Und genau darüber wird ja schon seit Anbeginn von Literaturverfilmungen diskutiert und gestritten. Wie weit darf oder soll sich eine Verfilmung eines literarischen Werks (Comics inbegriffen) von der Vorlage entfernen? [...]
Guter Einwurf. Weicht Verfilmung X auch nur einen Millimeter von der Vorlage ab, wird diese sofort niedergemacht. Weicht Verfilmung Y aber meilenweit von der Vorlage ab, ist das ok, weil künstlerische Freiheit und nur eine Auslegung jener Vorlage. Bestes Beispiel ist für mich "Planet der Affen". Außer dem Titel und der grundlegenden Idee einer Gesellschaft intelligenter Affen, hat der Film exakt Null Gemeinsamkeiten mit dem Roman, gilt aber als Meisterwerk. "Shining" verfilmt das Buch ziemlich akkurat, nimmt sich aber enorme Freiheiten in der Charaktergestaltung seiner Hauptfigur. Hier kommt meist der Spruch "Als eigenständiger Film genial, als Umsetzung des Romans unbrauchbar." Ok, hier dürfte Stephen King selbst die Quelle allen Übels sein, denn der hat mit dem Film bis heute keinen Frieden geschlossen.
Für mich ist es weder positiver noch negativer Rassismus, wenn man für oder gegen einen schwarzen Bond ist, sondern es vielmehr eine Diskussion über die Beschaffenheit von Literaturverfilmungen und wie diese ausgestaltet sein sollte. Dieser Aspekt geht mir in der allgemeinen Diskussion zu häufig unter. Häufig wird nur der Aspekt der Emanzipation und der Sichtbarmachung der schwarzen Bevölkerung thematisiert und darüber gestritten.
Ich schätze, ich halte es wie die meisten: wenn ein Film in sich funktioniert, ist es mir relativ egal, wie weit entfernt oder nah er an der Vorlage dran ist. [/quote]
Dem kann ich mir nur anschließen. Ergänzen konnte man aber auch noch, dass die Studios bestimmte Entscheidungen treffen, weil sie mittlerweile auch Angst vor einem Shitstorm haben, wenn sie sich nicht "politisch korrekt" verhalten. Wobei diese negative Publicity wiederum nur als Faktor angesehen werden könnte, die den finanziellen Erfolg eines Films gefährden könnte. Somit läuft’s doch nur wieder auf’s Geld hinaus.
Money, Money, Money. Nichts anderes. Da lehne ich mich mal durchaus aus dem Fenster.
Ohja... mit gefällt diese gendergerechte Sprache auch überhaupt nicht. Wenn man bedenkt, wie schnell sich diese Entwicklung in den letzten zehn Jahren vollzogen hat, ist das schon echt extrem.
In dem meisten Fällen angefeuert von Gruppen, die selbst nicht betroffen sind oder gerade zuviel Langeweile haben. 80 % meiner Kollegschaft sind Frauen. Nicht eine von denen findet diesen 'Innen-Wahn dezent nervtötend.
Ich finde Daniel Day-Lewis als Schauspieler überragend. Aber noch wichtiger finde ich eine Vielfalt der Schauspiel-Methoden und eine extreme Auslegung des Method Acting sollte nicht die einzige legitime Art des Schauspielens darstellen.
Vor nicht zu langer Zeit habe ich mal ein Interview mit Anthony Hopkins gesehen: "Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor?" - "Ich lese das Drehbuch und spiele einfach."