Also
Oppenheimer kann man überhaupt nicht mit
Tenet vergleichen. Zwar gibt es in „Oppenheimer“ mehrere Erzählebenen und Zeitsprünge, aber das ist ähnlich wie in vielen anderen Biopics oder Filme, die auf wahre Begebenheiten beruhen. Trotzdem ist „Oppenheimer“ keine leichte Kost, da auch ein gewisses Vorwissen mitgebracht werden muss.
Insgesamt darf man aber wirklich nicht viel Action erwarten und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich bemerkenswert, wie es Nolan und Universal geschafft haben Millionen Menschen ins Kino zu holen, und zwar für einen dreistündigen Film, wo überwiegend geredet wird. Man schaut einem brillanten Menschen zu, wie er mit seinem ungemeinen Forschungsdrang im Rahmen des Manhattan-Projekts die Atombombe entwickelt. Im Anschluss hadert er mit seiner Erfindung und wird zugleich politisch an die Wand gedrängt. Das ist definitiv keine klassische Blockbuster-Kost und Nolan hat es trotzdem geschafft, dass sich die Leute dafür interessieren.
Und mir fällt kein anderer Film ein, der es so gut versteht, einen Countdown zu inszenieren. Pure Gänsehaut im Kino.
Aus musikalischer Sicht ist der Film wahrscheinlich für mich sogar der stärkste Nolan. Bei den früheren Filmen hat für mich Hans Zimmer manchmal zu sehr übertrieben, aber bei „Oppenheimer“ kann ich mich an keiner Steller einnern, wo mir die Musik von Ludwig Göransson negativ aufgefallen ist.