Ich muss ja gestehen, dass ich den Charakter vollkommen vergessen hatte. Wenn es diese Diskussion nicht geben und man das Rausschneiden dieser Szenen nicht thematisieren würde, hätte ich ihn evtl. gar nicht vermisst.

Wenn es aber stimmt, was Deadline berichtete, dass Pepé für sein aufdringliches Verhalten im Film sogar einen ordentlich Schlag von der Frau bekommen hätte, wäre das Statement doch wesentlich besser als diesen Charakter einfach rauszuschneiden. :rolleyes:

Vielleicht kommt die Szene auch wieder rein und das ganze war eine große PR-Aktion. :D
 

Cable

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Bewertungs-Shitstorm? :huh: Davon höre ich zum ersten Mal. Die Veröffentlichung des Films ist mit einer großen Werbekampagne begleitet worden und womöglich haben viele Leute den Film negativ bewertet, aber kann man hier von einem Shitstorm sprechen? Finde ich schon übertrieben. :spinner:

Ich hol das mal aus dem Oscar Thread hier rüber. Wundert mich, dass du davon noch nichts mitbekommen hast, hier ein toller Link dazu, der eigentlich alles sagt:
https://www.neon-zombie.net/der-cul...der-prinz-aus-zamunda-2-die-gemueter-erhitzt/
 

Willy Wonka

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Ich hol das mal aus dem Oscar Thread hier rüber. Wundert mich, dass du davon noch nichts mitbekommen hast, hier ein toller Link dazu, der eigentlich alles sagt:
https://www.neon-zombie.net/der-cul...der-prinz-aus-zamunda-2-die-gemueter-erhitzt/

Ich habe es mal direkt weiter geschoben. In der Plapperstube geht sowas ja leider unter.

Auf jeden Fall vielen Dank für den Link. In die Amazon Reviews (in Bezug auf Filme) schaue ich schon seit Jahren nicht mehr rein und zwar ganz egal, ob ich einen Film gesehen habe oder nicht.

Nach der Lektüre des Artikels kann man dann schon von einem Shitstorm sprechen und dementsprechend muss ich mich natürlich korrigieren!

Mein Interesse an den Film war zuletzt sehr gering, aber nach den vielen Kommentaren weckt es doch meine Aufmerksamkeit, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, ob der Film politisch korrekt oder unkorrekt ist. :gaga: Aus dem Wulst der widersprechenden Kommentare wird man einfach nicht schlau... :denk:
 

Cable

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Im Grunde wirft so gut wie jede Richtung der Protestkultur dem Film was vor. Muss man auch mal schaffen, vor allem mit einer locker-leichten Komödie.
 
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